Wir sind wieder Schlusslicht
Die gute Nachricht zuerst: Die letzte Steuerreform hat einen leichten Einkommenszuwachs gebracht. Inflationsbereinigt sind die Nettoeinkommen um 2,9 Prozent gestiegen. Speziell die Pinzgauer können darüber aber nur wenig jubeln, denn das Nord-Süd-Gefälle im Bundesland Salzburg zeichnet sich so star ab wie kaum zuvor. Der Blick auf die AK-Einkommensanalyse unterstreicht einmal mehr: Die Löhne und Gehälter im Pinzgau sind im landesweiten Vergleich mit Abstand am niedrigsten.
PINZGAU. Bereits der Bundesländervergleich spricht eine eindeutige Sprache: Geht man nämlich nach der Lohnsteuerstatistik, dann müssen sich Salzburger Arbeitnehmer mit durchschnittlich 1.880 Euro brutto im Monat zufrieden geben, während die am besten verdienenden Wiener stolze 2.151 Euro kassieren. „Hier spiegelt sich das traditionelle Ost-West-Gefälle, das durch die unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen zustande kommt, vor allem durch den relativ hohen Anteil an Jobs in der Dienstleistung im fremdenverkehrsdominierten Westen wider“, erläutert AK-Chef Siegi Pichler.
Der Pinzgau ist einmal mehr das Schlusslicht
Zurück zu den Bezirken: Über dem Landesschnitt von 1.326 Euro netto liegen der Flachgau mit plus 9,3 Prozent (1.450 Euro netto), der Tennengau mit plus 7,5 Prozent (1.425 Euro netto) und die Stadt Salzburg mit plus 6,6 Prozent (1.414 Euro netto); die Lungauer Einkommen liegen um 10,2 Prozent unter dem Schnitt (1.191 Euro netto), jene im Pongau um 12,7 Prozent (1.158 Euro), am weitesten abgeschlagen ist der Pinzgau mit 15,3 Prozent (1.124 Euro). Das Jahreseinkommen zwischen dem Spitzenreiter Flachgau und dem Schlusslicht Pinzgau differiert brutto um 32,9 Prozent oder 7.194 Euro und netto um 29 Prozent oder 4.569 Euro.
Auch teilzeitbereinigt ist der Pinzgau das Schlusslicht
Auch teilzeitbereinigt beträgt der Abstand zwischen der Stadt Salzburg und dem Pinzgau 15,7 Prozent, das sind unglaubliche 3.825 Euro netto. Österreichweit liegen die drei Bezirke Innergebirg auf den Rängen 95, 96 und 98 von insgesamt 99 Bezirken. Besonders bitter also: In nur einem Bezirk in ganz Österreich wird noch schlechter gezahlt als im Pinzgau. Was den Bundesländervergleich betrifft werden nur in Tirol noch niedrigere Gehälter gezahlt.
Frauen verdienen nach wie vor eklatant weniger als Männer
Die Salzburger Arbeitnehmerinnen verdienen durchschnittlich netto um 35,7 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, die ganzjährig vollbeschäftigten Frauen verdienen brutto um 26,6 Prozent weniger.
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