Besonderes Brauchtum: "Viehumtragen" in St. Georgen
ST. GEORGEN. Das sogenannte „Viehumtragen“ ist ein „Votivfigurenbrauch“, der bereits seit Generationen in St. Georgen praktiziert wird. Am Fest des Heiligen Georg bitten die Bauern aus der Region vor Beginn der Almsaison den Heiligen Georg um „Reim“ für ihr Vieh. Dazu werden Tiere aus Holz um den Altar getragen und eine Opfergabe eingeworfen.
Streit mit dem Pfarrer
Die Entwicklung des Brauches steht in Zusammenhang mit einem Vergleich aus dem Jahre 1416 mit dem Pfarrer von Zell am See der auch für die Filiale St. Georgen verantwortlich war. Es gab Streitigkeiten um seine Besoldung, die in Folge neuerlich geregelt wurde. Es wurde vereinbart, dass alle Kälber, Lämmer und andere Dinge, die am St. Jörgen Tag und darnach das ganze Jahr über nach St. Georgen gebracht werden, ausgenommen Wachs, Wolle und Werch, dem Pfarrer aus Zell zustehen soll.
Im Laufe der Zeit haben sich diese lebenden Spenden in Geldopfer gewandelt. Die symbolische Darbringung von Tieren in Form von Votivfiguren wurde aber beibehalten. Zunächst wurden geschmiedete Eisenfiguren verwendet, später wurden Holzfiguren üblich.
Immaterielles Kulturgut
Die Österreichische UNESCO–Kommission hat über Antrag der Pfarre St. Georgen im Pinzgau, mit Unterstützung des Heimatvereines St. Georgen im Pinzgau, insbesondere in der Person von Joachim Klammer, den Brauch „Viehumtragen am Fest des Heiligen Georg“ nun in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
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