Er kann es noch, das Maiwischpei-Schnitzen
Rudi Schratl: "Man braucht einen Ast von der Esche oder von der Haselnuss. Und der Mai muss da sein."
MITTERSILL (cn). Pinzgauer wissen es: Ein "Wischpei" ist eine kleine Flöte bzw. Pfeife. Früher haben wohl (fast) alle männlichen "Innergebirgler" die Kunst des "Maiwischpeischnitzens" beherrscht. Einer, der es immer noch kann und sein Wissen auch umsetzt, ist der Mittersiller Rudi Schratl.
"Schon als Maurer lieber bei den Zimmerern"
Der 70-jährige, der sich "schon als Maurer lieber bei den Zimmerern" aufgehalten hat, weil er das Holz so gerne mag, ist vor allem als tüchtiger Korbflechter bekannt, er macht sogar funktionsfähige Golfbags. Aber im sogenannten Wonnemonat werden "Wischpei" gemacht: "Das geht nur im Mai, wenn die Äste von Haselnuss oder Esche richtig im Saft stehen. Nur dann gelingt es, die Rinde im Ganzen abzuziehen."
Bei den angehängten Fotos findet sich auch eine genauE Anleitung für das Maiwischpei-Schnitzen. Fündig wurde das Bezirksblatt im Archiv der Kitzbühler "Stadtl-Geschichten". Die Anleitung hat Gottfried Planer verfasst.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.