Dekanat Matrei feiert Jubiläum
Gemeinsam unterwegs - 200 Jahre Dekanat Matrei

Das Dekanat Matrei feiert sein 200-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst in der Dekanatskirche St. Alban in Matrei.  | Foto: Pfarre Matrei
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  • Das Dekanat Matrei feiert sein 200-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst in der Dekanatskirche St. Alban in Matrei.
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Vor 201 Jahren wurde das Dekanat Matrei im heutigen Umfang mit den 7 Seelsorgegemeinden gegründet.

MATREI IN OSTTIROL. Das Dekanat Matrei wurde, so wie man es heute kennt, mit dem Dekret vom 22. Jänner 1822 errichtet und umfasst die sieben Pfarren des Iseltales. Dazu zählen die Pfarre St. Alban (Matrei i. O.), die Pfarre St. Virgil (Virgen), die Pfarre St. Andrä (Prägraten), die Kaplanei Huben, die Pfarre St. Rupert (Kals), die Pfarre St. Jakob i. D., Pfarre St. Veit i. D. und die Pfarre Hl. Johannes Nepomuk in Hopfgarten i. D. Seit Bestehen gab es insgesamt 11 Dekane, welche die Geschicke des Dekanats von Matrei aus lenkten. Von 1996 bis 2016 war Mag. Ludwig Kleissner Pfarrer von Matrei, er hatte das Dekanatsamt jedoch nicht inne. So war der Pfarrer von St. Jakob, Mag. Reinhold Pitterle bis 2020 auch der Dekan der sieben Seelsorgegemeinden. Aktuell kümmern sich vier Pfarrer sowie drei Diakone um die Schäfchen des gesamten Dekanats, Dekan ist Ferdinad Pittl.

200 Jahre Feier Dekanat Matrei

Das so lange Bestehen des Seelsorgeraums wird nun auch dem entsprechend gefeiert. Am Samstag, 18. März, findet die Jubiläumsfeier unter dem Motto "Gemeinsam unterwegs" statt.
Vom Kreuzbühel aus (18.15 Uhr) ziehen die Gläubigen mit Impulsen von Pfr. Fritz Kerschbaumer gemeinsam zur Pfarrkirche St. Alban. Dort wird um 19 Uhr ein Festgottesdienst mit Generalvikar Roland Buemberger und den Priestern und Diakonen des Dekanates gefeiert. Der Dekantschor sorgt für die musikalische Gestaltung des Jubiläumsgottesdienstes. Anschließend wird zur Agape am Kirchplatz geladen. Bei Schlechtwetter findet sie im Pfarrsaal statt.

Geschichte des Dekanats

(Quelle: Pfarrblatt Matrei - Herbst 2022)

Um ca. 1000 n. Chr. waren drei Diözesen im heutigen Gebiet von Osttirol zuständig. Das Drautal bis zum Kristeinerbach war Kirchengebiet der Diözese Brixen, die Gemeinden Amlach, Tristach und Lavant gehörten zum Bistum Aquilea. Lienz und das gesamte Iseltal gehörten zum Erzbistum Salzburg. 1624 wurde der Salzburger Anteil zum Dekanat Lienz zusammengefasst - es bestand aus den Pfarrbezirken Lienz, Dölsach, Assling, Kals, Matrei und Virgen.

Als Sitz des Dekanalamtes war Lienz auserwählt. Der Einfluss der Dekane war damals relativ bescheiden. Sie unterstanden wie alle Pfarrherren und Vikare dem Archidiakon oder Erzpriester, der seinen Sitz in Gmünd bei Spittal hatte und ein strenges Regiment führte, das soweit reichte, dass er in Lienz fallweise gar keinen Dekan einsetzte. Dies blieb bis zu den den politischen Unruhen der napoleonischen Zeit um die Wende des 18./19. Jahrhunderts erhalten.

Während der Regierungszeit Kaiser Franz Josef II. (1779-1780) wurden die Diözesangrenzen neu festgelegt und damit die Archidiakonate überflüssig. Dafür schaffte man in den Bistümern kleine überschaubare Kirchenbezirke, denen ein Dekan vorstand. Dieser wurde mit bedeutend mehr Rechten ausgestattet als es vorher der Fall war.

Die Gründung des Dekanats Windisch-Matrei
Diese Neuordnung führte schließlich zur Gründung des Dekanats Matrei. Mit dem Dekret vom 1. April 1795 erhob Erzbischof Hieronymus von Salzburg die Pfarre Matrei mit den Vikariaten Hopfgarten, St. Veit und „Igglsdorf“ (Nikolsdorf) zunächst zu einem Prodekanat. Die Pfarren Virgen und Kals unterstanden jedoch weiterhin dem Dekan von Lienz. Der erste und einzige Prodekan, der in Matrei lebte und wirkte, war Georg Brandstätter. Geboren am 21. Oktober 1752 in Obermauern als Sohn eines Landwirtes und Schmieds war er in relativ jungen Jahren zu dieser Ehre und Würde gekommen. Die Kriegswirren der damaligen Zeit bedingten auch im kirchlichen Bereich dauernde, heute schwer zu durchschauende, Veränderungen. Bald nach der Erhebung zum Prodekanat wurden die Pfarrbezirke Virgen, Kals und das Dekanat Lienz der Diözese Brixen zugordnet und Nikolsdorf an Gurk angeschlossen. Als Georg Brandstätter am 30. März 1810 nun zum Dekan ernannt wurde, war er zunächst sozusagen sein eigener Pfarrer und sein eigener Dekan, denn das Dekanat bestand nur aus dem Pfarrbezirk Matrei allein. Dieser wurde dann am 31. Oktober 1811 der Diözese Laibach einverleibt.

Nachdem Österreich die illyrischen Provinzen wieder zurückerobert hatte, versuchte man auch die kirchliche Ordnung wieder herzustellen. Matrei kam für einige Monate wieder zum Erzbistum  Salzburg zurück, wurde aber dann an die Diözese Brixen abgetreten. Mit dem Ableben Dekan Brandstätters am 29. März 1815 wurde das Dekanat Matrei kurzfristig wieder aufgehoben und die Seelsorgestationen dem Dekanat von Lienz unterstellt (1815-1822). Erst die päpstliche Bulle vom 2. Mai 1818 brachte schließlich Ordnung in das Durcheinander und wies alle salzburgischen Kirchenrechte in Osttirol der Diözese Brixen zu. Mit Dekret vom 22. Jänner 1822 wurde dann das Dekanat Windisch-Matrei in seinem heutigen Umfang errichtet. Es zählte im Jahre 1855 sieben Seelsorgegemeinden (Matrei, Virgen, Prägraten, Kals, Hopfgarten, St. Veit, St. Jakob) mit 14 Schulen und 9.555 Seelen, im Jahre 1937 sieben Seelsorge gemeinden (+ Huben) mit 17 Schulen und 12.000 Einwohnern.

Das Wort Dekanat ist vom lat. decem = 10 abgeleitet. Darunter verstand man ursprünglich einen Sprengel, der 10 Pfarren umfasste und unter Aufsicht eines Dekans oder Dechants stand.

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