Beutezüge im Bezirk Oberwart und Umgebung
Schwerverbrecher erbeuten 306.000 Euro Bargeld aus Tresor

Die beiden mehrfach vorbestraften Schwerverbrecher wurden in Handschellen vorgeführt. | Foto: Heigl
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306.000 Euro Bargeld aus einem Tresor. Sparbücher. Goldmünzen. Schmuck in allen Variationen. Beute aus dutzenden Wohnhaus-Einbrüchen in und rund um das Südburgenland. Mit zwei mehrfach vorbestraften Schwerkriminellen als Täter. Im Landesgericht Eisenstadt wurde den beiden Profi-Dieben jetzt der Prozess gemacht. Urteile: 6,5 und 4,5 Jahre Gefängnis.

BEZIRK OBERWART. „Ich habe mein halbes Leben im Gefängnis verbracht. Wie soll ich da wissen, wann ich zwischendurch mal nicht eingesperrt war!“, murrte der stämmige Hauptangeklagte, ein arbeitsloser Ungar, ledig, (41), Vater zweier Kinder, als er von der Richterin auf sein prallgefülltes Vorstrafenregister angesprochen wurde. „Ich weiß nur, dass ich am 28. Oktober 2021 entlassen worden bin. In Ungarn aber noch 400 Tage unverbüßte Haft offen sind.“

Strafverschärfung für beide Täter

„Waren sie seit ihrer ersten Inhaftierung irgendwann mal länger als 5 Jahre in Freiheit?“, setzte die Staatsanwältin nach. „Nein!“ „Deshalb fragen wir sie. Denn dadurch erhöht sich ihr Strafrahmen von 1 bis 10 Jahren auf 1 bis 15 Jahren!“ Diese Verschärfung traf auch auf den zweiten Beschuldigten zu. Ebenfalls Ungar, (35), mehrfach inhaftiert und vorbestraft, ohne Einkommen, Vater einer zweimonatigen Tochter. Beide zeigten sich vor einem Schöffensenat im Saal 6 des Landesgerichtes Eisenstadt geständig.

Tagsüber Einbrüche in Wohnhäuser

Minutenlang zählte die Anklägerin Verbrechen auf, die von den beiden Männern begangen worden sind. Beschrieb speziell die Wohnhaus-Einbrüche. Wo das Duo seit Jänner tagsüber Terrassentüren oder Fenster knackte, während die Besitzer einkaufen oder in der Arbeit waren. Die Ungarn sämtliche Räume durchsuchten und vor allem Schmuck stahlen, egal ob Gold oder Silber. Von Eheringen über Armreifen bis hin zu Halsketten und Ohrsteckern.

Krimineller "Jackpot" mit 306.171 Euro in Tresor

Speziell im Südburgenland, in den Bezirken Oberwart und Güssing. Natürlich hatten sie es auch auf Bargeld abgesehen. Bedienten sich an Scheinen und Münzen, was immer ihnen vor die Finger kam. Am 20. Mai 2022 gelang den Profi-Dieben ein krimineller „Jackpot“! Denn in einem Tresor, den sie aus der Wand eines Hauses in Hartberg gerissen hatten, befanden sich sage und schreibe 306.171 Euro in bar sowie 8 Sparbücher, teils ohne Losungswort, mit einer Einlagensumme von knapp 28.600 Euro.

Kurz vor der Urteilsverkündung im Saal 6 waren die beiden Angeklagten noch ruhig.  | Foto: Heigl
  • Kurz vor der Urteilsverkündung im Saal 6 waren die beiden Angeklagten noch ruhig.
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Horrender Schaden in nur 6 Monaten

Insgesamt verursachte das kriminelle Duo einen Gesamtschaden von 380.000 Euro in nur 6 Monaten. Auf Befragung von Richterin Dr. Karin Lückl bestritt der Erstangeklagte seine Taten nicht. Wollte mit der Beute bzw. durch dessen Verkauf seine Familie ernähren. Gab im Rahmen seines Schuldbekenntnisses auch den Tresordiebstahl zu - sorgte dann aber für ein Schmunzeln im Saal.

Für die Diebe war "zu viel Geld im Safe"

Denn der Täter erklärte allen Ernstes: „Wir haben den Safe nicht geöffnet. Sondern nur in den Kofferraum unseres Wagens gelegt. Hätten wir gewusst, dass so viel Geld drinnen ist, dann hätten wir den Safe nicht gestohlen, sondern zurückgelassen.“ „SIE wollen mir jetzt IM ERNST erklären, dass sie zwar einen Tresor mit 1.000 Euro mitgenommen hätten, aber einen Tresor mit 300.000 Euro nicht?“ „Ja. Aus Angst vor einer langen Haftstrafe, wegen der hohen Geldsumme!“ „DAS glauben SIE jetzt aber wohl selber nicht...!“

Verdächtige standen unter Observation

Tatsächlich argumentierte auch der Zweitangeklagte in ähnlicher Manier. „Der Tresor war zirka 50 Kilo schwer. Ich dachte aber nicht, dass so viel drinnen ist. Hätte ich es gewusst, dann hätte ich ihn stehengelassen!“ Neuerlich ging ein belustigendes Raunen durch den Gerichtssaal. Dass sich die Diebe nur kurz über ihren „Super-Coup“ freuen konnten, erklärte die Staatsanwältin: „Die beiden Männer standen bereits unter Verdacht, Wohnhauseinbrüche begangen zu haben und wurden deshalb observiert!“

Polizisten stoppten die flüchtenden Männer

Polizei-Einheiten stoppten die Ungarn, als sie mit ihrem Auto vom Hartberger-Tatort in Richtung Burgenland flüchteten. Die völlig überrumpelten Diebe ließen sich widerstandslos verhaften. Im Kofferraum entdeckten die Fahnder dann den mit Bargeld und Sparbüchern prallgefüllten Tresor. Der sich, inklusive Inhalt, zwischenzeitlich wieder beim Opfer befindet.

6,5 Jahre und 4,5 Jahre Gefängnis

Nach umfassenden, teils tränenreichen Entschuldigungen „bei allen, die wir bestohlen haben“, baten die Kriminellen sowie deren Anwälte um ein mildes Urteil. Ehe, nach kurzer Beratung, der Schöffensenat die beiden Ungarn schuldig sprach. Wegen des Verbrechens des schweren gewerbsmäßigen Diebstahls durch Einbruch. Die Richterin verdonnerte den Erstangeklagten zu 6,5 Jahren Haft, den zweiten Beschuldigten zu 4,5 Jahren Gefängnis.

Urteil sorgte für Aufregung und Unmut

Was bei den Ungarn für große Aufregung und lautes Unverständnis führte. Empört legte der Haupttäter sofort Berufung gegen die Strafhöhe ein, sein Komplize gab, ebenso wie die Staatsanwältin, keine Erklärung ab. Daher nicht rechtskräftig. Während es in Handschellen zurück in die Zellen ging, musste speziell der aufgebrachte Erstangeklagte von einer Justizwachebeamtin beruhigt werden.

Die beiden mehrfach vorbestraften Schwerverbrecher wurden in Handschellen vorgeführt. | Foto: Heigl
Kurz vor der Urteilsverkündung im Saal 6 waren die beiden Angeklagten noch ruhig.  | Foto: Heigl

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