Schokoladen-Werkstatt im Greiner Rathaus

Oliver Schörgi: Vom Architekt zum Konditor-Lehrling

GREIN. Die Café-Konditorei Schörgi bespielt ab Herbst 2023 die leerstehende Räumlichkeit des ehemaligen Reisebüros im Greiner Rathaus. Dazu gab der Gemeinderat einstimmig grünes Licht und vermietet. Daher wird die Schokoladenmanufaktur von der Genussbackstube der Konditorei in das benachbarte Gebäude verlagert. Der seit 1957 bestehende Traditionsbetrieb erweitert seine Produktionsfläche und wirkt dem Leerstand von Geschäftsflächen in der historischen Innenstadt entgegen.

Sohn Oliver übernimmt
Stimmig erscheint auch der Zeitpunkt für diesen Schritt. Der Traditionsbetrieb wird heuer von Alt-Konditormeister Helmut Schörgi an seinen Sohn Oliver Schörgi übergeben. Dieser hat sich nach seinem Architekturstudium an der TU-Graz, der Mitarbeit in mehreren Architekturbüros und dem Abschluss eines Masterstudiums an der Donau-Uni Krems entschieden, den Betrieb seiner Eltern in die dritte Generation zu führen. Um das Konditoren-Handwerk von der Pike auf zu erlernen, wird der Diplom-Ingenieur erneut die Schulbank drücken. Schnuppern konnte er bereits im Rahmen eines drei-monatigen Intensivkurses am WIFI bei der Spitzenkonditorin Brigitta Schickmaier. Auf die Frage, wo er seine Lehre absolvieren wird, meint er lächelnd: „Bei den Besten, also zu Hause in der eigenen Backstube.“

Kunstwerkstatt für Schokolade
„Es wird in Grein eine ‚Kunstwerkstatt für Schokolade‘ entstehen“, informieren Oliver und Helmut Schörgi. Konkret handelt es sich dabei um eine transparente Produktionsfläche, die das Schokoladenhandwerk der Konditorei für den Gast erlebbar macht. Die Kunstwerkstatt ist vom kleinen Vorplatz gut einsehbar und zugänglich. Produziert werden dort Pralinen, handgeschöpfte Schokolade-Konfektionen und auch Marzipanerzeugnisse. Es ist jedenfalls auch auszugehen, dass die neue Produktionsfläche auch dazu genutzt wird, die Produktpalette der Schokoladenmanufaktur zu erweitern. Das Schörgi Team mit Konditormeisterin Gertraud Nabecker zeigt sich erfreut, dass die Genussbackstube eine Erweiterung erfährt. Der Platz war im Stammhaus schon viel zu eng. „Das Pralinenhandwerk kann dadurch seine Sinnlichkeit präsentieren. Die Produkte werden direkt nebenan im „Tempel des Genusses“ erhältlich sein“, verrät Oliver Schörgi.