First-Responder-System in Osttirol
Einsatzbereitschaft rund um die Uhr
Vor rund 20 Jahren wurde in Osttirol das flächendeckende First-Responder-System installiert.
OSTTIROL. Wenn beispielsweise im Rahmen eines Atem-, Kreislaufstillstandes das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird, beginnen bereits nach drei Minuten, die ersten Gehirnzellen zu sterben. Bereits nach zehn Minuten tritt der Hirntod ein. So lange braucht aber auch ein Rettungswagen in Osttirol durchschnittlich zum Einsatzort. Genau aus diesem Grund wurde vor über 20 Jahren das flächendeckende First-Responder-System in Osttirol in Betrieb genommen, um diese wertvolle Zeit zu überbrücken und die Rettungskette zu optimieren und komplettieren. "Das System besticht vor allem durch seine Einsatzbereitschaft rund um die Uhr, die unmittelbare Nähe zum Notfallort, bester Ortskenntnisse und beweist sich besonders in manch geographischen Randlagen des Bezirkes", erklärt Bezirksrettungskommandant Herbert Girstmair.
Verbesserte Kommunikation
Die First Responder sind ausgebildete Rettungs- und/oder Notfallsanitäter und werden, je nach Notfall, parallel zum Rettungsdienst von der Leitstelle Tirol per Handyalarm und seit neuestem auch per modernsten Funkgeräten alarmiert. Wer zur Verfügung steht, meldet sich umgehend bei der Leitstelle zurück und rückt mit Privatfahrzeug und mit Notfallausrüstung ausgestattet zum/zur NotfallpatientIn aus. Durch die neuen Funkgeräte konnte die Kommunikation zur Leitstelle sowie zum nachrückenden Notarzt oder Rettungsteam erheblich vereinfacht und verbessert werden. Wichtige Daten zum/zur PatientIn können dadurch bereits detailliert weitergegeben und somit die durchgehende Rettungskette sichergestellt werden.
Unverzichtbarer Bestandteil im Osttiroler Rettungssystem
In den Wintermonaten, in Zeiten erheblicher Schneefälle und Talsperren, sind die First Responder vielfach die einzig verfügbaren Glieder der Rettungskette in entlegeneren Regionen. Sind solche Wetterkapriolen angekündigt, werden sie prophylaktisch mit zusätzlichen Geräten, Erste-Hilfe-Material und Sauerstoff ausgestattet und auch die Zusammenarbeit mit in den einzelnen Tälern privat oder dienstlich ansässigen Ärztinnen und Ärzten gesucht.
"Sie gehören somit zum unverzichtbaren Bestandteil des Osttiroler Rettungssystems, welches dahingehend österreichweit eine Vorreiterrolle eingenommen hat", so Girstmair.
Erste Hilfe- Wissen auffrischen
Auch schon mit einfachsten Erste-Hilfe-Maßnahmen kann jede/r ein „First Responder“ für seine Familie sein und die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken. Das Rote KReuz veranstaltet regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse, in denen man die wichtigsten Maßnahmen erlernt bzw. sein Wissen wieder auffrischen kann. Die aktuellen Kurstermine findet man unter www.erstehilfe.at oder telefonisch unter 04852 62321 in der Sozialen Servicestelle des RK Osttirol.
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