Deantner Bürgermeister meint: "Stillstand ist das Schlimmste"

Die Landjugend zeigt die Heuernte anno dazumal | Foto: Gemeinde
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  • Die Landjugend zeigt die Heuernte anno dazumal
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DIENTEN. An einem gewöhnlichen Wochentag sind in Dienten die Häuser beflaggt, die Bewohner in Dirndl, Lederhose oder Vereinskleidung unterwegs - was hat das zu bedeuten? Der Ort nimmt an der "Entente Florale" teil, einem europaweiten Wettbewerb, der mithelfen soll, die Wohn- und Lebensqualität in Dörfern und Städten zu erhöhen. Standen ursprünglich Pflanzen- und Blumenschmuck im Mittelpunkt der Bewertung, gibt es laut Kriterienkatalog nun wesentlich mehr Anforderungen als eine rein optische Ortsbildverschönerung: Raumplanung, Tourismus, Umweltbildung etc. zählen ebenso dazu wie das Engagement der Bevölkerung.

Dientner halten z'samm

Dieses war geradezu herausragend, wie nicht nur Bürgermeister Klaus Portenkirchner betonte, sondern auch die acht Mitglieder der internationalen Jury, die sich exakt vier Stunden lang ein Bild von der Gemeinde machten. "Heute hat sich das ganze Dorf vorgestellt. Vereine, Schulen, Landjugend - alle waren dabei und haben mitgeholfen", so Portenkirchner.  "Es gab berührende Beiträge, die Kinder haben sogar ein Theater auf Englisch vorgeführt", erklärte Martin Wagner, Jurymitglied aus Österreich. Die Vorarbeiten seien allerdings enorm aufwändig gewesen, schildert Amtsleiterin Evelyne Schwaiger. Mit Hilfe der Bevölkerung wurde ein umfassendes Portfolio der Gemeinde erstellt, das nicht nur als professionelle Unterlage für die Bewerbung diente, sondern jedem Haushalt zur Verfügung gestellt wurde. Dadurch erhalten auch die Einheimischen ein umfassendes Bild davon, was ihr Heimatort alles zu bieten hat.

Kostenlose Beratung

"Ich will wissen, wo wir stehen", formuliert der Bürgermeister seine Beweggründe für die Teilnahme. "Das hat zwar sehr viel Energie gekostet, aber man erhält dadurch auch quasi eine kostenlose Unternehmensberatung auf höchstem Niveau. In der Jury sitzen Experten aus den Bereichen Landschaftsarchitektur, Raumplanung, Tourismus etc., die den Ort auf Herz und Nieren prüfen", meint der Ortschef. "Der Blick von außen ist ein Vorteil, selber wird man ja gern ein bisschen betriebsblind." Unabhängig vom Resultat des Bewerbs: "Ein Ort gewinnt allein durch die Teilnahme", meint Herbert Titz, Präsident des Österreichischen Blumenschmuckbüros. Die "Entente Florale" besteht seit 1975, aber bisher hat sich noch nie eine Salzburger Gemeinde dafür beworben. Titz hat mehrere Gemeinden, darunter auch größere Städte, eingeladen, umso mehr freut er sich darüber, dass sich das kleine Dienten getraut hat. Der Ort sei ihm beim Salzburger Blumenwettbewerb 2016 aufgefallen, als das Haus der Familie Egger gewonnen hat. Für Bürgermeister Portenkirchner ist wichtig, dass sich in Dienten etwas rührt. "Es kann niemand einen Ort durch Nichtstun zusammenhalten. Das Schlimmste ist der Stillstand."

Hintergründe zum Wettbewerb

Dienten hat knapp 800 Einwohner und liegt auf 1.071 Metern Seehöhe. Als erste Gemeinde Salzburgs nimmt der Ort an der seit 1975 stattfindenden "Entente Florale Europe" teil. 14 Städte und Gemeinden werden von einer achtköpfigen Jury nach zehn unterschiedlichen Kriterien beurteilt. Die Größe spielt keine Rolle, teilgenommen haben bereits kleine Orte mit 46 Einwohnern ebenso wie große Städte mit zwei Millionen Einwohnern. Die Beratungszeit, die die Jury in dem jeweiligen Ort verbringt, richtet sich nach der Einwohnerzahl. Die Gewinner werden am 22. September in Irland bekannt gegeben.

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