Maiwischpei-Schnitzen: Früher konnte das jeder Bub
Der für seine Korbwaren bekannte Rudi Schratl freut sich jedes Jahr auf das Schnitzen der Pfeiferl aus Weidenholz, Esche, Vogelbeerbäumen oder Haselnuss.
MITTERSILL (cn). Dass Rudi Schratl und seine Gattin Christl tüchtige und aktive Leute sind, erkennt man gleich bei der Ankunft: Das Haus am Mittersiller Sonnberg ist umgeben von einem wunderschönen Garten, in dem die Bäume, Blumen und Sträucher in allen Farben blühen. Auch die Gemüsebeete können sich sehen lassen; fast überall lugen bereits die Spitzen der Pflanzen hervor. Christl Schratl kennt sich bestens aus, war sie doch vor ihrer Pensionierung in einer Gärtnerei beschäftigt. Neben dem großen Haus und dem eigenen Garten hält sie gemeinsam mit anderen Damen auch den Mittersiller Pfarrgarten in Schuss; außerdem stickt sie gerne und viel.
Eine besondere Zeit...
Und Rudi Schratl? Er war früher für eine Getränkefirma im Außendienst unterwegs und hat schon damals in seiner Freizeit gerne Weidenkörbe geflochten. Nun ist der Pensionist als Bezirksobmann-Stellvertreter beim Kameradschaftsbund aktiv und auch in seiner Werkstatt sieht man, dass viel gearbeitet wird. Immer noch entstehen dort Körbe aller Arten und auch andere Dekorationsgegenstände, die das Haus ebenfalls schon von außen zieren.
Der Mai aber ist alljährlich eine ganz besondere Zeit für Rudi Schratl, denn nur in diesem Monat kann er "Maiwischpei" - das sind aus Holz geschnitzte Pfeifen, welche verschiedene Töne hervorbringen - schnitzen.
Die verwendeten Äste - am besten von der Weide, der Haselnuss, der Vogelbeere oder der Esche - stehen nur während dieser Zeit genau richtig im Saft. Schließlich gilt es zunächst, von einem Aststück die Rinde im Ganzen zu entfernen. Dies geht am besten, wenn man es in Wasser einweicht oder - so wie früher im Wald - einfach mit Spucke befeuchtet.
Wie es dann weitergeht, sieht man eine Woche lang im Bezirksblätter-TV-Magazin auf RTS. Erster Termin: Mittwoch, 16. Mai 2018
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