Daten aus RE/Max-ImmoSpiegel
Wo in Oberösterreich Einfamilienhäuser am teuersten sind

Foto: panthermedia/mblach
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Spürbarer Preisanstieg bei Einfamilienhäusern – Linz, Linz-Land und Gmunden am teuersten

OÖ. „Der Einfamilienhausmarkt hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und einen spürbaren Aufschwung erlebt. Die im ersten Halbjahr 2019 rückläufigen, aber noch immer sehr guten Verkaufszahlen, sind in erster Linie auf das geringere Angebot zurückzuführen. Die Nachfrage von Eigennutzern ist weiterhin sehr gut. Dazu trägt natürlich auch das historisch niedrige Zinsniveau bei“, so der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer.

5.302 verbücherte Einfamilienhäuser in Österreich im ersten Halbjahr sind um 617 (10,4 %) weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Einfamilienhausmarkt in Oberösterreich ist jener mit der drittgeringsten Einbuße zum Vorjahr (-6,9 %). Die 979 Einfamilienhäuser für Oberösterreich sind das drittbeste Ergebnis seit Beginn der RE/MAX-ImmoSpiegel-Erhebungen, also seit zehn Jahren. Nur in den Jahren 2015 und 2018 waren die Verkaufszahlen höher als im ersten Halbjahr 2019.

Dem Verkaufswert zufolge ist der oberösterreichische Markt der zweitgrößte im Bundesgebiet. Mit 261 Millionen Euro findet sich Oberösterreich deutlich hinter Niederösterreich, aber genauso deutlich vor der Steiermark und Tirol. Gegenüber dem Vorjahr sind das um zwei Prozent mehr. Vorarlberg und Oberösterreich sind die beiden einzigen Bundesländer mit einer Steigerung des Transaktionsvolumens.

Oberösterreich: Spürbarer Preisanstieg

Zwar kostete in Oberösterreich ein Einfamilienhaus im ersten Halbjahr 2019 den RE/MAX-Experten zufolge nicht einmal halb so viel wie in Tirol oder Wien, aber beinahe doppelt so viel wie im Burgenland und um beinahe ein Viertel mehr als in Niederösterreich. Mit 252.135 Euro je Einfamilienhaus liefert Oberösterreich wieder den Mittelwert (Median) in der Bundesländerreihe und einen lokalen Höchstwert. Denn zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 11,8 %, im Fünfjahresvergleich ein Plus von einem Drittel (33,0 %) und im Zehnjahresvergleich um gut zwei Drittel (69,8 %).

Wels bei Haus-Käufen vor Braunau und LL

In fünf der 16 Bezirke Oberösterreichs wurden im ersten Halbjahr 2019 mehr Einfamilienhäuser verkauft als 2018: Spitzenreiter ist Wels-Land samt Statutarstadt mit 120 Einheiten, um 14,3 % mehr als zuletzt. Auf Rang zwei der Bezirk Braunau mit 117 Einfamilienhäusern (+20,6 %). Der Dritte im Bunde ist Linz-Land mit 114 Stück (+0,9 %). Auch der Bezirk Gmunden legt leicht auf 95 Einfamilienhäuser (+3 Einheiten oder +3,3 %) zu.

Kirchdorf knapp vor neuem Mengenrekord

Die Latte des Vorjahresrekords war den Bezirken Vöcklabruck und Steyr schlichtweg zu hoch. Vöcklabruck kommt mit 85 Einfamilienhäusern (-11) auf sein bisher zweitbestes Ergebnis. Steyr mit Steyr-Land findet sich auf Rang sechs dank 63 Einfamilienhausverbücherungen (-13). Urfahr-Umgebung liegt mit 56 Verbücherungen um -7 hinter dem Vorjahr. Der Bezirk Kirchdorf schrammt dagegen mit 50 Einfamilienhausverkäufen um Haaresbreite (-2) an einem neuen Rekord vorbei, freut sich aber über +9 Einheiten im Vergleich zum Vorjahr.

Zweimal ex aequo

Die Bezirke Grieskirchen und Ried, bereits im Vorjahr mit 60 Verkäufen gleichauf, teilen sich auch heuer den Rang ex aequo: Neunter Platz mit 47 Eigentumsübertragungen (-13). Auch der elfte Rang ist doppelt belegt, nämlich von den Bezirken Freistadt und Rohrbach. 40 Einheiten bedeuten für beide heuer eine durchschnittliche Marktaktivität nach besonders regen Kaufaktivitäten im Vorjahr.
Die ruhigsten Bezirke betreffend Einfamilienhausverbücherungen waren im ersten Halbjahr 2019 Schärding mit 30 (-31,8%), Eferding mit 27 (-4), die Stadt Linz mit 25 (-5) und Perg mit 23 (-16) Kaufakten.

Einfamilienhauspreise im Seengebiet steigen

Auch die Einfamilienhauspreise in der Landeshauptstadt liegen österreichweit im Mittelfeld: Innsbruck, Salzburg, Wien und Bregenz sind teurer, die anderen Landeshauptstädte billiger.
Nach den Analysen der RE/MAX-Experten kostet in Linz ein Einfamilienhaus typischerweise aktuell 385.641 Euro, um -3,3 % weniger als im Rekordjahr zuvor. In Linz-Land dagegen zeigen die Pfeile nach wie vor nach oben: 312.721 Euro sind um +8,1 % mehr als zuletzt. Der Bezirk Gmunden hat beinahe aufgeschlossen: 304.751 Euro bedeuten ein Plus von +23,4 % zum Vorjahresdurchhänger und +2,9 % zum bisherigen Rekordjahr 2017.
Auch im Bezirk Vöcklabruck gab es ein massives Plus von +36,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Die typischen Kaufpreise liegen mittlerweile bei 290.995 Euro. Im Fünfjahresvergleich sieht die Preissteigerung schon wieder harmloser aus, nämlich nur +16,9 %.

Wels als Hotspot

Wels (Stadt und Land) führt die Bezirkspreise abseits der Landeshauptstadt und der Seen mit 275.745 Euro (+7,5 %) an. Urfahr-Umgebung beginnt bekanntlich hinter dem Linzer Pöstlingberg und endet an der tschechischen Grenze. Die typischen Einfamilienhauspreise reflektieren mit 273.863 Euro (+10,3 %) beides: 175.000 Euro als Höchstpreis für die billigsten 25 % und 349.000 als Mindestpreis für die Top-25 %.
Der Bezirk Eferding setzt auf den Vorjahressprung von +25 % nochmals +5,5 % drauf. Das bedeutet pro Einfamilienhaus einen typischen Preis von 245.735 Euro.

Freistadt legt massiv zu

Der Bezirk Freistadt zeigt mit +27,4 % die zweithöchste Preissteigerungsrate im Bundesland und überspringt locker erstmals den 200.000er auf 236.338 Euro. Der Bezirk Braunau, der Mengenkaiser, führt auf Rang neun der 16 Bezirke die günstigere Hälfte des Bundeslandes an: 235.021 Euro je Einfamilienhaus (+3,5 %). Steyr (Stadt und Land) folgt mit 226.237 Euro (+7,0 %), dahinter Kirchdorf mit 224.359 Euro (+9,6 %) und Perg mit 205.417 Euro und dem größten Preiseinbruch im Bundesland zum Vorjahr (-11,8 %), aber trotzdem dem drittbesten Resultat seiner Historie. Der Bezirk Grieskirchen steigert die Einfamilienhauspreise um +9,3 % auf 194.101 Euro, dagegen geben die Preise für Einfamilienhäuser in den Bezirken Ried um -5,1 % auf 174.245 Euro und in Rohrbach um -4,8 % auf 151.398 Euro nach. Dazwischen liegt noch der Bezirk Schärding mit 170.469 Euro und einem Plus von +5,6 %.

Kosten Einfamilienhaus erstes Halbjahr 2019 Rangliste

  1. Linz (Stadt) 385.641 (-3,3% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018)
  2. Linz-Land 312.721 8,1%
  3. Gmunden 304.751 23,4%
  4. Vöcklabruck 290.995 36,1%
  5. Wels (St.+L.) 275.745 7,5%
  6. Urfahr-Umgebung 273.863 10,3%
  7. Oberösterreich 252.135 11,8%
  8. Österreich 248.689 5,0%
  9. Eferding 245.735 5,5%
  10. Freistadt 236.338 27,4%
  11. Braunau am Inn 235.021 3,5%
  12. Steyr (St.+L.) 226.237 7,0%
  13. Kirchdorf an der Krems 224.359 9,6%
  14. Perg 205.417 -11,8%
  15. Grieskirchen 194.101 9,3%
  16. Ried im Innkreis 174.245 -5,1%
  17. Schärding 170.469 5,6%
  18. Rohrbach 151.398 -4,8%

Quelle „RE/MAX-ImmoSpiegel / IMMOunited GmbH, die Experten für Immobiliendaten“

Kirchdorf im Fünfjahresvergleich vorne

Im Vergleich zu vor fünf Jahren hat Kirchdorf am stärksten, nämlich um zwei Drittel (+65,5 %) zugelegt, im Zehnjahresvergleich führen Urfahr-Umgebung mit +121,7 % und Schärding mit +127,7 %. In Ried dagegen haben sich die Preise binnen fünf Jahren nicht verändert (-0,4 %).

*****

Die Berechnungen des RE/MAX-ImmoSpiegel für Einfamilienhäuser für das erste Halbjahr 2019 basieren auf der Gesamtauswertung aller im Amtlichen Grundbuch im ersten Halbjahr 2019 neu verbücherten Immobilien-Kaufverträge. Sie wurden von IMMOunited ausgelesen und als Kaufvertragssammlung veröffentlicht.

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