Bundesheer
Im Tragtierzentrum stehen Haflinger und Esel im Mittelpunkt

Kommandant des TTZ Oberstleutnant Josef Hager kennt die Tiere ganz genau. Und wie man sieht: die Tiere ihn auch. | Foto: Sarah Braun
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Die BezirksBlätter waren zu Gast im Tragtierzentrum Hochfilzen und durften exklusiv hinter die Kulissen blicken. Insgesamt leben auf dem Areal rund 60 Tiere – acht Esel und circa 50 Haflinger. Der Kommandant des Tragtierzentrums Oberstleutnant Josef Hager ermöglichte tolle Einblicke in die Arbeit mit den Tieren und betonte, dass das Wichtigste für einen Tragtierführer Zuneigung und Einfühlungsvermögen sind.

HOCHFILZEN. Viele kennen das Tragtierzentrum (TTZ) des Militärkommandos Salzburg in Hochfilzen – die wenigsten wissen aber wahrscheinlich, was sich dahinter verbirgt, außer dass Haflinger und Esel gehalten werden und junge Burschen ihren Zivildienst hier verrichten können.

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Oberstleutnant Josef Hager ist Chef des Tragtierzentrums

Der Kommandant des Tragtierzentrums, Oberstleutnant Josef Hager, führte uns durch das gesamte Areal und gewährte Einblicke hinter die Kulissen, die selten Menschen von außerhalb zu Gesicht bekommen. Alles begann bei den jüngsten Haflingern und Eseln, bei der Aufzucht Schüttach – hier erfuhr Redakteurin Sarah Braun alle wichtigen Informationen rund um das TTZ. "Das Tragtierzentrum gliedert sich in ein Kommando mit der Führungs- und Verwaltungsgruppe, in den Tragtierausbildungszug (verantwortlich für Aufzucht und Ausbildung der Militärtragtiere) sowie in den Tragtierzug für Einsatzaufgaben", informierte Josef Hager.

"Insgesamt sind hier in Hochfilzen circa 20 Berufssoldaten und rund 45 Grundwehrdiener beschäftigt. Erfreulich ist auch, dass wir 30 Prozent Frauenanteil haben", erläuterte Hager.

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Hochfilzen ist das einzige Tragtierzentrum in Österreich

Das TTZ hat laut Hager den Auftrag, alle Bedarfsträger des österreichischen Bundesheeres zu unterstützen und zwar bei In- und Auslandseinsätzen. Bezüglich der Infrastruktur lässt sich sagen, dass es bis 2007 insgesamt vier Tragtierstaffeln in Österreich gegeben hat – diese wurden auf eine reduziert und in Hochfilzen zusammengelegt. Es wurde ein neuer Hauptstall nach den modernsten Kriterien der Tierhaltung sowie unter Einhaltung des Tierschutzgesetzes errichtet. Dieser wurde 2010 bezogen und bietet Platz für 47 Stallboxen, die Kosten betrugen den Angaben zufolge rund sieben Millionen Euro. Das TTZ züchtet nicht selbst, sondern kauft die Haflingerhengste im ersten Lebensjahr an, im zweiten werden sie dann kastriert – insgesamt verbringen die Jungtiere drei Jahre in der Aufzuchtstation. Im vierten und fünften Lebensjahr beginnt dann die Grundausbildung zum Einsatztragtier.

Esel können eine Nutzlast von bis zu 80 Kilo tragen. | Foto: Sarah Braun
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"Esel sind klüger als sie den Ruf haben"

Den Angaben zufolge leben im TTZ momentan rund 20 Aufzuchttiere sowie Remonten (Tiere in Ausbildung) und ungefähr 40 Einsatztragtiere. "Seit 2016 haben wir neben den Haflingern auch Esel, die haben den entscheidenden Vorteil, dass sie weltweit vorkommen. Es werden individuell Hengste oder Wallache ein- bis vierjährig angekauft. Den Eseln wird leider unrecht getan, sie sind wesentlich klüger als sie den Ruf haben", sagte Hager.

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"Esel sind viel anspruchsvoller als Haflinger"

Esel seien, was die Leistungsparameter betrifft, genauso robust wie die Haflinger. Zur Veranschaulichung: Bei einem Trageinsatz können die Pferde eine Nutzlast von bis zu 100 Kilo tragen, bei einem Zugeinsatz seien es 300 Kilo. Ein Esel trägt bis zu 80 Kilo Nutzlast und zieht ungefähr 200 Kilo. Ein weiterer entscheidender Unterschied zwischen den beiden Tieren ist laut Josef Hager die Höhe. Haflinger schaffen es, bis auf 3.000 Meter Seehöhe zu gehen – Esel hingegen bis zu 5.000 Meter ohne Hypoxietraining (Höhentraining). Aber nicht nur das, Esel sind im Gegensatz zu Pferden keine Fluchttiere und sie sind, was das Training anbelangt, wesentlich anspruchsvoller als ihre "Haflingerkollegen", sagte der Kommandant des TTZ mit einem Schmunzeln. "Das bedeutet für die Ausbildung unserer Esel, dass diese viel abwechslungsreicher gestaltet werden muss, als bei den Haflingern", so Josef Hager.

Astor ist momentan der älteste Haflinger im TTZ – mit 24 Jahren darf er heuer seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. | Foto: Sarah Braun
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Mit 24 Jahren darf Astor in Pension gehen

Die Einsatzdauer der Tiere ist unterschiedlich, im Schnitt bis zu 20 Jahre – Astor, der älteste Haflinger im TTZ Hochfilzen darf heuer mit 24 Jahren seinen wohlverdienten Ruhestand antreten.

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