Bevölkerungswachstum und Hetze
2 Millionen Menschen! Meine Gedanken zum 1. Mai 2019!

Eine ganz schöne Menge möchte man meinen!
Was hat es auf sich mit dieser Aussage? Gar nicht so einfach!

Ein nostalgischer Rückblick
Wir schreiben die 1960er Jahre – meine Hauptschulzeit. Seither sind 60 Jahre vergangen. Es gab Unterrichtsfächer mit so antiquierten Begriffen wie „Naturgeschichte“, „Heimatkunde“, Erdkunde“ oder „Rechnen“. Der Begriff „Mathematik“ war den Gymnasien und natürlich auch den Universitäten vorbehalten.
Vieles, was uns gelehrt wurde, betraf auch unser unmittelbares Umfeld. Wir erfuhren, wie die Sage von „Dürnbach-Putz“ in Neukirchen entstand, wer die Herren von Felben in Mittersill waren und wem wir die Burg in Kaprun verdanken. Uns wurde der Bau der Limbergsperre in Kaprun oder der Bau der Glocknerstraße näher gebracht. Alles wichtiges Allgemeinwissen!
Und es wurde uns auch gelehrt, dass Österreich rund 7 Millionen Menschen an Einwohnern hat. Die demographische Verteilung war sicher deutlich anders als heute. Der 2. Weltkrieg mit all seinen Verlusten war bei weitem nicht verkraftet. Viele Männer fielen in diesem Krieg und viele Opfer gab es in der Zivilbevölkerung. Es herrschte aber eine Aufbruchstimmung. Die Hoffnung, dass es wieder besser wird. Und das spiegelte sich auch in der Geburtenrate wider. Der Aufbruch erfasste auch das Gewerbe, den Handel, das Handwerk und die Industrie.
Arbeitslosigkeit kannte man de facto nicht. 1 – 1,5% machten niemandem größere Sorgen. Das digitale Zeitalter war noch meilenweit entfernt.

Geburtenrate geringer als Sterbefälle
Die Schatten – die niemand sah oder sehen wollte – zogen aber bereits am Horizont heran. Das Bevölkerungswachstum stagnierte. Die Geburten gingen zurück und konnten die Zahl der Sterbefälle nicht mehr ausgleichen. Eigentlich hätte die Zahl der im Lande Lebenden deutlich zurückgehen müssen.
Es ist kein Schönreden! Sowohl für eine ständig wachsende Wirtschaft aber auch auf das umlagebasierte Pensionssystem kamen enorme Herausforderungen zu.
Für das Wachstum brauchte man „Masse“ an Arbeitnehmern – und zwar so billig wie möglich. Die Wirtschaft rang nach Arbeitern und Angestellten (genderneutral, versteht sich!). Die Wirtschaft? Es ist eigentlich der falsche Ausdruck, den „die Wirtschaft“ sind wir ALLE. Es ist also Industrie, Handwerk, Handel. Das gesamte Gewerbe.
Der „heimische“ Nachwuchs fehlte und die Unternehmerschaft rang nach Mitarbeitern. Man holte sie allesamt aus dem Ausland. Mehr sogar als man auf Dauer beschäftigen konnte.
Die Einwohnerzahl wuchs und wuchs. Natürlich siedelten sich Industrie und Gewerbe auch gerne bei uns in stabilen Verhältnissen an. Zudem ist (war) der Bildungsstand sehr hoch. Arbeitsplätze wurden „geschaffen“ und der Zustrom an Migranten riss erneut nicht ab.

Jetzt 9 Millionen Einwohner
In den letzten 60 Jahren hat sich also der Einwohnerstand auf 9 Millionen erhöht.
Und da greift jetzt meine Kritik an all jenen, die permanent gegen die „Ausländer“ wettern und die Migranten in unser Land ständig dämonisieren. Es gibt geplante und auch zufällige Migration. Aber beides braucht unser Wirtschaft- und Sozialsystem, allem voran unser Pensionssystem von dem ich überzeugt bin, dass es das ehrlichste System weltweit ist.

2 Millionen Menschen, die nach der heutigen, hetzerischen Diktion der Migrationsgegner und -kritiker keine „gewachsenen Österreicher“ sind (waren). So mancher dieser Schreier sollte mal in seiner Ahnengallerie nachsehen. Womöglich finden sich seine Wurzeln auch nicht direkt im Kernland Österreich.

Sie werden einmal Österreicher sein!
Dass Flüchtlinge, die aus kriegerischen und unsicheren Verhältnissen kommen, nicht in ein anderes kriegerisches und unsicheres Land flüchten, sollte wohl jedem einleuchten. Dass unser Wohlstand auch zu einem Teil auf dem Rücken dieser armen und instabilen Länder aufgebaut wurde, ist auch nicht zu leugnen.
Es ist also beschämend erleben zu müssen, wie gegen Menschen die auf unseren Arbeitsmarkt drängen, gehetzt wird. Sie werden alle einmal „Österreicher“ sein, dann, wenn stolz verkündet werden wird, dass Österreich 10, 11 oder 12 Millionen Einwohner beherbergt.

p.s.: ist eigentlich schon aufgefallen, dass sich weder Industriellenvereinigung noch Wirtschaftskammer in irgend einer Weise negativ gegenüber den Migranten äußern?

Dümmer und hetzerischer geht es nicht mehr!
Wenn der Vizekanzler mein, dass durch diesen Zuzug ein Austausch entsteht und deswegen irgend jemand Österreich verlassen muss oder musste, so sollte er zu einer ehrlichen Wortwahl greifen.
Mein altes Auto tausche ich gegen ein neues, meinen alten Fernseher tausche ich gegen einen neuen. Das alte Handy hat ausgedient! Ich tausche es gegen ein neues.
Aber wegen der Migranten und Flüchtlinge hat NIEMAND das Land verlassen müssen. Es wurde und wird nicht ausgetauscht. Die Zahl der im Land Lebenden hat sich einfach erhöht!
Im Jahr 2035 soll es so weit sein, dass in Österreich mehr als 10 Millionen Menschen leben!

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