Frauenfussball
553 Nachwuchfußballerinnen im Burgenland - Tendenz steigt

Hochkarätige Diskussionsrunde: Markus Kraetschmer (Ex-Austria Wien Manager), Teamchefin Irene Fuhrmann, Nina Potz (SC Neusiedl-Funktionärin), BFV-Frauenfußballreferentin Yvonne Lindner, Elisabeth Gamauf-Leitner und Sportlandesrat Heinrich Dorner | Foto: Michael Strini
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  • Hochkarätige Diskussionsrunde: Markus Kraetschmer (Ex-Austria Wien Manager), Teamchefin Irene Fuhrmann, Nina Potz (SC Neusiedl-Funktionärin), BFV-Frauenfußballreferentin Yvonne Lindner, Elisabeth Gamauf-Leitner und Sportlandesrat Heinrich Dorner
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"Real Girls Play Soccer" lud zur hochkarätigen Podiumsdiskussion über die Situation im burgenländischen Frauen- und Mädchenfußball ein. Mit dabei waren u.a. Teamchefin Irene Fuhrmann und Sportlandesrat Heinrich Dorner.

EISENSTADT. Der burgenländische Fußballballverband lud zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion mit Teamchefin Irene Fuhrmann, "Real Girls Play Soccer"-Initiatorinnen Yvonne Lindner (BFV-Frauenfußballreferentin) und Nina Potz, sowie Sportlandesrat Heinrich Dorner und Unternehmensberater sowie Sport-Consultant Markus Kraetschmer, der bis 2021 als Manager bei der Wiener Austria tätig war. Moderiert wurde der Abend von Elisabeth Gamauf-Leitner.
Unter dem Motto „Männerdomäne Fußball – oder wie weiblich ist die Zukunft des Fußballs“ gab es interessante Einblicke in den Status quo und Ziele für die Zukunft. „Das gemeinsame Ziel ist es, den Frauenfußball im Burgenland konsequent weiterzuentwickeln, die Strukturen zu verbessern und Perspektiven zu bieten. Den erfolgreichen Weg, der in den letzten Jahren im Burgenland eingeschlagen wurde, werden wir auf allen Ebenen weiter unterstützen“, so Dorner.

Nina Potz mit Spielerinnen vom U14-Auswahlteam Burgenland. | Foto: Michael Strini
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Gute Entwicklung im Nachwuchs

In den letzten Jahren habe man im Burgenland bereits einen Riesenschritt nach vorne gemacht, ist Lindner überzeugt. Gemeinsam mit Nina Potz hat sie das Projekt „Real girls play soccer“ des BFV, welches vom Land Burgenland unterstützt wird, auf die Beine gestellt.
In drei Jahren stieg die Zahl der Nachwuchsspielerinnen von 381 in der Saison 2018/19 auf 553 in der Saison 2022/23 – ein sattes Plus von 54 Prozent. Die Anzahl der Nachwuchsteams stieg im selben Zeitraum von 5 auf 25 (+ 400 Prozent).

Funktionärin Nina Potz: "Jeder Verein sollte auch ein Mädchenteam stellen. Damit schaffen wir auch die Basis für die zukünftige Entwicklung im Frauenfußball. Derzeit laufen noch viele Talente weg, da ihnen im Burgenland die Perspektiven und Möglichkeiten fehlen."

Ganz anders das Bild bei den Erwachsenen: Aktuell gibt es im Burgenland nur fünf Frauenmannschaften. „Beim Mädchenfußball ist das Burgenland sehr gut aufgestellt, bei den Frauenmannschaften krankt es im Burgenland“, so Potz. Das Burgenland ist das einzige Bundesland ohne Frauenliga – „das wollen wir ändern und eine Frauenliga im Burgenland schaffen“, gibt Linder ein wichtiges Ziel vor: „Wir müssen den Sprung von den Nachwuchsmannschaften hin zu Kampfmannschaften schaffen. Das kann nur gelingen, wenn wir Perspektiven schaffen. Deshalb ist eine eigene Frauenliga wichtig. Sonst verliert das Burgenland sukzessive Spielerinnen, die in andere Bundesländer abwandern.“

Tore wurden ordentlich bejubelt. | Foto: Michael Strini
  • Tore wurden ordentlich bejubelt.
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"Fußball ist Fußball"

Um diese Ziele zu erreichen, brauche es auch auf lokaler Ebene engagierte MitstreiterInnen, „die das Thema pushen“, sagt Dorner. „Das Projekt ,Real girls play soccer‘, welches vom Land Burgenland unterstützt wird, ist eine tolle Initiative. In Zukunft muss es heißen: Dort wird Fußball gespielt, schauen wir uns das Spiel an – egal ob Mädchen, Frauen oder Männer auf dem Platz stehen. Dort müssen wir hin. Die Politik kann mithelfen, die dafür notwendigen Strukturen zu schaffen und die Entwicklung zu fördern.“

LR Heinrich Dorner: "Wir haben in Lackenbach eine Spielgemeinschaft mit fünf Vereinen im Nachwuchs und stellen dabei auch ein Mädchenteam. Darauf bin ich schon stolz!"

Das mittelfristige und nachhaltige Ziel müsse sein, so Dorner, dass das Burgenland ein flächendeckendes Angebot für den Mädchen- und Frauenfußball stelle: „Dazu gehören eine attraktiver Frauenliga und Ligen in den entsprechenden Altersklassen sowie die Schülerliga und Turnierveranstaltungen.“ Auch im Bereich der Akadmie gibt es Überlegungen. "Wir haben in der HAK Stegersbach einen Frauenfußballschwerpunkt und es gibt auch für die Akademie Burgenland Überlegungen. Zwei Angebote sind sicher ein Vorteil", so Dorner.

Vollgas in Richtung Europameisterschaft: Stefanie Enzinger, Lisa-Marie Makas, Katharina Schiechtl, Sarah Zadrazil, Viktoria Schnaderbeck, Virginia Kirchberger und Carina Wenninger (im Hintergrund: Co-Trainer Christoph Witamwas) | Foto: ÖFB/Christopher Glanzl
  • Vollgas in Richtung Europameisterschaft: Stefanie Enzinger, Lisa-Marie Makas, Katharina Schiechtl, Sarah Zadrazil, Viktoria Schnaderbeck, Virginia Kirchberger und Carina Wenninger (im Hintergrund: Co-Trainer Christoph Witamwas)
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Vorbilder wichtig

„Für Mädchen ist es auch sehr wichtig, Vorbilder zu haben. Diese haben sie jetzt mit der Frauen-Fußballnationalmannschaft. Natürlich ist es eine große Herausforderung für die Vereine, Voraussetzungen und Strukturen für Mädchen- und Frauenfußball zu schaffen“, sagt Potz. Einen enormen Schub haben die Fußball-Europameisterschaften der Frauen 2017 und 2022 gebracht.

Teamchefin Irene Fuhrmann: "Im Hinblick auf die Nations League-Vorbereitung bin ich froh, dass wir gegen die Niederlande gewonnen haben und dass wir auch für solche Teams als Gegner attraktiv sind. Mit solchen Erfolgen können wir Mädchen begeistern, deshalb braucht es auch derartige Ausrufezeichen!"

Auch der kürzliche 2:1-Sieg der ÖFB-Auswahl gegen Vizeweltmeister Niederlande sei sehr hoch einzuschätzen. "Eine große Narbe" habe hingegen das Scheitern im WM-Playoff in Schottland hinterlassen, so Teamchefin Irene Fuhrmann, die mit ihrem Team seit Jahren Stammgast in Bad Tatzmannsdorf ist und dort auch im April wieder ihre Zelte aufschlägt.
"Eine breite Basis in allen Bundesländern ist natürlich für das A-Team, aber auch die Nachwuchs-Nationalteams wichtig. Mit gezielten Projekten ist man auch im Burgenland auf einem guten Weg", so Fuhrmann.

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Wichtiges Symbol aus Bundesliga

„Wir haben aber noch immer zu wenig Fußballerinnen in Österreich. Durch die Erfolge können wir Junge gewinnen. Erfolg ist die Lokomotive. Ich sehe auch die Verpflichtung für die Bundesligamannschaften der Herren als Lizenzvorgabe ein Frauenteam als gutes Symbol und Schritt. Jetzt haben sich auch Rapid und Red Bull Salzburg dazu bekannt, im Frauenfussball etwas zu tun“, sagt Kraetschmer.
Als Ex-Austria Wien Manager war er maßgeblich am Einstieg der "Veilchen" im Frauenfußball beteiligt - zunächst durch die Kooperation mit dem USC Landhaus, nunmehr mit einer eigenen Frauensektion. "Fußball ist keine Männerdomäne mehr. Frauenfußball ist international anerkannt. Wenn ich vor ein paar Jahren gesagt hätte, dass bei einem Frauenmatch in Spanien 50.000 Fans im Stadion mitfiebern, hätte man gesagt: Herr Kraetschmer, Sie sind ja verrückt“, so der Sport-Consultant.

Der FC SKINY Südburgenland bejubelt einen klaren 3:0-Heimerfolg gegen Preding. | Foto: Michael Strini
  • Der FC SKINY Südburgenland bejubelt einen klaren 3:0-Heimerfolg gegen Preding.
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Frauen-Teams im Burgenland

  • FC Südburgenland (2. Frauen Bundesliga)
  • FC Südburgenland 1b (Steirische Frauenoberliga Süd)
  • SC Bad Sauerbrunn (AK Niederösterreich Frauen Landesliga)
  • SC Neusiedl/See (Wiener Frauen Landesliga)
  • GST Frauenkirchen (AK Niederösterreich Frauen Gebietsliga Industrieviertel)
  • St. Margarethen (AK Niederösterreich Frauen Gebietsliga Industrieviertel)
U13-Mädchenteams Süd kickten am Sportplatz Rechnitz
Erster ASKÖ Mädchen am Ball-Hallencup ausgespielt
Alina Kerschbaumer im U17-Team, Frauen-Nationalteam siegt
Mädchen an den Ball!

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