Heuer keine Maikäferplage

Die weiblichen Maikäfer erkennt man an den siebenblättrigen Fühlern. | Foto: EFP
  • Die weiblichen Maikäfer erkennt man an den siebenblättrigen Fühlern.
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  • hochgeladen von Claudia Scheiber

BEZIRK. Wer kennt Sie nicht? Die braunen, brummenden Insekten, die dieser Tage wieder in Schwärmen in der Abenddämmerung unterwegs sind. Maikäfer sind dem Menschen bereits seit alters her vertraut. Während sie in alten Zeiten noch als Frühlings- und Fruchtbarkeitssymbole verehrt wurden, schob sich mit der Intensivierung der Landwirtschaft langsam ihre Schädlichkeit für Kulturpflanzen in den Vordergrund.

Wie schon in den letzten Schaltjahren zu beobachten, gibt es auch heuer in Osttirol wieder reichlich von den brummenden Insekten. Bevorzugt werden von den Maikäfern die wärmeren Lagen im Bezirk, wie zum Beispiel Nußdorf-Debant und Dölsach. Dies kann sich aber laut Martin Diemling, Leiter der Bezirkslandwirtschaftskammer Lienz, in den nächsten Jahren ändern: "Da das Klima immer milder wird, kann es sein, dass der Maikäfer auch in neue, höhergelegene Gegenden vermehrt vordringt."

Problem sind Engerlinge
Die Mäikäfer ernähren sich hauptsächlich von Laubbaumblättern, dabei bevorzugen sie Eichen, Ahorn, Buchen und auch Obstbäume. Der Schaden hält sich dabei allerdings in Grenzen, da sich die Bäume relativ schnell erholen und neue Blätter nachwachsen. Problematischer sind die Larven, die von den Weibchen unter der Erde vergraben werden. Sie ernähren sich von Wurzeln von verschiedenen Pflanzen. Das bestätigte auch Obstbauer und Schnapsbrenner Hermann Kuenz: "Der Fraß an den Bäumen ist nicht das Hauptproblem. Problematischer sind die Engerlinge, die ein bis zwei Jahre später kommen." Er betonte dabei aber auch, dass wirklich nur bei Massenauftreten der Larven, größere Schäden zu erwarten wären. Von einer Plage will Kuenz heuer nicht sprechen. "Es gibt zwar Maikäfer, aber nicht auffällig viele".

Bekämpfung
Die Bekämpfung der Maikäfer bzw. der Engerlinge hat sich immer schon als schwierig gestaltet. Es gibt zwar chemische Mittel, allerdings sind diese nicht gerade umweltfreundlich. Besser geeignet ist ein Pilzpräparat: Dabei wird der in der Natur vorkommende, für Insekten tödliche Pilz "Beauveria brongniartii" auf Getreidekörnern vermehrt. Die Körner werden in den Boden eingebracht, wo der Pilz wächst und schließlich auch in den Engerling eindringt und diesen zum Absterben bringt.

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