Ortsreportage Kaprun
Planung eines Kraftwerkes in den 1920er Jahren
- Bergführer
- Foto: Kaprun Museum
- hochgeladen von Klaus Vorreiter
KAPRUN (vor). Für den Ausbau der Tauernwasserkräfte wurden 1928 große Projekte eingereicht, die der Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl in die Hand nahm. Das erste Projekt stammte von der AEG, ein zweites von der ÖKA in Linz. Das AEG-Projekt plante in Kaprun ein Riesenkraftwerk mit großen Stauseen auf dem Mooser- und Wasserfallboden. Nach dem Plan der Berliner AEG sollten in einer Höhe von 220 Metern Hangkanäle an den Bergen in einer Gesamtlänge von 12000 km angebracht werden, die die Bergwasser aus dem ganzen Gebiet von 1600 Quadratkilometern erfassen und in die Hauptwerke Kaprun und Stubach bringen sollten.
Das Kapruner Hauptwerk war ursprünglich in der Wüstlau gedacht. Dabei wäre die Limberg-Staumauer 170 Meter hoch geworden. In den Jahren 1929/30 wurden probeweise Hangkanäle im Kapruner Tal gebaut, die jedoch von Lawinen weggefegt wurden. Gegen diese Planung erhoben nun österreichische Ingenieure Bedenken. Die ÖKA reichte ein Gegenprojekt ein, das die gleichen Wasserkräfte in anderer Form nutzen sollte.
Durch die weltweite Finanzkrise in den Jahren 1930/31 und die vom Ausland kritisch bewertete Anschlußpolitik Österreichs an Deutschland kamen diese Projekte zur Einstellung.
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