Obdachlos: Wertschätzung im Notschlafquartier
Eine positive Bilanz gibt es bei der Notschlafstelle der Caritas. Mehr Helfer werden gesucht.
PINZGAU/ZELL AM SEE (cn). Vor dem Winter 2011 eröffneten die Caritas und die Pfarre Zell am See mit Unterstützung von Lions-Clubs ein Notquartier für obdachlose Menschen. Dass der Bedarf dafür auch im Pinzgau gegeben ist, war von Anfang an klar.
Angebot ausgedehnt
Ursprünglich war das Notquartier nur für die Wintermonate gedacht, doch weil es so gut angenommen wurde und auch so gut funktioniert, hat es nun das ganze Jahr über geöffnet. Zwei der freiwilligen Helfer sind Barbara Hirschbäck und Georg Wölferl. Die beiden sind sich einig: "Wir nehmen von dieser Tätigkeit sehr viel Positives mit. Die von uns betreuten Menschen sind so dankbar für die Hilfe und wir bekommen große Wertschätzung."
Streit und Aggressionen?
Ob es denn nie Probleme gibt mit den Obdachlosen? Dass es etwa Streit unter den Männern gibt oder gar gegen die Helfer gerichtete Aggressionen? Hirschbäck und Wölferl verneinen dies mit Vehemenz und fast empört: "Nein, überhaupt nicht. Aber das wird von den Leuten öfters geglaubt." Die beiden, die übrigens von Anfang an mit dabei sind, wollen ihr Ehrenamt, das ihnen viel Freude macht, jedenfalls weiterhin beibehalten.
Nachhaltige Hilfe
Wie Stefanie Maroschek, die Leiterin der Caritas Zell am See erzählt, konnte durch die Notschlafstelle und den dadurch entstandenen guten Kontakt mit obdachlos gewordenen Menschen auch nachhaltig geholfen werden. "Wir konnten so manchem Betroffenen quasi als Sprungbrett dabei unterstützen, den weiteren Lebensweg wieder selbst in die Hand zu nehmen. So begaben sich einige in eine Langzeittherapie. In einzelnen Fällen konnten wir duch dieses Projekt auch besser bei der Wohnungsvermittlung und bei der Wiedereingliederung in die Arbeitswelt helfen."
Herzlich willkommen
In der Notschlafstelle finden maximal sechs Männer einen warmen Schlafplatz und die Möglichkeit zur Körperpflege. Gerne in Anspruch genommen wird auch die Gelegenheit zum Kochen und das Pflegen von Kontakten. Herzlich willkommen sind der Caritas natürlich Sachspenden wie warme Winterkleidung, Schuhe, haltbare Lebensmittel wie Tee, Kaffee, Kekse, Nudeln, Soßen, Waschmittel, Hygieneprodukte oder Schokolade.
Geld- oder Sachspenden
Wer lieber Geld spendet, kann dies unter der Kontonummer 41533 beim Raiffeisenverband Salzburg tun (BLZ 35000, Kennwort Winternotquartier Zell am See). Die Sachspenden können nach telefonischer Absprache im Caritasladen (Tel. 06542-72933-50, Bekleidung) und bei der Sozialen Beratung (Tel. 06542-72933-10, Lebensmittel) abgegeben werden.
Infoabend am 23. November 2012
Neue freiwillige Helfer, welche im Notquartier mitarbeiten möchten, können sich jederzeit und unverbindlich im Caritaszentrum (Soziale Beratung, s. o. ) melden. Und am 23. November 2012 gibt es um 18 Uhr im Pfarrsaal von Zell am See (oberhalb Buchhandlung Ellmauer) einen diesbezüglichen Infoabend.
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