Corona / Fluch und Chance zugleich
Der Wintertourismus auf dem Prüfstein / Wenn Einheimische ( hoffentlich ) wieder wichtig(er) werden

Dass es in Zeiten von Corona für sehr viele  Betriebe sehr schwierig bis unmöglich  wurde / noch wird, versteht  sicher Jeder. Und natürlich nicht nur für Betriebe!! Dass unabhängig von Corona, vor der Wintersaison, meist um Schnee gebangt wurde, bzw. Schneien fast immer notwendig  war,  ist auch nichts Neues. 
Durch Schneekanonen und 
" WIR  haben ja den Gletscher-  Mentalität", existiert dennoch schon lange eine gewisse  Gelassenheit den Wintertourismus betreffend.
Da  es jedoch speziell in unserer Region  NIE GENUG wurde, überrascht mich auch nicht, dass es extrem eng wird, wenn jetzt Corona dazu führt , dass  ein Teil vom "Wintergeschäft ",  oder mehr, ausfällt! Hier in unserer ganzen Umgebung  steht eine Luxusunterkunft nach der anderen und Schulden versklaven klarerweise. Und die extrem gestiegene Bettenanzahl erfordert unzählige Gäste mehr .
Die wenigen Hotels, die  bodenständig renoviert haben , bringt Corona nicht sofort zu Fall. Noch dazu wären die meisten Hotels (teils auch Restaurants), auch ohne Corona, ohnedies längere Zeit geschlossen. Also ein Lockdown zum großteils bestmöglichem Zeitpunkt und ein Weihnachten mit Familie, das Positive  daran. 
Neben Luxusunterkünften verfügt unsere Region auch über Luxusliftanlagen, und mehr und mehr  war natürlich auch da die Devise! 
Ich warte auf das Förderband von der "VIP"Suite direkt in die Gondel! 
WIR EINHEIMISCHE finanzieren diese sogenannten  "Hotspots" (wie unsere Heimat gern bezeichnet wird), natürlich mit. Mit allem was dazu gehört. HOT?!  FÜR WEN GENAU?!  Wir leben mit  positiven, wahrscheinlich  aber viel mehr negativen Auswirkungen dieser Ausschlachtung . Von der Umwelt erst gar nicht zu reden! 
Der Ausverkauf und die Ausbeutung unserer Heimat wird uns unter dem Deckmantel der Wichtigkeit FÜR UNS ALLE präsentiert und wer traut sich dem Wohle ALLER entgegen zu stellen. Nahezu blümchenhaft wird immer wieder an unser Einheimischenherz appelliert,  und wir sollen bspw. STOLZ sein , dass wir im sogenannten Ranking der Luxusimmobilien ganz vorn dabei sein dürfen. Sehr beliebt ist auch : "das braucht der GAST". Oder : "der Gast verlangt danach oder unsere Gäste wollen das so haben!"
Und wie es aussieht , sind die Verantwortlichen dieser profitgeilen Strategie damit  sehr effizient  und produktiv. Und WIR spielen gut mit, und es profitieren ja auch genug Normalos.  
Wäre ich heutzutage  jung, wäre ich sehr enttäuscht von diesen, für unsere Jugend, teils chancenlosen Rahmembedingungen. Die Gehälter hier im Tourismus haben nicht VIP- Charakter und sind keinesfalls lukrativ. Junge Menschen haben  beinahe  keine  Chance, in unserer Gegend ein Eigenheim zu gründen und fairepreisiges Wohnen ist lange nicht mehr möglich. Die großen Profiteure sind auch 
Immobilienfirmen, Steuerberater, (die sehr oft Teilhaber gegründeter Firmen sind) und Investoren. Vor allem auch Ausländische, von denen sich die Meisten in einigen  Jahren bestimmt  in keinster Weise mehr zuständig, oder gar verantwortlich fühlen werden, falls sie es überhaupt je getan haben. Vielleicht zeigt Corona unter anderem, was passiert,  wenn wir viel zu viel haben wollen und kurzzeitiges  Profitdenken überwiegt. 
Das Gelingen des Wintertourismus  betreffend, wäre es schon lange an der Zeit gewesen, dass man sich damit auseinandersetzt, falls der Schnee mal total audbleiben sollte und Schneien nicht möglich wäre. Was dann??!!Aber auch die künstliche,  weiße Pracht wurde/ wird  erfolgreich verteidigt.  Dass nun nicht Frau Holle das Damokelschwert über dem Wintertourismus ist, sondern ein Virus, damit hat sicher zuvor Niemand gerechnet. Dass der Sommer, trotz Corona,   für die Hotels bei uns  gut gelaufen ist ( im Gegensatz zur Stadthotellerie), war überall zu hören und auch zu sehen. Doch obwohl die vergangene Wintersaison 
so gut wie eingefahren war, als der erste Lockdown kam,  wurde teils nur gejammert und mitunter utopische Ausgleichszahlungen( speziell von den Platzhirschen), gefordert, als es um bisserl früher zusperren ging. Dann hätte  sich die Stadthotellerie gleich den Gnadenschuss geben können, denn diese hat es wirklich erwischt. Und ein  Hotel am See in Kärnten (die sehr oft nur Sommersaison haben), im bspw. verregnetem Sommer, soll demnach dann PETRUS eine satte Rechnung  ausstellen ?!
Der ganze Tourismus, speziell hier bei uns im ganzen Pinzgau , ist derart ausgelutscht, dass es längst einer Änderung und einem vorausschauendem, verantwortungsbewusstem Umdenken  bedarf.
Auch Skifahren ist für Viele fast unmöglich geworden, und sehr viele  Kinder können nicht mehr  skifahren, was natürlich mehrere Gründe hat. Aber ganz oben steht Kosten. Und für viele Menschen, vor allem für Ältere, war es nicht mehr interessant, weil es schlichtweg zu viel ist, was sich auf den Pisten abspielt. Dazu kommt , dass zugewanderte Menschen nicht, wie wir hier, mit den Bretteln in der Gehschule aufgewachsen sind. Corona wird  zu viel nur in Zusammenhang mit Gästen diskutiert. 
Jetzt ist es mal an der Zeit, etwas für  EINHEIMISCHE  zu tun, und aus der "Not" eine Tugend zu machen. Da es ist, wie es ist, könnte dieser Winter  ein resourcenschonender und respektvoller Winter, und vor allem auch ein Winter  für Einheimische werden. Es kann aber nicht Ziel sein, dass sich Tourengeher wie Ameisen an den Skihängen tummeln. Es sollte auch Langlaufen, Eislaufen und Skifahren mit wenigen Liften möglich sein. Alles verantwortungsbewusst und natürlich so gut wie möglich geschützt. Daher OHNE HÜTTEN .
Und durch ein Projekt , finanziert durch  Gemeinden und AMS , könnten die Skilehrer vor allem den Kindern , und auch Erwachsenen, skifahren lernen.  Auch Menschen, die Jahre aus Geldmangel oder auf Grund von zu großem Andrang, den Pisten fern geblieben sind, könnten diesen Winter nutzen. Zu fairen, leistbaren Preisen! Und Sportgeschäfte könnten mit einem Teil ihrer Waren zu niedrigen Preisen für Einheimische unterstützend mitwirken. Vielleicht muss man sagen, dass die " fetten Jahre "sowieso vorbei  sind, und es Zeit ist in weniger HABEN HABEN zu denken!

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