Naturkundliche Führung im Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See
Von April bis Oktober 2017 führt Andreas Scharl, der Schutzgebietsbetreuer für den Pinzgau im Auftrag des Landes Salzburg, Abteilung Natur- und Umweltschutz, Gewerbe, einmal im Monat eine Exkursion in das Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See.
Themen und Termine
Alle Termine finden sie auf der Homepage www.wiesenkoenigreich.at
Anmeldungen unter 0677 61757512 bzw. pinzgau@schutzgebietsbetreuung.at erbeten.
Die Themenschwerpunkte reichen von den seltenen Wiesenbrütern über botanische Raritäten des Naturschutzgebietes Zeller See bis zur Streuwiesenbewirtschaftung. Die ökologischen Zusammenhänge, die der Artenvielfalt des Gebiets zugrunde liegen, werden anhand anschaulicher Beispiele erklärt.
Exkursionsroute und Inhalte
Ausgehend vom Parkplatz beim Badeplatz Haus Gabi geht es entlang des Thomas-Bernhardwegs in das Schutzgebiet. Bei mehreren Zwischenstopps wird die typische Vegetation der Streuwiesen erläutert. Für das Gebiet charakteristische Arten können direkt am Wegesrand beobachtet werden. Dabei finden sich auch einige botanische Raritäten wie z.B. der Strauß-Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora) oder das Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii). Es wird erklärt, welche Standortsbedingungen und landwirtschaftliche Nutzung zum Blüten- und Artenreichtum der Wiesen führen. Dabei können die Teilnehmer ihr bereits vorhandenes Wissen mit Fragen zur Pflanzenbestimmung oder ökologischen Zusammenhängen ausbauen.
Da die vielen seltenen Vögel im Naturschutzgebiet, insbesondere die scheuen und selten gewordenen Wiesenbrüter, nur mit viel Geduld und ein bisschen Glück beobachtet werden können, sind die ansprechend gestalteten Infotafeln mit Hörbeispielen eine willkommene Ergänzung im Programm. Die speziellen Lebensraumansprüche von Vögeln extensiver Kulturlandschaften, wie Neuntöter oder Braunkehlchen, werden an Hand wertvoller Landschaftsstrukturen wie Hecken, Feldgehölzen und traditioneller Zäune erklärt. Je besser man über die Lebensweise der Vögel Bescheid weiß, desto eher erhascht man bei einem Blick durch das Fernglas die flinken und scheuen Tiere.
Vor der Salzachregulierung waren Schwarzerlen-Bruchwälder ein häufiges Element im Talboden. Diese Biotope sind heute nur mehr in Form kleiner Relikte zu finden. Umso eindrucksvoller ist der Besuch der von der Schwarz-Erle aufgebauten Sumpfwälder auf dauernd nassen Böden nahe der Porschealle. Dort findet man auch das Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris), ein attraktives und seltenes Fingerkraut, das typisch für Niedermoorstandorte ist. Das wogende Grün der Walzen-Segge im Bruchwald hingegen erinnert an eine Seegraswiese.
Für Gruppen ab fünf Personen, insbesondere Schulklassen, werden individuelle Wünsche berücksichtigt und spezielle Themen aufbereitet. Denn nur was der Mensch kennt und liebt, schützt er!
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