Grasski
Kristin Posch: "Mein Herz schlägt für das Burgenland!"

Im Sommer heirateten Kristin und Sascha Posch. Töchterlein Johanna kam bereits im Vorjahr zur Welt. | Foto: Erwin Hetfleisch
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  • Im Sommer heirateten Kristin und Sascha Posch. Töchterlein Johanna kam bereits im Vorjahr zur Welt.
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Kristin Posch aus Oberdorf berichtet im exklusiven Interview mit den Bezirksblättern über Familie, Sport und Studium.

OBERDORF. Die 23-jährige Oberdorferin Kristin Posch ist zweifache Gesamtweltcupsiegerin, mehrfache WM-Medaillengewinnerin und Juniorenweltmeisterin im Grasski.
Neben dem Leistungssport ist sie Jungmama, Ehefrau und Studentin. Mit den Bezirksblättern sprach Kristin über die Mehrfachherausforderungen und ihren sportlichen und beruflichen Ambitionen.

Bezirksblätter: Wie war die kurze Saison für dich?
Kristin Posch: Es war sehr emotionell. Ich bin vor der Pause immer gut gefahren und fühlte mich auch heuer gut drauf. Aber ohne Rennen gab es auch eine gewisse Verunsicherung. Das Training war ganz anders als sonst und ich habe viel gehadert. Es war also eine Saison mit Höhen und Tiefen.

Auf nationaler Ebene gab es aber Erfolge?
Ja, das stimmt. Internationale Rennen waren wegen Covid19 nicht erlaubt, so waren wir alle froh, dass zumindest die Österreichischen Meisterschaften stattfanden. Diese Rennen haben mir viel gebracht. Die vier Goldmedaillen in vier Disziplinen haben mir am Ende gezeigt, dass ich es noch kann und die Nummer 1 in Österreich bin.

Wie nah oder fern sind für dich die großen Erfolge der letzten Jahre?
Ehrlich gesagt, fühlen sich diese ganz weit weg an. Es sind aber natürlich schöne Erinnerungen. Ich blicke aber eher schon wieder nach vorne und hoffe, dass kommendes Jahr die WM in Stitna stattfinden kann. Diese liegt mir sehr, es ist quasi die einzige Piste, auf der ich die Japanerinnen schlagen konnte.

Das bedeutet, du bist noch voller Tatendrang im Sport?
Nun ja, heuer habe ich schon mehrmals überlegt, ob ich aufhören soll. Die Rennen und Erfolge machen aber Lust auf mehr. Ich denke, wenn ich einmal am Start stehe und nicht mehr gewinnen will, weiß ich, dass es Zeit ist, um aufzuhören. Das Gefühl hatte ich bei den Meisterschaften nicht. Eher im Gegenteil: Ich will es nochmal beweisen, dass es noch funktioniert."

Kommen wir aber in Gegenwart zurück. War der Neustart nach Geburt von Johanna im Vorjahr und Hochzeit heuer mit Sascha für dich ungewohnt?
Im Prinzip nicht, außer natürlich der Name. Am Anfang war es schon ungewohnt, wenn der Name "Kristin Posch" fiel, dann dachte ich: "Ach das bin ja ich!" (schmunzelt) - Mittlerweile haben sich schon alle daran gewöhnt. Auch mein Papa, der gerne gesehen hätte, dass die Siegerlisten noch unter Kristin Hetfleisch laufen.

Foto: Kristin Posch

Neben Sportlerin bist du nun auch Mutter und Studentin. Wie bringt man diese Dreifachbelastung unter einen Hut?
Du hast den Hausbau vergessen (zwinkert). Es ist natürlich eine Herausforderung und ich bin schon mitunter psychisch und körperlich am Limit. Oft brauchte der Tag 48 Stunden. Das spielt es nicht, so gilt es die Zeit gut einzuteilen - eine Herausforderung für sich. Aber es geht sich aus, wenn man Abstriche macht. Oft ist nur Zeit fürs Training in der Kraftkammer. Zeit für den Partner zu finden, ist aber auch notwendig. Das betrifft Sascha und mich gleichermaßen, da er neben Vatersein und Studium auch sein eigenes Unternehmen im Personal Coaching hat. Aber wir schaffen es gemeinsam trotzdem. Eigentlich sollten wir flittern, das ist aber jetzt erstmal nicht wirklich möglich. Früher haben wir auch noch gemeinsam trainiert, das geht aktuell kaum mehr.

Das klingt danach, dass Prioritäten entscheidend sind?
Absolut! Man lernt Prioritäten zu setzen. Grasski ist mein Hobby, das Studium liegt mir auch am Herzen, aber das Allerwichtigste ist die Familie. Da schaue ich genau, dass genügend Zeit für sie da ist - sowohl für Sascha und Johanna, als auch für meine Eltern Robert und Christa sowie Schwester Tina. Diese Zeit ist sehr kostbar, darum komme ich immer wieder gerne heim - nach Oberdorf. Das wird immer so sein.

Foto: Erwin Hetfleisch

Wie verbindest du nun Sport und Familie?
Wir versuchen so viel wie möglich gemeinsam zu unternehmen. Dazu gehört auch das Wandern zu Dritt. Johanna ist zum Glück sehr pflegeleicht und sehr unternehmungslustig. Sie ist auch bei den Rennen mit dabei und belustigt alle. Eine ganz wichtige Unterstützung sind natürlich unsere Eltern, die uns stets den Rücken freihalten und helfen.

Und dann ist noch das Studium. Was studierst du genau?
Ich studiere Lehramt für Volksschule an der Pädagogischen Hochschule in Wien. Aktuell läuft das Studium im Homeschooling. Das hat auch seine Vorteile, man ist zeitlich flexibel und kann die Vorlesungen gemütlich zuhause in der Jogginghose im Wohnzimmer wahrnehmen. Wenn Johanna in der Kinderkrippe ist, hoffe ich, dass dann auch wieder mehr Zeit fürs Training und Sascha bleibt.

Das erfolgreiche Grasskipaar Sascha und Kristin Posch holte bei den Österreichischen Meisterschaften 2020 gemeinsam sieben Mal Gold und einmal Silber. | Foto: Robert Hetfleisch
  • Das erfolgreiche Grasskipaar Sascha und Kristin Posch holte bei den Österreichischen Meisterschaften 2020 gemeinsam sieben Mal Gold und einmal Silber.
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Und wie war das mit dem Hausbau?
Richtig, wir haben heuer damit begonnen - in unmittelbarer Nähe zum Elternhaus von Sascha in Traisen. Da halte ich mich aber eher raus, das ist eher das Ding von Sascha. Ich möchte unbedingt ein Haus mit Garten. Das habe ich hier in Oberdorf genossen und will diese Freiheit unbedingt auch für Johanna. Vielleicht kommen dann auch noch ein paar Hühner oder so dazu.

Die Niederösterreicher freuen sich schon, dass du nun dort wohnst?
Ja, es haben nach der Hochzeit schon einige vom Verband gemeint: Schön, dass du nun Niederösterreicherin wirst. Da habe ich nur gelacht - keine Sorge. Ich bleibe eine Burgenländerin, denn mein Herz schlägt für das Burgenland! Auch wenn ich in Niederösterreich wohne.

Wordrap

  • Fußball: FC Südburgenland
  • Rotwein: Burgenländischer Zweigelt (lecker)
  • Lieblingsmusik: Leiwand - Edmund
  • Bezirksblätter: Michael Strini 
  • Rettenbach: Zweite Heimat

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