Im Visier der Kontrollore
Harsche Kritik hagelt es für Freizeiteinrichtungen in Saalfelden. Die Stadt wehrt sich gegen die Vorwürfe.
SAALFELDEN. Schwer verdauliche Lektüre flatterte vor kurzem ins Rathaus von Saalfelden. Die Post vom Rechnungshof (RH) enthält brisante Details zur finanziellen Lage der Stadt. Geprüft wurden Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Freizeiteinrichtungen, das Urteil fällt in einigen Bereichen äußerst negativ aus. Bgm. Erich Rohrmoser (SPÖ) sieht den Bericht als Chance, Missstände zu beseitigen. "Wir werden unser Tun kritisch hinterfragen und uns bemühen, positive Empfehlungen aufzunehmen. Nicht alle Vorschläge können wir umsetzen, wir stehen zu einigen politischen Entscheidungen", so der Stadtchef, der im Prüfungszeitraum noch nicht im Amt war.
Besonders kritisierte Desaster
Die Misere des defizitären Congresscenters ist schon länger kein Geheimnis mehr. Der RH listet penibel Fehler im Zusammenhang mit der Errichtung, Finanzierung und Auslastung auf. Rohrmoser erklärt, die Gemeinde werde aus dem riskanten SWAP-Geschäft aussteigen. Der Congresstourismus stecke generell in einer Krise. Es würden aber jährlich 2 Mio. Euro Schulden getilgt. Den Vorwurf, die Sportförderungen hätten keine klaren Kriterien, weist Rohrmoser zurück. Man lege Wert auf eine Grund- und Nachwuchsförderung, nicht darauf, wie viele Pokale ein Verein erzielt. Ein weiteres heißes Eisen: das Loipennetz über 90 km, das einen jährlichen Abgang von rund 143.000 Euro verursacht. Die Gemeinde solle sich um eine höhere Kostenbeteiligung durch den Tourismusverband bemühen, der sich derzeit nur zu 3 % beteiligt. Beanstandet wird auch die schlechte Wasserqualität des Ritzensees. Der Bürgermeister erklärt, es werde die Einbringung von Abwässern aus der Landwirtschaft verringert und die Zufuhr von Frischwasser erhöht. Er kritisiert die Fütterung der Schwäne, was die Situation verschärfe.
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