"Schaden beträgt 100 Prozent"
Schweres Hagelunwetter trifft den Eisenberg
In Niederösterreich und der Steiermark gab es in der Nacht vom 22. auf 23. Juni schwere Unwetter und Hagelschäden.
Auch der Bezirk Oberwart war massiv von Unwettern teilweise schweren Hagelschäden betroffen - vor allem die Winzer vom Eisenberg mussten die volle Härte der Natur zur Kenntnis nehmen.
Wachter: "Eine Katastrophe"
Das Unwetter mit Hagel kam innerhalb kurzer Zeit um etwa 18.40 Uhr und dauerte rund zehn Minuten. "Es war brutal. Ich kann mich persönlich an so ein Unwetter bei uns nicht erinnern. Auch ältere Leute sagten, in so einem Ausmaß habe es bislang noch nicht bei uns gegeben. Die Hagelkörner waren bis zu Golfbälle groß. Die Schäden betragen teilweise 100 Prozent. Die komplette Ernte ist vernichtet und es wird wohl zumindest zwei Jahre dauern, bis sich die betroffenen Weingärten wieder erholen. Der heftige Sturm erledigte den Rest. Es ist eine wahre Katastrophe", schilder Bgm. Franz Wachter aus Deutsch Schützen, der selbst von den Schäden betroffen ist.
"Als mir mein Sohn Christoph sagte, der Schaden beträgt 100 Prozent, wollte ich es zunächst gar nicht glauben. Als ich das Ausmaß dann mit eigenen Augen sah, wurde mir die Brutalität erst richtig bewusst", so Wachter.
Die Winzer müssen nun schauen, dass sie die noch halbwegs unbeschadten Hölzer retten, damit diese sich wieder erholen können.
"Das Unwetter fegte über unser Haus hinweg und vernichtete alles. Vor allem der komplette Hummergraben war vom Hagel schwer betroffen. Der Großteil der Weingärten ist völlig zerstört", so Walter Dulmovits vom Weingut am Eisenberg.
"Wir sind zwar nur Hobbywinzer, aber auch bei uns wurde alles zerstört. Für die Winzer, die davon leben müssen, kommt das einer Existenzbedrohung gleich. Es ist einfach ein Wahnsinn", so Markus Pfeffer aus Burg.
"Ernten können wir heuer sicher nichts mehr, sondern nur spritzen, damit die Stöcke nicht auch noch eine Krankheit bekommen. Die Ernte ist jedenfalls vernichtet", fasst Mario Heiden, Feuerwehrkommandant und Hobbywinzer aus Eisenberg zusammen.
Versicherung deckt nicht alle Schäden
"Die meisten Winzer sind zwar versichert, doch die Versicherung deckt längst nicht alle Schäden und die Summe der Gesamtschäden ist sicher höher, als die Summe, die man von der Versicherung bekommt", so der Bürgermeister.
"Hat man mehrere Weingärten, müsste man alle separat versichern. Das kann man sich als kleiner Winzer aber kaum leisten. Darum versichern die meisten nur die Hauptflächen", so Pfeffer.
Schlamm und Geröll in Badersdorf
In Badersdorf hinterließ das Unwetter Geröll und Schlamm. Die Feuerwehr musste ausrücken. "Schlamm und Geröllmassen hatten sich an zwei Seiten verteilt und die Straßen waren mit 25cm Schlamm bedeckt. Die Feuerwehr war mit 12 Mann im Einsatz und musste auch eine Hofeinfahrt von diesem befreien. Auch die Kanalschächte waren verstopft und mussten gesäubert werden", berichtet Feuerwehrkommandant Philipp Magdits.
Größere Schäden gab es laut Magdits in Badersdorf aber nicht.
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