Bürgerversammlung in Zell am See: Die größte Bürgersolaranlage Salzburgs gewinnt Unterstützer!
ZELL AM SEE. Mehr als 60 Bürgerinnen und Bürger zeigten reges Interesse an der Bürgerversammlung im Turnsaal der Handelsakademie Zell am See
Gut besucht war die Informationsveranstaltung von AEE Salzburg, Stadtgemeinde Zell am See und Handelsakademie am Montag, 15.10.2012. Auf dem Dach der Bundeshandelsakademie war die größte Bürgersolaranlage Salzburgs errichtet worden.
Die Teilhabe der Pinzgauer Bevölkerung erfolgt über die Einzahlung auf ein „Energie“-Sparbuch, das durch die Salzburger Sparkasse für jeden Interessenten eingerichtet wird. Interessierte Bürger und Bürgerinnen können sich bereits mit einer Summe von 500 Euro beteiligen. „Das Beteiligungskapital wird mit 3% pro Jahr verzinst“, so Direktor Haas von der Salzburger Sparkasse, „damit erfüllen wir unsere erste Aufgabe als Sparkasse: Sparguthaben fließen in die regionale Wirtschaft und bringen auch kleinen Anlegern einen Gewinn!“
Das Schuldach wurde vor der Errichtung der Photovoltaik-Anlage saniert. Das alte (asbestbelastete) Welleternitdach wich einem modernen Blechfalzdach. Darüber hinaus wurde die Dachkonstruktion verstärkt und hält nun auch einer größeren Schneelast stand. „Dachsanierung und Neueindeckung wurde von regionalen Firmen übernommen“, berichtet Werner Hörl, Obmann der Grünen Bürgerliste und Initiator der Anlage. „Für uns ist wichtig, dass die einheimische Bevölkerung mittun kann, vor allem jene, die kein eigenes Dach zur Verfügung haben“, so Hörl abschließend.
Die Fragen der Bürger drehten sich vor allem auch um Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Photovoltaik-Technologie. Bürgermeister Kaufmann wurde zu weiteren Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren Energie befragt: „Beim Schulzentrum Schüttdorf entstehen neue Solarstromanlagen, als e5-Gemeinde sind wir der Erneuerbaren Energie verpflichtet!“
Die Photovoltaik-Anlage wird Teil des schulpädagogischen Konzeptes der Handelsakademie und der Handelsschule: Einerseits wird die technische Funktionsweise im Unterricht besprochen. Andererseits wird die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen erklärt. Heidi Rest-Hinterseer, Vorstand der AEE Salzburg: „Die Anlage erzeugt ungefähr so viel Strom wie die Schule verbraucht. Wir legen Wert darauf, dass Energie ohne große Verluste zu den Verbrauchern kommt.“
Photovoltaik-Anlagen sind seit den 1980er Jahren eine bewährte Technologie zur umweltfreundlichen Stromerzeugung. Die Photovoltaik-Anlage wurde dachparallel montiert und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild der Schule ein. Trotz des starken Schulbetriebes konnte die Installation zügig und professionell abgewickelt werden.
„Das Besondere an dieser Anlage: Zusätzlich zur Südseite wurde ein Teil der Module auch auf der Nordseite montiert. Auf Grund der geringen Dachneigung ergibt sich insgesamt ein vergleichsweise hoher spezifischer Stromertrag von rund 940 kWh/kWp“, bestätigt Rupert Haslinger, der technische Planer der AEE Salzburg. Die Anlage erzeuge jährlich rund 80.000 Kilowattstunden, damit lassen sich rund 70 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden.
Betreiber der Photovoltaik-Anlage ist die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Salzburg - ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, die Anwendung nachhaltiger Energietechnologien voranzutreiben: AEE Salzburg: www.aee-salzburg.at
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