Mittersill & Zell am See: Tauernklinikum aus der Taufe gehoben

LH-Stv. Christian Stöckl (mi.) mit den Ärztlichen Leitern  Primar Dr. Roland Friedlmeier (Mittersill) und Primar Univ.Prof. Dr. Rudolph Pointner. | Foto: Neumayr
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  • LH-Stv. Christian Stöckl (mi.) mit den Ärztlichen Leitern Primar Dr. Roland Friedlmeier (Mittersill) und Primar Univ.Prof. Dr. Rudolph Pointner.
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Text: Salzburger Landeskorrespondenz
Fotos: Neumayr

ZELL AM SEE/MITTERSILL. Nächster Meilenstein in der dringend notwendigen Umstrukturierung der Salzburger Spitalslandschaft: Das Krankenhaus Mittersill und das Krankenhaus Zell am See werden mit 1. Jänner 2015 zu einer Krankenanstalt unter der Bezeichnung "Allgemeines öffentliches Krankenhaus Tauernklinikum" zusammengeschlossen.

Unterzeichnung am 18. November
Die entsprechende Grundsatzvereinbarung – vorbehaltlich des Beschlusses der jeweiligen Gemeindevertretungen – unterzeichnete gestern, Dienstag, 18. November, Gesundheits- und Spitalsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Dr. Christian Stöckl mit den Bürgermeistern der Stadtgemeinden Zell am See und Mittersill, Peter Padourek und Dr. Wolfgang Viertler, sowie dem Verwaltungsdirektor des Krankenhauses Zell am See, Dr. Herbert Mayer.

Intensive Verhandlungen und Gespräche
"Ich bin froh, dass die Fusionierung der beiden Spitäler, der intensive Verhandlungen und Gespräche auf vielen Ebenen vorangegangen sind, nunmehr unter Dach und Fach ist. Der Zusammenschluss ist die einzige Möglichkeit, die von der Gesundheitsreform geforderten Fallzahlen in den einzelnen Abteilungen zu erreichen und damit die medizinische Versorgung für die Bevölkerung in der Region zu sichern", betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl bei der Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung. Nach den Grundsätzen dieser Vereinbarung sollen die entsprechenden Verträge bis Ende 2014 abgeschlossen werden und die Änderung in der Rechtsträgerschaft mit 1. Jänner 2015 eintreten.

"Kleine" Krankenhäuser langfristig absichern
"Mein erklärtes Ziel ist es, unsere 'kleinen' Krankenhäuser langfristig abzusichern und eine medizinische Grundversorgung in den einzelnen Bezirken zu gewährleisten. Im Lungau ist das durch die Eingliederung des Krankenhauses Tamsweg in die SALK möglich, im Pinzgau durch den Zusammenschluss der beiden Krankenhäuser Mittersill und Zell am See. Durch die Fusionierung ist es möglich, die vorhandenen medizinischen, personellen und auch finanziellen Probleme zu lösen", betonte Stöckl.

Leistungsspektrum garantiert
"Der Standort Mittersill wird künftig die medizinische Basisversorgung für die Bevölkerung im Oberpinzgau und den Tourismus in dieser Region garantieren. Am Leistungsspektrum der beiden Standorte wird sich grundlegend nichts ändern, die bisherigen Fächer werden weiterhin geführt", so Stöckl.
Im Krankenhaus Mittersill sind dies Allgemeine Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie und Intensivmedizin, im Krankenhaus Zell am See die Allgemeinchirurgische Abteilung, die Abteilung für Unfallchirurgie, die Abteilung für Innere Medizin, die Augenabteilung, die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, der Fachschwerpunkt für Hals-Nasen-Ohren sowie Urologie, Neurologie, Radiologie, die Anästhesieabteilung und die Intensivstation. Die bisher in der Allgemeinen Chirurgie erbrachten unfallchirurgischen Leistungen am Standort Mittersill werden voraussichtlich auf Basis der vom Bund geplanten Novellierungen nicht mehr über die Allgemeine Chirurgie, sondern im zukünftig neuen Fach "Ortho-Trauma" (die bisher getrennt geführten Fächer für Orthopädie und Unfallchirurgie werden verschmolzen, wie dies in allen anderen Ländern der EU längst geschehen ist) erbracht.

Geplante Großinvestiotionen werden in Angriff genommen
"Durch den Zusammenschuss können jetzt auch die bereits seit Jahren ansehenden Großinvestitionen im Krankenhaus Mittersill wie beispielsweise die Neuerrichtung der beiden Operationssäle inklusive einer Aufwachstation zügig in Angriff genommen werden", so Stöckl.

Zusammenschluss erhöht die Attraktivität für Ärzte
"Durch den Zusammenschluss der beiden Krankenhäuser erwarte ich mir auch eine bessere Absicherung der Standorte, insbesondere in Mittersill, weil leichter Ärztinnen und Ärzte für die zu besetzenden Planstellen gewonnen werden können. Diesen Effekt hatten wir bereits im Krankenhaus Tamsweg, wo sich nach Bekanntwerden der Eingliederung in die SALK wegen der neuen Perspektive sieben Jungmedizinerinnen und -Mediziner beworben haben. Außerdem können durch den größeren Mitarbeiterpool außergewöhnliche Situationen besser ausgeglichen und somit bewältigt werden", erläuterte der Gesundheits- und Spitalsreferent.

Ein gemeinsam entwickeltes Konzept
"Das von den kollegialen Führungen beider Häuser gemeinsam mit mir entwickelte Konzept sieht neben Qualitätsverbesserungen auch vor, dass über zu erzielende Synergieeffekte eine Dämpfung bei den Kostensteigerungen erzielt wird. Das ist auch eine klare Vorgabe der Gesundheitsreform des Bundes. Das Land wird davon insofern profitieren, als damit die Zuschüsse zu den Betriebsabgängen in Zukunft für den Standort Mittersill weniger stark ansteigen werden und die Förderung des zusätzlichen Rechtsträgeranteils am Betriebsabgang des Standortes Zell am See ebenso eingebremst werden kann", so Stöckl.

Die Mitarbeiter sind informiert
Beim Krankenhaus Mittersill hat der Betriebsabgang im Jahr 2013 rund 1,14 Millionen Euro betragen, beim Krankenhaus Zell am See rund 2,38 Millionen Euro. Der Gesundheits- und Spitalsreferent informierte gestern Abend gemeinsam mit den Bürgermeistern von Zell am See und Mittersill sowie den kollegialen Führungen der beiden Krankenhäuser die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser Mittersill und Zell am See noch einmal genau über das Projekt Tauernklinikum. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren auch in den vergangenen Monaten über das Projekt stets auf dem Laufenden gehalten und informiert worden.

"Im Interesse der Patientinnen und Patienten"
"Ich bin mir sicher, dass das Krankenhaus Tauernklinikum in eine gute Zukunft geführt werden kann - vor allem in Interesse der Patientinnen und Patienten. Ich bedanke mich bei allen, die mit mir in den vergangenen Monaten am Verhandlungstisch gesessen sind und an dieser Lösung sachlich und zielorientiert mitgearbeitet haben", so Stöckl abschließend.

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