Arbeitsmarkt: Unsere Migranten sind die Verlierer
Mit der Dienstleistungsfreiheit der neuen EU-Staaten veränderte sich der Arbeitsmarkt.
PINZGAU. Die Dienstleistungsfreiheit der zehn neuen EU-Staaten trat mit 1. Mai 2011 in Kraft. Das hatte Auswirkungen auch auf den Pinzgauer Arbeitsmarkt, wie Harald Gaßler vom AMS Zell am See erläutert.
1.400 Stellen weniger
„Es gab den erwarteten großen Einbruch in der Gastronomie und Beherbergung. Die Vermittlung von Ersatzkräften wurde hinfällig, dadurch waren bei uns 1.400 Stellen weniger gemeldet. Am meisten betroffen von dieser Entwicklung sind - auch in anderen Bereichen - die bei uns schon integrierten Ausländer. Im Dezember 2011 zum Beispiel waren in dieser Bevölkerungsgruppe 52 mehr Menschen arbeitslos als im Dezember 2010 - das war eine Steigerung der Quote um 24 Prozent.“
Vieles blieb gleich
Die Dienstleistungsfreiheit hat aber auch bewirkt, dass sich das Beschäftigungswachstum durch das zuehmende Arbeitskräftepotenzial positiv entwickelt hat. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten nahm im Vorjahr um 499 Personen zu, das ist eine Steigerung von knapp 1,5 Prozent. Durchschnittlich waren im Pinzgau 2.270 Menschen - fast gleich viele wie 2010 - arbeitslos. Auch die Anzahl der offenen Stellen blieb - mit Ausnahme der Gastronomie und einem leichten Minus am Bau - gleich. Im Handel konnte ein Plus von 40 Stellen erzielt werden und bei den Lehrstellen stieg die Anzahl um 66 Stellen. Diesem Erfolg liegen laut Gaßler die zahlreich erfolgten Betriebsbesuche von AMS-Mitarbeitern zugrunde. Wie bereits in den Jahren zuvor arbeitete das AMS wieder eng mit den Gemeinden und den politischen Leistungsträgern zusammen. Harald Gaßler: „Besonders dankbar sind wir den Gemeinden, dass sie das 2011 entstandene Projekt „Pflegestiftung Pinzgau“ unterstützen. Dadurch können ab Mai 2012 im Bezirk 18 Pflegefachkräfte ausgebildet werden.“
Online-Service
Seitens des AMS wird neben verschiedensten Förderprojekten auch der Ausbau des Online-Services forciert. „Je mehr Menschen dieses Internet-Angebot nutzen, desto mehr Ressourcen werden beim AMS frei. Weniger Zeitaufwand für Administratives bedeutet mehr Zeit für Beratungsgespräche.“
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