Flüchtlinge: Sorgen und Solidarität

Am Podium: Ingomar Ebster, LR Martina Berthold, Josef Guggenberger, Thomas Wieser und Erich Rohrmoser.
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SAALFELDEN. Die Gemeinde Saalfelden setzte bei der Bürgerversammlung einen Schwerpunkt auf das Thema Flüchtlinge. Einen beklemmenden Einstieg machte Caritas-Experte Franz Neumayer mit einem kurzen Bericht über die Situation im Nahen Osten. Seine Schilderungen verdeutlichten, warum so viele Menschen die riskante Flucht nach Europa auf sich nehmen.

Angeregte Diskussion
Im Anschluss daran informierten Ingomar Ebster (Ortskommandant Rotes Kreuz), Thomas Wieser (Erziehungsleiter HIB) und Josef Guggenberger, Bürgermeister von Berndorf (ÖVP) am Podium über ihre Erfahrungen mit der Betreuung von Asylwerbern. Gemeinsam mit LR Martina Berthold (Grüne) und Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) beantworteten sie die Fragen des Publikums:

Wie viele und welche Flüchtlinge werden kommen?
Ab Frühjahr 2016 wird Saalfelden rund 170 Asylwerber aufnehmen, das ist die vorgeschriebene Quote von 1,5 % der Bevölkerung der Gemeinde. Wer kommt, hängt davon ab, wie sich die Situation im Frühjahr darstellt. Derzeit steigt der Anteil der Familien, zunehmend, auch mit kleinen Kindern. Der Großteil stammt aus Syrien.

Wo werden sie untergebracht?
Auf einem Areal des Bundesheeres werden Holzhäuser errichtet, die Betreuung der Flüchtlinge übernimmt das Rote Kreuz (RK) mit angestellten Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern.

Wer wird das bezahlen?
Die Kosten für die Erschließung übernimmt das Land, die Häuser finanziert das RK. Die Flüchtlinge müssen sich selber verpflegen und erhalten dafür 6,50 Euro/Tag. Das RK erhält für die Betreuung 19 Euro/Tag.

Wie lange bleiben sie dort?
Es wird keine "Umlaufstation", die Flüchtlinge bleiben für die Dauer des Asylverfahrens in Saalfelden. Wenn sie einen positiven Bescheid erhalten, ziehen viele in größere Städte, weil es dort einfacher ist, Job und Quartiere zu finden.

Wie werden sie integriert?
Verpflichtende Deutschkurse an der VHS werden vom Land finanziert. Zusätzlich gibt es private Initiativen, die Gemeinde hofft auf die Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern. Durch Kontakte mit der Bevölkerung sollen Werte und Kultur der Gesellschaft vermittelt werden, dazu werden regelmäßige Treffen im Pfarrsaal organisiert. Aber was einen typischen Pinzgauer oder Saalfeldner ausmacht, lässt sich ohnehin nicht eindeutig beantworten.

Wer haftet bei Unfällen und wie steht es mit der Sicherheit?
Wenn Asylwerber einen Schaden verursachen, z.B. mit Fahrrädern Autos beschädigen, springt das Land ein. Flüchtlinge sind keine Kriminellen, es ist daher nicht davon auszugehen, dass es vermehrt zu Straftaten kommt. Die Fremdenpolizei wurde im Pinzgau um fünf Mitarbeiter aufgestockt. In Saalfelden ist es zu keinem einzigen Zwischenfall gekommen. In Berndorf gab es einen Vorfall, der angezeigt wurde.

Wo und wie sollen diese Menschen Arbeit finden?
Syrische Flüchtlinge sind teils sehr gebildet und haben gute handwerkliche Fähigkeiten. Sie könnten den Fachkräftemangel abfedern. Es wird versucht, junge Asylwerber für offene Lehrplätze zu vermittelt. Chancen werden auch im Tourismus gesehen. Zu einer Verdrängung kann es laut Experten aber bei Arbeitsplätzen ohne bzw. geringe Qualifikationen kommen.

Siehe auch Kommentar

Am Podium: Ingomar Ebster, LR Martina Berthold, Josef Guggenberger, Thomas Wieser und Erich Rohrmoser.
Franz Neumayer
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