Betriebe suchen noch Lehrlinge
AK rät Jugendliche sich für eine Lehrstelle zu bewerben
Die Arbeiterkammer rät Jugendliche sich jetzt auf die Suche nach einer Lehrstelle zu machen. So appelliert AK-Lehrlingsbeauftragte Nina Wimmer: „Betriebe sind noch auf der Suche nach Lehrlingen. Bewerbungen lohnen sich!“
ROTENTURM. Die Corona-Krise hat die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Lehrlinge zunehmend verschärft. Während ein Teil der burgenländischen Betriebe dringend Lehrlinge sucht, können potentielle Lehrstellensuchende vor dem Problem keine Ausbildung anfangen zu können. Trotzdem lohnt es sich auf die Suche nach einer Lehrstelle zu gehen, heißt es von der Arbeiterkammer. „Auch wenn die Situation teilweise alarmierend ist und sich die Problematik voraussichtlich noch zuspitzen wird, können wir nur raten sich trotzdem zu bewerben. Es gibt noch Ausbildungsplätze“, rät AK-Lehrlingsbeauftragte Nina Wimmer.
Verunsicherung am Arbeitsmarkt
Hunderte Lehrstellen sollen bis Herbst neu besetzt werden, aber derzeit melden sich, offenbar wegen der Corona-Krise, zu wenig Interessierte. Umgekehrt werden im Sommer rund 2.000 Schüler im Burgenland die Schule abschließen und sind somit potenzielle Lehrstellensuchende.
So seien laut AK die ersten Auswirkungen bereits am Lehrstellenmarkt sichtbar und werden von den aktuellen AMS-Zahlen untermauert. Hier stehen Ende Mai 167 Lehrstellensuchenden 84 offenen Lehrstellen gegenüber. „Aus der Beratung wissen wir von verzweifelten Eltern und Schülern. Bereits zugesagte Lehrstellen werden wieder abgesagt, Lehrstellen wurden aufgelöst und Praktikumsplätze nicht mehr angeboten“, weiß AK-Lehrlingsbeauftragte Nina Wimmer.
Jugend am Werk sucht Lehrlinge
Doch auch die Betriebe stehen vor großen Problemen. Denn ihnen fehlt es an Lehrlingen.
Auch „Jugend am Werk“ mit dem Lehrbetrieb Rotenturm bemerkt eine auffallende Zurückhaltung. Der Lehrbetrieb bildet derzeit 45 Jugendliche aus. Derzeit gibt es noch freie Plätze. „Die derzeitige Entwicklung stimmt mich nachdenklich. Ich habe die Polytechnik-Schüler zu Schnuppertagen geladen. Drei von rund 70 Schülern sind gekommen. Viele Jugendliche sind derzeit verunsichert, aber wir organisieren gerne Schnuppertage, um die Ausbildung in Metallberufen kennen zu lernen. Vor allem junge Frauen möchten wir so ermutigen, eine technische Ausbildung zu starten. Denn die Metallbranche ist gut bezahlt und auch eine schöne Arbeit“, appelliert Jugend am Werk-Standortleiter Herbert Preinsperger.
Dran bleiben
„Wir können lehrstellensuchenden Jugendlichen nur raten Bewerbungen zu schreiben, eventuell diese nochmal zu überarbeiten. Sie sollen dran bleiben und auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken, falls Absagen kommen“, empfiehlt Wimmer. „Selbst wenn Betriebe heuer leider weniger Lehrlinge ausbilden, lohnt es sich die Initiative zu ergreifen. Es gibt noch Chancen eine Lehrstelle zu finden. Die Suche lohnt sich!“, versichert Wimmer.
Klappt es mit einer Lehrstelle nicht, dann bleibt nur der Weg zum AMS. Dort wird man vermittelt oder bekommt einen Platz in der Überbetrieblichen Lehre oder beim Lehrbetrieb Rotenturm von Jugend am Werk.
Bei Problemen oder Fragen steht AK-Lehrlingsbeauftragte Nina Wimmer unter - 02682/740-3164 - mit Rat und Tat zur Seite.
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