Frauenpower bei der Polizei

Polizei | Foto: Ebner

Osttirols einzige aktive Polizistin im Interview mit den Bezirksblättern

Im Jahr 1961 wurde in Innnsbruck die erste Frau in den Polizeidienst aufgenommen. Heute beträgt die Frauenquote bei der Polizei in Tirol rund 13 Prozent.

(ebn). Erst in den frühen 90er Jahren erfolgten die ersten Aufnahmen von Frauen in den regulären uniformierten Exekutivdienst.
Waren es anfangs nur vereinzelt Frauen, die sich um Aufnahme in den Polizeidienst bewarben, beträgt der Frauenanteil in den derzeit laufenden Grundausbildungslehrgängen bereits mehr als 30 Prozent. Insgesamt beschäftigt das Landespolizeikommando für Tirol über 270 Beamtinnen. Dies enstpricht einem Anteil von 13,5 Prozent.
In Osttirol gibt es zwei Frauen die die Polizeiuniform tragen. Eine davon ist momentan im Mutterschutz, die andere ist die 29-jährige Manuela Wilhelmer. Sie ist seit September 2009 in Lienz stationiert. Mit den Bezirksblättern sprach sie über ihren Beruf.

BB: Warum will man als junge Frau Polizistin werden?
Manuela Wilhelmer: „Polizistin ist ein interessanter, abwechslungsreicher Beruf, bei dem man immer wieder gefordert wird. Kein Tag ist wie der andere und das macht Spaß.“

BB: Wie sah ihr bisheriger Werdegang bei der Polizei aus?
Manuela Wilhelmer: „2003 begann ich mit der Grundausbildung. Im Anschluss war ich vier Jahre auf der PI in Kirchberg und seit September 2009 bin ich in Lienz stationiert.“

BB: Wie reagiert ihr privates Umfeld darauf, daß sie Polizistin sind?
Manuela Wilhelmer: „Menschen die mich nicht kennen, wirken manchmal schon etwas verwundert wenn ich ihnen meinen Beruf nenne. Meine Familie und meine Freunde allerdings standen und stehen voll hinter mir. Generell habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.“

BB: Was war ihr bisher schlimmster Moment im Dienst?
Manuela Wilhelmer: „Ich bin Gottseidank noch nie in wirklich schlimme Situationen geraten, obwohl ich schon bei einigen schweren Unfällen dabei war. Für mich ist vor allem der Umgang mit Angehörigen von Unfallopfern eine besondere Herausforderung.“

BB: Wie behauptet man sich als Frau in einer Männerdomäne wie dem Polizeidienst?
Manuela Wilhelmer: „Auch wenn es ein wenig eigenartig klingt, aber man muss als Frau ganz einfach seinen Mann stehen. Ein resolutes Auftreten ist Grundvoraussetzung. Intern mit den Kollegen merke ich von der sogenannten „Männerwelt“ nicht viel. Im Dienst kann man als Frau auch Vorteile haben, da man andere Herangehensweisen als ein Mann hat. Konfliktsituationen zum Beispiel eskalieren bei weiblichen Beamten weit weniger häufig.“

BB: Wie schauen die Karrierepläne für die Zukunft aus?
Manuela Wilhelmer: „Ich bin ausgebildete Hochalpinistin und Mitglied der alpinen Einsatzgruppe Lienz. Im Moment versehe ich den Regeldienst auf der PI Lienz und habe gegebenenfalls auch Alpineinsätze. Das reicht mir fürs erste. Ich habe Freude an meiner Arbeit wie sie jetzt ist und was die Zukunft bringt, davon lasse ich mich überraschen.“

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