Wandern im Wienerwald - Baden

Theresienwarte am Hühnerberg, ein Platz wo früher ein Galgen stand und zauberhafte Bienenburg

Vor unserer Heimreise wandern wir noch zur Theresienwarte. Wir gehen durch den Kurpark bergauf und sind schon recht schnell im Wald, wo es viele Wegerl mit schönen Aussichtspunkten und historischen Bauwerken gibt. Wir gehen den direkten Weg und sind nach ca. 1 Stunde bei der Warte.

Die Theresienwarte steht auf dem Hühnerberg, der auch Richtberg genannt wird. Auf der Infotafel ist zu lesen, das sich hier einst ein Galgen befand und zwar der höchstgelegenste in Niederösterreich. Ein Satz auf der Infotafel ist mir ins Auge gesprungen und ich musste Schmunzeln, was früher als Luxus bezeichnet wurde:

"Baden leistete sich trotz weniger Hinrichtungen ab 1502 den Luxus eines eigenen Henkers, der 1529 aus Kostenersparnisgründen allerdings wieder abgeschafft wurde"

1788 wurde der Galgen entfernt und 1884 finanzierte Theresia von Göschl den Bau einer 16 m hohen Warte. Der Bau der neuen, jetzigen Warte wurde 2015 beschlossen.

Wir entschließen uns heute all unseren Mut zusammenzunehmen und ganz nach oben zu gehen. Die Stufen sind aus Metallgittern, was meine schlimmste Ausgangsbasis ist, weil man durchsieht. Auf blickdichten Stufen fällt es mir leichter nach oben zu gehen. Da mir bei den Gitterstufen am Wasserleitungsweg Höllental aufgefallen ist, das ich beim Draufstehen nicht mit "innerem Zittern" und "Getöse im Oberbauch" reagiere, werde ich doch hier gleich mal Testen wie es mir geht. Ich merke, das mich meine Erinnerung an die Angst abhalten könnte. Da ich aber schon eine entspannte Erfahrung gemacht habe, rufe ich mir dieses Gefühl in Erinnerung - ich war da echt erstaunt und erfreut meine Angstfreiheit zu erkennen. Ja auf diesem Erkennen kann ich aufbauen und wir setzen unsere Füße auf die erste Stufe und auf die nächste ....  Erst spüre ich nichts Belastendes. Dann - fast oben bemerke ich, das meine Knie zittern, aber das schaffe ich auch noch. Meine Freundin meint, je schneller desto besser und diesem Rat folge ich und "laufe" ihr nach. Oben angekommen bin ich erstmal echt stolz auf mich, weil ich auch noch die letzte Runde gegangen bin und nicht umgedreht hab. 

Sooo eine schöne Aussicht tut sich hier oben auf. Unsere Blicke schweifen bis nach Wien und drüber hinaus. Eine kleine Drehung und wir sehen den Harzberg, Bad Vöslau, Sooß, die Ruine Rauheneck (hier gehts zum Wanderbericht) und den Schneeberg. 

Das Runtergehen ist dann doch eine kleine Herausforderung, weil ich ja nach unten schauen muss und unwillkürlich die Tiefe unter mir sehe. Aber auch das geht viel besser, wie früher. Ich werde das Thema Höhenangst weiter beobachten. Es scheint als wäre wieder eine Etappe geschafft. 

Da wir noch Zeit haben vor der Heimfahrt, schauen wir uns die online Karte an und wählen den Weg zur Bienenburg, die als Wahrzeichen von Baden gilt. Sie wurde  1905 – 1907 am nördlichen Ende des Kurparks Baden aufgestellt und stammt ursprünglich von einer Ausstellung des Bienenzuchtvereins Baden. 2018 wurde die Bienenburg und der schon lang bestehende Seerosenteich renoviert. Beim Umrunden des Seerosenteiches haben wir auf einer Tafel gelesen, dass mit effektiven Mikroorganismen für eine gute Wasserqualität gesorgt wird. Schade fand ich nur, dass genau hier einie Tschickstummeln am Boden lagen - ich hab sie eingesammelt.

Weiter gehen wir dann über den Felsenweg, der uns auch schon bei unserer Wanderungen zur Ruine Rauhenstein fasziniert hat. Der kleine Umweg zahlt sich aus und wir gehen den Felsenweg in die andere Richtung und so nehmen wir ihn nochmals anders wahr. 

Unterwegs kommen wir zu eines Stelle, wo ich den Impuls habe ein Mandala zu legen, was ich dann auch mache. Schon bald sind wir wieder im Kurpark. 

Irgendwie können wir nicht aufhören und der Werbeslogan "Wenn i nur aufhören könnt" kommt mir in den Sinn. Diesen Bericht beende ich jetzt jedenfalls, wünsche euch schöne Augenblicke beim "Mitgehen" auf der Bildstrecke und alles Liebe.

Ein Bericht über den Kurpark folgt in Kürze.