Protestaktion
Das Gesundheitspersonal setzt ein Zeichen im Pinzgau

- Zentralbetriebsrätin Waltraud Schmidt mit Kolleginnen und Kolleginnen vor dem Krankenhaus Zell am See.
- Foto: Sarah Braun
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Österreichweit machte das Gesundheitspersonal mit Protesten auf ihre Arbeitsbedingungen aufmerksam. Unter dem Motto "5 nach 12" machten sich auch im Pinzgau einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Gesundheitsbereich für bessere Arbeitsbedingungen stark.
PINZGAU. Im Rahmen der Protestaktion "5 nach 12" der "Offensive Gesundheit", setzte das Gesundheitspersonal ein Zeichen für fairere Arbeitsbedingungen.

- Betriebsrätin Steffi Bacher mit Kolleginnen vom Krankenhaus Mittersill.
- Foto: ÖGB-Salzburg
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Auch der Pinzgau war vertreten
Auch im Pinzgau waren einige Gesundheitseinrichtungen dabei: das Seniorenwohnhaus Farmach in Saalfelden, die Privatklinik Ritzensee, das Tauernklinikum Zell am See sowie das Tauernklinikum Mittersill.
Protest richtet sich an die Politik
Mit diesen Protesten wird die Bundesregierung aufgerufen, die notwendigen Reformen umzusetzen, um die Versorgungskrise zu beenden und das Gesundheitspersonal zu entlasten, so die Verantwortlichen der Initiative.
"Leere Betten in Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie überlange Wartezeiten auf Leistungen der mobilen Pflege und Betreuung zeigen, wie akut die Personalnot in den Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen ist", ergänzen die Betroffenen.

- Betriebsrat Christian Freisinger mit Kolleginnen und Kollegen vor dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder.
- Foto: ÖGB Salzburg
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Lösungsvorschläge umsetzen
Peter Eder, ÖGB-Landesvorsitzender und AK-Präsident findet hierfür deutliche Worte:
„Natürlich unterstützen wir auch in Salzburg diesen Protest. Die Probleme in der Pflege und Betreuung sind ja mittlerweile so umfangreich, dass sie nur durch einen gemeinsamen Kraftakt von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden unter Einbindung der Sozialpartner sowie Gesundheits- und Sozialeinrichtungen zu bewältigen sind. Solange Bund und Länder nicht die notwendigen Reformen in die Wege leiten, können Städte und Gemeinden auch nichts ausrichten. Im Land konnten wir dank unserer Petition #MehrWärFAIR einen ersten kleinen Erfolg erzielen, da durch die Aufnahme der Gewerkschaft in die Plattform Pflege II zumindest eine Gesprächsbasis aufgebaut wird. Aber dennoch muss das Land auch sofort Maßnahmen setzen, unsere Lösungsvorschläge liegen am Tisch und müssen nur umgesetzt werden. Wir geben nicht auf, bis diese Maßnahmen auch gesetzt werden.“
Ausgearbeitete Maßnahmenpakete sollen zu Verbesserungen führen
Dem kann auch ÖGB-Landesgeschäftsführerin Gabi Proschofski zustimmen:
"Wir haben im letzten Jahr gemeinsam mit allen zuständigen Gewerkschaften, den Experten der Arbeiterkammer sowie Betriebsräten und Personalvertretern aus den Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen Lösungsvorschläge und Maßnahmenpakete erarbeitet, die zu wesentlichen Verbesserungen führen würden.“

- Zentralbetriebsrätin Waltraud Schmidt mit Kolleginnen und Kolleginnen vor dem Krankenhaus Zell am See.
- Foto: Sarah Braun
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"Das Personal stößt an seine Grenzen"
Waltraud Schmidt, Zentralbetriebsrätin vom Tauernklinikum Zell am See schildert die Situation folgendermaßen:
"Ich frage mich immer, was eigentlich passieren muss, bevor was geschieht? Seit vielen Jahren weisen wir nun auf die Probleme in der Pflege hin, doch nichts ist passiert. Durch die Pandemie hat sich die Situation weiter verschärft, weil das Gesundheitspersonal ständig weit über ihre Belastungsgrenze hinaus arbeitet. Damit steht auch die Gesundheitsversorgung auf dem Spiel. Allen Verantwortlichen muss nun klar werden, es ist '5 nach 12' – es bleibt keine Zeit mehr."
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