Jubiläum
Großes Fest "30 Jahre Anerkennung der Roma als Volksgruppe"

Fest zum Jubiläum "30 Jahre Anerkennung der Roma als Volksgruppe": LA Wolfgang Spitzmüller, LA Regina Petrik, Doris Schmidauer, Feri Janoska (Roma VHS), SR Thomas Kiss, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Horst Horvath (Volkshochschule der Roma), OHO-Vorstandsmitglied Andreas Lehner, Emmerich Gärtner-Horvath, Landesrat Leonhard Schneemann, 2. Landtagspräsident Walter Temmel, Bgm. Georg Rosner und LA Elisabeth Trummer | Foto: Landesmedienservice
45Bilder
  • Fest zum Jubiläum "30 Jahre Anerkennung der Roma als Volksgruppe": LA Wolfgang Spitzmüller, LA Regina Petrik, Doris Schmidauer, Feri Janoska (Roma VHS), SR Thomas Kiss, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Horst Horvath (Volkshochschule der Roma), OHO-Vorstandsmitglied Andreas Lehner, Emmerich Gärtner-Horvath, Landesrat Leonhard Schneemann, 2. Landtagspräsident Walter Temmel, Bgm. Georg Rosner und LA Elisabeth Trummer
  • Foto: Landesmedienservice
  • hochgeladen von Michael Strini

Die Volksgruppe der Roma beging im Offenen Haus Oberwart  das 30-jährige Jubiläum ihrer Anerkennung als Volksgruppe in Österreich. Unter den Ehrengästen war auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

OBERWART. Exakt am 16. Dezember 1993 erfolgte die offizielle Anerkennung der Roma und Sinti als Volksgruppe in Österreich - insgesamt gibt es sechs (Kroaten, Ungarn, Slowenen, Slowaken, Tschechen und Roma). Zum 30-jährigen Jubiläum gab es am Samstag ein Fest im Offenen Haus Oberwart, bei dem auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Gattin Doris Schmidauer anwesend waren.
"Wir sind alle Teil einer Minderheit. Als Tiroler bin ich eine Minderheit in Österreich, ebenso wie die Burgenländer. Als Österreicher eine Minderheit im deutschsprachigen Raum und alle Deutschsprachigen wie auch Franzosen, Spanier usw. sind jeweils eine Minderheit im großen Europäischen Raum. Das verbindet uns", so Van der Bellen, der sich auch für eine zentrale Gedenkstätte für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti stark macht: "Es freut mich sehr, dass es jetzt einen Konsens in der Regierung und im Parlament gibt, dass es für irgendeine Art von prominentem Denkmal für die Geschichte von Roma und Sinti höchst an der Zeit ist.“

Foto: Michael Strini

Anerkennung erkämpft

"Es war ein langer Weg und ein harter Kampf, aber letztlich ein politisch wichtiger Schritt, denn ohne politische Anerkennung als Volksgruppe fehlen die gleichen Voraussetzungen wie bei anderen Volksgruppen. Egal ob in der Bildung oder in der Gesellschaft, durch die Anerkennung werden wir finanziell unterstützt und können so sinnvolle Projekte umsetzen. Die Lernbetreuung als Beispiel hat bereits einige positive Ergebnisse gebracht. Wir haben Akademiker, fast alle Jugendlichen, die wir betreuen, machen eine Lehre oder gar eine höhere Schule. Sie setzen sich auch mit der Identität der Roma auseinander", sagt Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirats der Roma, der anmerkt, dass "Diskriminierung noch immer ein Thema" ist. "Das jahrhunderte lange negative Bild der Roma soll durchbrochen werden. Das ist unser Ziel!", so Gärtner-Horvath.

Foto: Michael Strini

Wichtiger Schritt

„Die Anerkennung der Roma als eigenständige Volksgruppe war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Gesellschaft, die Vielfalt nicht nur toleriert, sondern aktiv schätzt und fördert. Eine treibende Kraft dafür war Rudolf Sarközi, ohne dessen Engagement wir heute wohl nicht hier stehen würden. Aber auch andere Persönlichkeiten wie Emmerich Gärtner-Horvath oder Horst Horvath und andere mehr haben die Anerkennung vorangetrieben.“, sagte LR Leonhard Schneemann.

LR Leonhard Schneemann: "Die Einzigartigkeit des Burgenlandes ist eng mit den unterschiedlichen Kulturen und Sprachen, die das jüngste Bundesland Österreichs zu bieten hat, verknüpft."

"Die Volksgruppe der Roma kann stolz auf ihre Kultur sein. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der burgenländischen Identität und trägt wesentlich zur kulturellen Vielfalt unseres Bundeslandes bei. Unsere Gemeinschaft wird erst durch die Vielfalt der Kulturen und Traditionen wirklich reich. Die Volksgruppen im Burgenland spielen daher eine bedeutende Rolle für ihre Identität", betonte Schneemann.

Foto: Michael Strini

Politische Vielfalt zeigen

Die gelebte Vielfalt in Oberwart strich Bgm. Georg Rosner hervor, ehe er das Wort an Stadträtin Manuela Horvath, selbst eine Romnija, übergab: "Wir stehen hier gemeinsam, weil wir die politische Vielfalt Oberwarts zeigen wollen. Es war vor Jahrzehnten undenkbar, dass Roma gewählte Mandate innehätten – weder in der Kommunalpolitik, noch in der Landespolitik. Ich bin die einzig gewählte Politikerin in ganz Österreich und sitze in Oberwart im Stadtrat. Wünschenswert wäre es, wenn sich auch in anderen Städten und Ortschaften Menschen aus der Volksgruppe politisch engagieren und den Ort, in dem sie leben, mitgestalten!"

Foto: Michael Strini

Musik und Literatur

Unter den Ehrengästen waren auch 2.LT-Präs. Walter Temmel, die ehemalige Landtagspräsidentin LA Verena Dunst, LA Wolfgang Spitzmüller, LA Regina Petrik, LA Christian Dax und NR Christian Drobits, sowie Ludwig Frauer, Obmann vom Burgenländisch-Ungarischen Kulturverein.
Nach dem Festakt gab es Musik der Band Romano Rath - die heuer ebenfalls ihr 30-jähriges Jubiläum begeht -sowie der Leon Berger Band, Joschi Schneeberger, Hojda Stojka, Fery Janoska, Gypsy Swingtet und DJ Melinda Stojka, sowie Lesungen von Nuna Stojka, die Texte von Ceija Stojka und Stefan Horvath zum Besten gab.

Foto: Michael Strini

Zur Geschichte

In Österreich lebten vor 1938 rund 11.000 Roma und Sinti, davon mit 8.000 der größte Teil im Burgenland. Nur rund 10 Prozent überlebten die NS-Zeit, von 120 Roma-Siedlungen bestehen 2023 nur mehr wenige. "Auch in Unterkohlstätten, wo ich Bürgermeister war, gab es früher rund 300 Roma, die in zwei Etappen von den Nazis verschleppt wurden. Acht überlebten die Konzentrationslager. Eine der letzten Aktivitäten für mich als Bürgermeister war die Errichtung eines Gedenksteins 2016", so Schneemann.
2025 wird in Oberwart das Volksgruppenhaus eröffnet. "Wir wollen den Zusammenhalt im Burgenland hochhalten, einen wichtigen Beitrag soll dabei das neue Volksgruppenhaus in Oberwart leisten. Dieses ein weiteres Zeichen dafür, was das Burgenland auszeichnet, nämlich, dass hier das Zusammenleben und Miteinander der Volksgruppen einzigartig ist", streicht er hervor.

Roma vor 30 Jahren als Volksgruppe anerkannt

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Zweirad Goga veranstaltet in Oberwart beim Stadtpark ein Testfahren seiner E-Bikes mit neuester Technik. | Foto: GOGA
6

Teste Dein Lieblings-E-Bike!
Neueste Pinion- und MGU-Modelle zum Testfahren

In Oberwart heißt es am 26. April auf die Pedale, fertig, los! Nutze die Gelegenheit und teste Dein Lieblings-E-Bike im Stadtpark. OBERWART. Teste die Weltneuheit am E-Bike-Sektor im Stadtpark. Am 26. April 2024 findet im Stadtpark Oberwart von 10.00 bis 19.00 Uhr das E-Bike-Testen von Zweirad GOGA statt - dein Fahrradfachgeschäft mit Service und Verkauf. Der E-Bike Truck hat die komplette Pinion Modellvielfalt mit an Bord.  Präsentiert wird das Pinion E-Drive System mit dem Herzstück der...

  • Bgld
  • Oberwart
  • Katharina Podiwinsky
Anzeige
Die Kindergartenkinder legten eine Blühwiese an. | Foto: Michael Strini
20

Deutsch Schützen-Eisenberg
Wein und Radtourismus wichtige Standbeine

Der Wein spielt rund um den Eisenberg eine große Rolle. Die Gemeinde investiert auch in die Infrastruktur. DEUTSCH SCHÜTZEN-EISENBERG. Die Großgemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg investiert trotz schwierigen Rahmenbedingungen in die Infrastruktur. "Die finanzielle Situation ist eine große Herausforderung. Kosten und Zinsen steigen ständig. Wir würden uns wünschen, dass der Gemeinde mehr Geld zum Handeln bleibt. Bei den Ertragsanteilen wird mittlerweile schon mehr als 50 Prozent abgezogen. Die...

  • Bgld
  • Oberwart
  • Michael Strini
Anzeige
Thomas Monetti, Karin Tinhof, Norbert Darabos, Barbara Weißeisen-Halwax, LH Hans Peter Doskozil, Intendant Gerhard Krammer und Organisator Werner Glösl, bei der Programm-Präsentation "KLANGfrühling 2024 voller FANTASIE.
9

Ortsreportage Stadtschlaining
Von OSG-Wohnbau bis Burgarena-Ausbau

Die Friedensstadt Schlaining wurde dank der großzügigen Unterstützung von Land, Bund und EU-Förderprogrammen zur kulturellen Metropole des Südburgenlandes ausgebaut. "Noch wird auf den Baustellen fleißig gearbeitet, die Burgarena wird jedoch modern und zeitgemäß am 1. Juli mit einem KIXX-Konzert feierlich eröffnet. Burg, Hauptplatz und Burgarena werden dann bis in die Adventzeit hinein mit tollen Events für Jung und Alt bespielt. Damit wird Schlaining als "Kultur-Hotspot" des Südburgenlandes...

  • Bgld
  • Oberwart
  • Peter Seper

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den Mai 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.