„Wolfvergrämhalsband“
Erfindung aus Osttirol könnte Gefahr für Weidevieh durch Wölfe bannen

- Das Projekt-Team zur Bekämpfung der Wolfsproblematik: Christian Walder, die Schülerinnen Jasmin Eder und Vanessa Lukasser, Erfinder Michael Eder und Walter Hueter (v.l.)
- Foto: Brainflash
- hochgeladen von Claudia Scheiber
Wie man mit der Wolfgefahr in unseren Regionen umgehen soll, darüber sind sich Politik und Landwirtschaft noch nicht einig. Das „Wolfvergrämhalsband“, ein Patent der Firma Brainflash aus Lienz, kann der Gefahr und der Diskussion in Zukunft ein Ende setzen.
OSTTIROL (red). Michael Eder ist Erfinder und Geschäftsführer der Brainflash Patententwicklungs GmbH. Seine Patente kommen seit über 20 Jahren in der internationalen Lackierindustrie zum Einsatz. „Als Erfinder macht man sich aber den ganzen Tag Gedanken über Lösungen, egal aus welchem Bereich“, meint Eder. Er liebt technologische Herausforderungen, das wird bei seiner neuesten Erfindung - dem „Wolfvergrämhalsband“ - vor allem die Landwirtschaft erfreuen.
Als Falkner und Jagdpächter ist Michael Eder selbst viel im hochalpinen Gebiet Osttirols unterwegs und sich der Gefahr für das Weidevieh der heimischen Landwirtschaft bewusst. Sein Verständnis für Tierverhalten als Ornithologe und Tierkundiger hat ihn auf eine clevere Läsung gebracht, die für die Landwirtschaft einfach umzusetzen ist und dem umstrittenen, bereits vielfach geforderten Wolfsabschuss entgegenwirken kann.
Bauen auf Lernfähigkeit des Wolfes
Der Wolf tötet seine Beute mit einem kraftvollen Biss in den Nacken, dem sogenannten Drosselbiss. Bevorzugt jagen Wölfe leichte Beute – also verhältnismäßig häufiger Schafe und Ziegen als Rinder. Die Erfindung schadet den Wölfen nicht gesundheitlich, sondern baut auf deren Verhalten und Lernfähigkeit. Eders Lösung ist ein Halsband für Weidetiere, das den Wolf bei einem versuchten Zubiss mit einem Elektroschock – die Stärke ist vergleichbar mit einem Elektrozaun - erschreckt und sofort vertreibt. Da der Wolf ein lernfähiges Tier ist, wird ein weiterer Angriff auf Weidetiere unwahrscheinlich. Das Halsband hält nicht nur den Wolf, sondern alle größeren Beutegreifer wie etwa Bär oder Luchs ab. Es soll in unterschiedlichen Größn für alle Nutztierrassen zur Verfügung stehen. Über die Elektronik im Halsband können die Landwirte ihre Tiere orten, beim Auslösen des Impulses erhalten sie ein Signal an ihr Mobiltelefon. Die Technologie ist ähnlich wie bei Hundehalsbändern für Trainingszwecke, allerdings ist der elektronische Impuls nach außen – auf den Beutegreifer - ausgerichtet. Seine Erfindung hat Eder bereits zum Patent angemeldet. Die weitere Entwicklung legte er in die Hände einer Projektgruppe der HTL Lienz.
Projekt in Weiterentwicklung
Die Mechatronik Schülerinnen Jasmin Eder und Vanessa Lukasser arbeiten nun unter der Leitung ihrer Lehrer Walter Hueter und Christian Walder am von Eder vorgeschlagenen Konzept des Wolfvergrämhalsbandes. Dabei inszenieren und testen sie unterschiedliche Szenarien, wie, wo und wodurch der Elektro-Impuls ausgelöst wird. Wichtig für das gesamte Entwicklungsteam ist natürlich, dass kein Weidevieh durch den Elektroimpuls im Halsband zu Schaden kommt. Die ersten Meilensteine der Entwicklung wurden dem Erfinder bereits präsentiert, das optimale Konzept wird weiterentwickelt und mit Hilfe eines CAD Programmes konstruiert. Anschließend können Teile des Prototypen mittels 3D Druckverfahren hergestellt werden. Im April 2020 soll das Projekt für die Schülerinnen abgeschlossen und das Wolfvergrämhalsband in Serienreife sein. Rechtzeitig vor der Weidesaison 2020.
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