Meinung: Drogen im Pinzgau
Heroin, Kokain, Ecstasy, Speed, Haschisch - im Pinzgau gibt es alles, was das Junkie-Herz begehrt. Schnell und unkompliziert sind die Drogen verfügbar - fast überall und zu jeder Zeit. Und: Die „Geschäfte“ laufen gut. Anders kann man die Situation im Bezirk Zell am See leider nicht beschreiben. Denn hinter jedem einzelnen der insgesamt zwölf von der Polizei festgenommenen mutmaßlichen Dealer (Bericht Seite 5) stehen zahlreiche weitere Drogenhändler, die im Pinzgau ihr Zeug verticken. Vor allem in den hiesigen Tourismushochburgen rollt der Rubel. Kaum einen juckt es noch, sollte da oder dort ein Näschen Koks gezogen werden. Wenn ein Joint durchgereicht wird, ist das mittlerweile ungefähr so spektakulär wie wenn in China ein Rad umfällt. Abgesehen vom Dealen selbst ist ein nicht unbedeutender Rattenschwanz an Kriminalität immer stärker zu erkennen. Da werden Leute zusammengeschlagen, Einbrüche begangen, Feuer gelegt und so weiter. Insider bestätigen: Der Kampf um den Pinzgauer Markt ist wie der Markt selbst: Groß. Jeder will ein Stück vom Kuchen abhaben. Wie bei den seriösen Wirtschaftszweigen auch, ist der Trend zur Gewinnmaximierung auch hier deutlich zu erkennen. Mit der Gier halten auch im Pinzgauer Milieu härtere Methoden Einzug. Immerhin geht es um viel - relativ einfach verdientes - Geld. Für die hiesigen Polizeibeamten, die angesichts dem, was im größten Bezirk Salzburgs alles passiert, ohnehin chronisch massiv unterbesetzt sind, wird es auch was den Kampf gegen die Drogen angeht, immer schwieriger. Die Kehrseite der Medaille, dass die Polizei im Pinzgau so viele Dealer dingfest machen konnte: Das Problem ist wohl größer, als viele dachten.
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