KZ-Komplex Gusen: Die Vergangenheit belastet

Bei einer Veranstaltung mit dem Titel "Es gab nicht nur Bergkristall" wurde am 22. Oktober im Aktivpark St. Georgen an der Gusen die Bevölkerung informiert. Am Bild: Stefan Karner, Andreas Sulzer, Rainer Karlsch
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  • Bei einer Veranstaltung mit dem Titel "Es gab nicht nur Bergkristall" wurde am 22. Oktober im Aktivpark St. Georgen an der Gusen die Bevölkerung informiert. Am Bild: Stefan Karner, Andreas Sulzer, Rainer Karlsch
  • hochgeladen von Michael Köck

ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Was ist in unterirdischen Nazi-Stollen unterhalb von St. Georgen während des Zweiten Weltkriegs passiert? Der Linzer Filmemacher Andreas Sulzer hat in offiziellen Archiven brisante Dokumente gefunden. Eine Historikerkommission, eingesetzt vom Land, will brennende Fragen klären: Welche Stollen gab es neben "Bergkristall"? Wurden Raketen hergestellt? Wurde versucht, Uran zu produzieren? Wo sind die zehntausenden Menschen, von denen es keinen Nachweis über deren Verbleib gibt? Warum wurden an Hans Kammler (zuständig für SS-Geheimprojekte, ab 1943 in Gusen) 100 Eisenbahnwaggons zugestellt und was war der Inhalt? Warum gab es in Gusen so viele Chemiker? Die Historiker sind vorsichtig. Stefan Karner von der Uni Graz: "Wir betreiben innere Quellenkritik und historische Auswertung. Dann reden wir weiter." Der Berliner Historiker Rainer Karlsch sagt aber: "Es verdichten sich die Anzeichen, dass alle möglichen Rüstungsproduktionen aus dem Osten hierher verlagert wurden und möglicherweise Raketen erzeugt wurden. Die Dokumente geben Ansatzpunkte. Es gibt erheblichen Forschungsbedarf. In Gusen wurde systematisch Camouflage betrieben." Die Bevölkerung ist verunsichert. Der Wunsch nach Aufklärung groß. "Panikmache ist falsch, aber es muss alles daran gesetzt werden, das Gefahrenpotenzial abzuschätzen", so Karlsch.

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