Wandern und Natur genießen - ein Aufatmen für Körper, Geist und Seele

Heilsame und erquickende Natur

In den letzten Jahren habe ich das Spazierengehen, Nordicwalken und Wandern in meinem Leben gut integriert. Das regelmäßige Bewegen in der Natur ist für mich mittlerweile viel mehr als „nur“ gehen - es ist heilsam. Vorallem seit die Corona-Pandemie, die politischen Maßnahmen  und die konträren Meinungen der Menschen so präsent sind, ist unser aller Leben auf verschiedene Art und Weise belastet und eingeschränkt. Jeder ist in irgendeiner Form mit  Ängsten -  vor Krankheit, um Angehörige,  Existenzverlust,  Zukunft, wirtschaftliche und politische Situation - konfrontiert. Es ist wichtiger denn je auf die eigene Konstitution - körperlich, geistig und seelisch - zu achten. Mir hilft der Aufenthalt und die Bewegung in der Natur: 

Manchmal hat das Gehen einen Trainingscharakter, wo ich auf mein Tempo und meine Kondition achte. Ich vergleiche meine persönlichen Daten und Leistungen und freue mich, wenn ich meine eigenen Grenzen überschreite. Mir ist bewusst geworden, das es nicht darum geht sich mit Anderen zu messen, sondern darum, das man über sich selbst hinaus wächst.

Ein andermal steht die Lust auf Entdecken und neue Wege zu gehen im Vordergrund. Mein Abenteuergeist und meine Neugier werden bei diesen Wanderungen gestillt. Weil ich bewusst und gerne allein unterwegs bin, lerne ich auch mit Herausforderungen, wie Verirrungen, Bewältigung von steilen Wegen und Höhen umzugehen. Ich weiß, wo meine Grenzen sind und treffe immer wieder die Entscheidung, ob ich eine dieser Grenzen überschreiten will und kann. Ich lerne beim Wandern viel über meine oft unbewussten Verhaltensweisen, meine „Antreiberin“, „Verhindererin“, mein ängstliches Ich usw. Aber meine Abenteurerin ist meisten sehr abenteuerlustig und motiviert. Viele Erkenntnisse und Bewältigungsstrategien kann ich dann gut bei der Meisterung von Problemen im Alltag einsetzen. Allein die Erkenntnis, das nach einem schwierigen Weg wieder eine tolle Aussicht, ein schöner Ort da ist und sich eine tolles Gefühl in mir breit macht, hilft die Anstrengung durchzuhalten und Schritt für Schritt weiter zu gehen.

Wenn mich mal Emotionen belastet und ich innerlich nicht zur Ruhe komme, ist das Bewegen in der Natur meine „Therapie“. Ich habe mir im Laufe der Jahre, durch meine Ausbildungen im energetischen und psychologischen Bereich, viele verschiedene Methoden aneignen können, die mir helfen wieder in meine Mitte und in eine gute Stimmung zu kommen.
Eine Lieblingsmethode seit vielen Jahren ist es mich mit Hilfe von Wind und Imagination zu „reinigen“. Ich gehe dem Wind entgegen und in meiner Vorstellung bläst der Wind durch meinen gesamten Körper und nimmt alle Unstimmigkeiten, jedes belastende Gefühl und Gedanken mit. Manchmal stelle ich mir vor, dass das Gefühl z.B. in meinem Bauch ein bestimmte Farbe hat. Der Wind trägt diese Farbe fort und die Natur reinigt dieses Energien wieder. Ich mach das solange bzw. so oft, bis ich mich wieder gut fühle und durchatmen kann. Anschließend gehe ich gedanklich durch, für was ich alles Dankbar bin, um das gute Gefühl zu festigen und auch die Gedanken auf Positives uns Stärkendes zu lenken.

Wenn ich merke, das meine Gedanken immer wieder zu Problemen und Ängsten kehren, hilft es mir mich auf meine Sinne zu konzentrieren. Ich richte meine Aufmerksamkeit erst mal auf meinen Geruchssinn – was rieche ich alles – wie wirkt der Geruch auf meinen Körper und auf mein Empfinden? Danach lausche ich – welche Geräusche nehme ich wahr – was machen diese Geräusche mit mir – sind sie angenehm oder unangenehm? Oder ich achte auf jeden meiner Schritte – wenn es wärmer ist gehe ich oft barfuß – die verschiedenen Untergründe fühlen sich auch verschieden an. Ich achte, wie ich meine Füße aufsetze, was spüren meine Zehen, meine Fersen? Wenn ich das eine Weile mache, komme ich meist sehr schnell und gut wieder in meine Klarheit.

Gedanken, die uns gefangen halten, sind überhaupt nicht hilfreich. Ich pfeife meine Gedanken immer wieder zurück, wenn sie sich selbständig machen. Es geht so schnell in eine Negativspirale zu kommen. Die Spirale zu wenden und wieder ins gute und bewusste Denken zu kommen, ist meist etwas aufwendiger - aber es lohnt sich dran zu bleiben. Wenn ich wieder in meiner Klarheit bin, finde ich auch besser und leichter Lösungen. Ich erkenne auch, dass meine Gedanken nicht immer der Wahrheit entsprechen. Die meisten Gedanken sind geprägt von früheren Erfahrungen – viele aus der Kindheit – und von angenommenen Gedanken von Autoritätspersonen unserer Vergangenheit. Die automatisierten Gedanken und Verhaltensweisen haben uns meist früher geholfen, gewisse Situationen zu bewältigen. Jedoch können wir uns jetzt immer wieder neu entscheiden und uns geeignetere Gedanken und Verhaltensweisen aneignen. Auch dabei hilft mir das Gehen und erkunden von neuen und herausfordernden Wegen – der Geist ist wach und bewusst – und trieftet nicht so leicht in Gewohnheit ab.

Bei vielen meiner Wanderungen kommt auch mein „inneres kleines Mädchen“ auf seine Kosten. Sie mag es mit Naturmaterialien Mandalas zu legen und Glückstürmchen aus Steinen zu bauen. Besonders lustig ist es, am Hosenboden einen belaubten Hang im Wald runterzurutschen oder einen steileren, beschneiten Weg. Auch auf Bäume und Felsen kraxeln erfreut ihr Herz. Manchmal lache ich allein auf weiter Flur laut auf – wie befreiend, wenn man merkt, dass Spaß haben und Fröhlichkeit nicht immer etwas mit anderen zu tun hat.

Der Aufenthalt in der Natur ist so vielseitig wohltuend und heilsam für Körper, Geist und Seele, so dass ich immer wieder sehr dankbar bin in einem so naturreichen und schönen Gebiet zu wohnen.

Was gibt euch der Aufenthalt in der Natur?

Wenn man merkt, dass die eigenen Bewältigungsstrategien nicht mehr helfen und fruchten, ist es sinnvoll professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich machte immer wieder die Erfahrung, wie hilfreich es ist, die eigenen Probleme und Unstimmigkeiten mit Hilfe zu lösen. 

Experten in der Umgebung findet ihr am Ende  meines Artikels: Corona - Masken und Ängste

Mögen wir an dieser Herausforderung wachsen