Hannersdorf
Chaletdorf Hannersberg lockt weitere Gäste in Region
Das Chaletdorf Hannersberg bereichert die Weinidylle Südburgenland.
HANNERSDORF. Das Unternehmen Hannersberg am gleichnamigen Weinberg im Südburgenland expandiert: In den vergangenen Wochen wurde das Chaletdorf Hannersberg mit 35 Chalets gebaut. LH Hans Peter Doskozil: „Das Chaletdorf Hannersberg bringt für die Gäste eine völlig neue Qualität und für die Betreiber und die ganze Region neue Möglichkeiten.“
Das Gastronomieunternehmen Hannersberg hat sich seit der Eröffnung 2010 zu einem der Innovationsführer in der Region und in der Branche entwickelt. Für das Ambiente auf 10.000m² am Weinberg und Ideen wie beispielsweise die Online-Planungshilfe samt eigener Website für jedes Fest, die eigene Braut-Garderobe, der original Würstelstand bis hin zur Möglichkeit, bei Hochzeiten á la Carte zu essen, wurde Hannersberg mit dem Tourismuspreis, dem Regionalitätspreis und dem Austrian Wedding Award ausgezeichnet.
1,5 Millionen Euro Wertschöpfung
Mehr und mehr kristallisierte sich heraus, dass das exklusive Ambiente auch Gäste ins Südburgenland lockte, die eine weitere Anreise haben. So entstanden bis zu 5.000 Nächtigungen und weitere Wertschöpfung in der Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro, vor allem Hotels und Zulieferer in der Gastronomie und für Hochzeiten profitieren.
LH Hans Peter Doskozil: „Die Chalets fügen sich in die Landschaft, die Umgebung ein und werten das touristische Angebot der Region weiter auf!“
Das Chaletdorf Hannersberg bringt für die Gäste eine völlig neue Qualität, davon ist auch Landeshauptmann Doskozil überzeugt. „Nicht nur für die Betreiber, sondern für die gesamte Region werden nun neue Möglichkeiten eröffnet. Seitens des Landes wollen wir garantiert wissen, dass die burgenländische Art des sanften Tourismus bei allen wirtschaftlichen Interessen vorrangig bleibt, und das ist hier gelungen.“
Zeitfenster Corona
Im Sommer 2020 folgten zwei Schlüsselmomente: die Besuche von Leo Hillinger und Hans Peter Doskozil kurz nacheinander. Landeshauptmann Doskozil war zu Gast bei den ORF-Sommergesprächen, Hillinger besuchte das Hannersberg-Team nach erfolgreichen gemeinsamen Projekten in Wien und Kitzbühel zum ersten Mal „zu Hause“ im Südburgenland. „Fast wortgleich sagten die beiden sofort bei der Begrüßung: „Hier müsst ihr Zimmer bauen!““, erinnert sich Ronald Gollatz vom Hannersberg.
Einigkeit bei Hans Peter Doskozil und Leo Hillinger: „Hier müsst ihr was machen!“
Auch wenn von der späteren Konstellation mit Leo Hillinger keine Rede war, waren Anna Malinovic und Ronald Gollatz in ihrer Vision bestärkt. „Daraufhin haben wir Martin Schwartz gebeten, die Basis für ein Projekt zu schaffen und erste Ideen zu präsentieren – auch wenn wir noch nicht wussten, wann, wie und mit wem wir es umsetzen könnten,“ so Malinovic.
Dann tat sich mit der Corona-Zwangspause ein Zeitfenster auf. Freilich keines, das für „normale“ Umsetzung groß genug war, es musste also ein hoher Vorfertigungsgrad sein. Im Herbst nahm das Projekt Fahrt auf, Leo Hillinger vermittelte Gespräche mit Harald Wolfger, Geschäftsführer von HILLCONT in Markt Allhau, die Umsetzung aber scheiterte an der Rohstoffknappheit.
"2 Minuten 2 Millionen"
Auch wenn die Partnerschaft mit Leo Hillinger in Bezug auf eine Errichtung mit HILLCONT im ersten Versuch nicht zustande kam, so bemerkten Anna Malinovic und Ronald Gollatz doch die Leidenschaft beim Winzer und Investor aus Jois – erste vorsichtige Gespräche in Richtung Partnerschaft folgten, Hillinger war nicht abgeneigt, aber auch nicht überzeugt.
Kurz danach kam die Idee auf, es in der PULS 4 Startup-Show „2 Minuten 2 Millionen“ zu versuchen, Leo Hillinger war begeistert – und natürlich primäres Investorenziel der Hannersberg-Chefs. Im Hintergrund wurden die Planungen mit Martin Schwartz vorangetrieben, mit Handler-Bau in Neutal wurde ein Unternehmen gefunden, das die Modulbauweise beherrscht und sich die Umsetzung vorstellen konnte.
Hillinger als Partner
Zu Jahresbeginn dann der Auftritt von Anna Malinovic bei „2 Minuten 2 Millionen“ bei PULS 4. „Als Bilder eingespielt wurden, an welchem Platz am Weinberg das Chaletdorf entstehen wird, konnte man an den Augen der Investoren ablesen, wie begeistert sie waren.“ Malinovic und Gollatz berieten das Angebot von Leo Hillinger, 50 Prozent zu übernehmen. Hinzu kam ein Offert von Stefan Piëch über 100.000 Euro. Letztlich folgten Malinovic und Gollatz dem Ruf von Leo Hillinger.
Ronald Gollatz brachte als Grundeigentümer die Liegenschaften ein, das Chaletdorf Hannersberg wird als eigenes Unternehmen geführt, an dem die Leo Hillinger Privatstiftung 50 Prozent hält. Geschäftsführer sind Anna Malinovic und Ronald Gollatz. Der Ursprungsbetrieb bleibt eigenständig. Die Gespräche mit der Raiffeisenbezirksbank Oberwart als Hausbank und der Wirtschaftsagentur verliefen ebenfalls sehr positiv.
Besondere Chalets
Mit dem Chaletdorf Hannersberg wurde das Angebot jetzt komplettiert. Insgesamt stehen in 35 Chalets 70 Betten zur Verfügung, mit der Ferienwohnung sind es dann 80, plus Zusatzbetten.
Neben 33 Standard-Chalets mit rund 20m² (alle mit hochwertigem Boxspringbett, privater Terrasse, WLAN, Klimaanlage) sind auch zwei exklusive Chalets entstanden, „Wolke 7 designed by Leo Hillinger“ und das Chalet „HILL exklusiv“. „Mit dem Abenteuerspielplatz sprechen wir Familien an, zur Regeneration und Entspannung gibt es Saunen und Badebottiche von „Feuerwasser“. Auch eine innovative iBIKE-Box ist geplant“, erklärt Anna Malinovic.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit und die Verbundenheit zur Natur sind allen Beteiligten wichtig, federführend umgesetzt wurden die Pläne von Martin Schwartz von Handler Bau als Generalunternehmer. Das Flair der Weinberge und die Aussicht vom und zum Hannersberg sollten erhalten bleiben. Durch die naturnahe Bauweise entstanden auch viele Ruheplätze.
Die Entscheidung fiel auf Vollholzbauweise, außen wurde vulkanisiertes Holz eingesetzt, das mit der Methode „Toasten“ haltbar gemacht wurde. Das Holz stammt ausschließlich aus Österreich, die Fertigung erfolgte im Mittelburgenland in der Produktionshalle von HANDLER Bau in Neutal, dort wurden die Holzteile in modularer Bauweise hergestellt.
Auf einem Teil der Dächer wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert, die Positionierung der Chalets wurde so behutsam gewählt, dass keine Kuppen verbaut wurden. Wasser- und stromsparende Technik sorgt für ressourcenschonenden Betrieb.
Regionale Unternehmen
Neben Handler Bau und Martin Schwartz waren weitere Unternehmen aus der Region wie Karner Haustechnik, Elektro Unger, Katzbeck Fenster und Türen an der Umsetzung beteiligt. Mit der Tischlerei Pirchheim aus Lebing holte sich Handler einen bewährten Partner. Dem Kalk begegnet man innovativ mit dem Kalkmodul Phasis Power 100 und dem Vitalisierungsmodul GLT 2000 plus von TopAqua und macht damit auch dem Team Sauberkeit das Leben leichter. Das Interieur gestaltete Verena Kulterer-Ochsenhofer.
Statements
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: „Ich gratuliere zu diesem schönen Projekt direkt am Tor zur Weinidylle. Übernachten direkt am Weinberg ist ein besonderes Erlebnis. Das Chaletdorf Hannersberg deckt den bestehenden Bedarf perfekt ab und bringt zahlreiche neue touristische Möglichkeiten, die die innovativen Betreiber bestimmt entwickeln werden.
Das ganze Südburgenland ist in Aufbruchsstimmung. Seitens des Landes setzen wir starke Impulse und schaffen begleitende Infrastruktur wie die Aktivierung der Ausgrabungsstätten Burg und Schandorf, den Bahntrassenradweg oder auch ein Mountainbike-Trail in Rechnitz.“Didi Tunkel, Geschäftsführer Burgenland Tourismus: „Ich freue mich, dass hier ein weiteres privates Projekt realisiert wurde. Wir wissen, dass viele Gäste von Festen oder Geschäftsreisende später privat zurückkommen. Hier entstehen zusätzliche Nächtigungen, in der ganzen Region profitieren Winzer, Gasthäuser, der Handel, Thermen und viele mehr.
Wir möchten den touristischen Aufschwung weiter nutzen und uns auf hohem Niveau halten. Dafür brauchen wir neue Betten und begleitende Gastronomie wie hier. Wir seitens Burgenland Tourismus unterstützen unsere Betriebe bestmöglich, schon bald folgt mit der Burgenland-Card ein weiteres Angebot, das den Aufenthalt im Burgenland attraktiver macht.“Ronald Gollatz, Hannersberg: „Die Vision einer Nächtigungsmöglichkeit hatten wir schon lange, auch weil wir wussten, dass langfristig nur ein Ganzjahresbetrieb denkbar ist, wenn es gelingt, in der Zeit außerhalb der Hochzeits-Saison weitere Angebote zu etablieren. Mit dem Chaletdorf komplettieren wir unser Angebot und können unser Unternehmen und damit die Arbeitsplätze absichern. Ich danke allen Beteiligten.“
Anna Malinovic, Hannersberg: „Für die Gäste, die bei uns feiern, entsteht eine völlig neue Qualität. Jetzt kann man sprichwörtlich ‚schlafen-gehen‘. Außerdem können wir im geschäftlichen Bereich neue Angebote entwickeln und werden so neue Gäste ins Südburgenland bringen. Es gab eigentlich nur zwei Gründe, warum sich Gäste nicht für den Hannersberg als Location entschieden haben. Zum einen, weil der Wunschtermin vergeben war, zum anderen, weil es ihnen wichtig ist, dass die Gruppe auch vor Ort übernachten kann – vor allem im Geschäftsbereich“, fasst Geschäftsführerin Anna Malinovic zusammen und spricht damit ein neues Potenzial an.Leo Hillinger: „Ich bin total begeistert und die Gäste werden bestimmt auch begeistert sein. Ich fühle mich sehr wohl hier und freue mich wirklich sehr, dass wir dieses Projekt im Südburgenland gemeinsam umsetzen konnten. Anna und Ronni sind tolle Partner - sie sind innovativ und leidenschaftliche Unternehmer. Ich werde auch meine Geschäftspartner auf das Chaletdorf Hannersberg aufmerksam machen und auch selbst oft hier sein.“
Michael Schranz, HANDLER Bau: „Wir setzten bereits seit Jahren verstärkt auf Holzbau. Regionalität und die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen spielen dabei eine wichtige Rolle. Nachhaltigkeit und Schnelligkeit sind keine Gegensätze, beides kommt hier aus einer Hand. Mit der detaillierten Planung der Module vorab und dem hohen Vorfertigungsgrad konnten wir die Bauphase vor Ort kurz halten.“
Eckdaten:
Auftraggeber: Chaletdorf Hannersberg / Zimmer im Süden GmbH
Architekt: Martin Schwartz, Oberwart
Generalunternehmer: HANDLER Bau, Neutal / Bad Schönau
Auftragssumme: 2,5 Millionen Euro
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