Außer SPÖ
Bezirkspolitik lehnte Transgourmet-Flächenwidmungsplan ab
Das Transgourmet-Projekt war bei der Penzinger Bezirksvertretungssitzung groß im Gespräch. Der Flächenwidmungsplan des Logistikzentrums wurde nun abgelehnt. Die SPÖ stimmte als einzige Partei für das Unternehmen.
WIEN/PENZING. Die BezirksZeitung verfolgt bereits seit mehreren Wochen die Situation rund um das geplante Logistikzentrum der Firma Transgourmet, das an der Westeinfahrt entstehen soll. Seit Monaten kämpft die Volkspartei Penzing gegen den geplanten Monsterbau.
„Dieser Bau würde nicht nur zu einer Zuspitzung der Verkehrssituation der ohnehin schon stark belasteten Westeinfahrt führen, sondern auch massiv die Lebensqualität für Mensch und Tier in den angrenzenden Gebieten beeinflussen. Das ist nicht im Sinne einer maßvollen Stadtentwicklung“, so Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin Natascha Fussenegger (ÖVP).
In der Sitzung der Bezirksvertretung wurde der Flächenwidmungsplan für dieses Projekt nun von allen Parteien - außer der SPÖ - abgelehnt.
Schlecht für das Stadtklima
Fast alle anderen Fraktionen, Grüne, Neos, FPÖ, Links und Bier, stimmten der Stellungnahme der ÖVP zum Flächenwidmungsplan Auhof zu. Diese lautete wie folgt: Der Flächenwidmungsplan fußt auf einem Nutzungskonzept aus dem Jahr 2014. Seitdem haben sich viele Umwelt- und Wirtschaftsdaten massiv verändert.
So hat die Stadt Wien, MA 18 Stadtplanung und -entwicklung im Jahre 2020 eine Stadtklimaanalyse erstellt. Die Aufrechterhaltung des Mikroklimas sowie den Kaltluftströmungen soll damit gewährleistet sein. Die großen Waldflächen des Wienerwalds im Westen, das geht deutlich aus der Analyse hervor, sind der Ursprung dieser Strömungen.
Im Rahmen einer Klimaanalyse für Wien wurden diese Kaltluftströme näher untersucht: Dank des Wienerwalds strömt in der Nacht kalte Luft in die Stadt und kühlt z.B. die Bezirke Hietzing, Penzing, Ottakring und Hernals deutlich ab. Womit selbst die Experten nicht gerechnet hatten, ist die Tatsache, dass der Kaltluftstrom bis zum Gürtel und noch weiter reicht und somit weite Teile der Stadt kühlt.
Diese Flächenumwidmung, die laut ÖVP eine Behinderung dieses Frischluftstroms bewirke, verringere den Erholungswert der Menschen in Penzing und in den angrenzenden Bezirken. Darüber hinaus werde das Mikroklima bis zum Gürtel hin in negativer Weise beeinflusst.
Das Widmungsverfahren ist noch im Laufen
Martina Macho, Pressesprecherin von Transgourmet, versicherte gegenüber der BezirksZeitung:„Wir haben allen politischen Parteien im Vorfeld angeboten, das Projekt im Detail vorzustellen und etwaige Bedenken auszuräumen – von dem Angebot hat leider keine Partei Gebrauch gemacht. Wir nehmen das Ergebnis im Bezirksrat zur Kenntnis, halten aber unseren Plänen fest." Das Widmungsverfahren sei demnach weiterhin im Laufen.
Beschluss im Gemeinderat
"Wir als Projektwerber möchten am Standort Penzing 250 neue, stabile Arbeitsplätze schaffen und für Wertschöpfung in Wien sorgen", fügt Macho hinzu. Jetzt ist die Stadt Wien am Zug. Im Gemeinderat erfolgt der endgültige Beschluss. Die negative Stellungnahme des Bezirks wird dort im Bauausschuss vorgelegt und sollte bei der Entscheidung eine Rolle spielen.
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