Rauris: "Gott griass ench Leitl, allesamt!" - Seit 40 Jahren bei den Anklöcklern

RAURIS (lr). "Der Papa hat gesagt, Sie können den Stecken behalten, weil Sie ihn eh noch länger brauchen werden," stellte ein Schüler des mittlerweile pensionierten Lehrers fest, als Franz Eidenhammer einst das erste Mal zum "Josef" wurde. Der Vater des Buben hatte Eidenhammer seinen Stock geliehen und dieser dient ihm heute immer noch als Requisite beim Anklöckeln.

Brauchtum als guter Zweck

Alljährlich im Dezember drehen neben anderen Anklöckler-Gruppen in Rauris auch die Mitglieder des örtlichen Chores ihre Runde im Dorf. Aufgrund der Gastfreundschaft der besuchten Wirte und Bauern können höchstens neun Stationen bewältigt werden: "Das Singen dauert nur 10 bis 15 Minuten. Allerdings gibt es dann oft noch ein Kletzenbrot oder Geselchtes. Wenn uns ganz kalt ist, fragen wir auch mal um ein Schnapserl oder zwei", schmunzelt "Josef". Die größte Freude bereitet ihm aber, dass er zusammen mit seinen Sängerkollegen und den alten, überlieferten Liedern vielen Menschen im Advent Freude bringen kann: "Es kommen auch öfter Leute von auswärts her. Diesen sieht man bereits während unseres Auftritts an, wie sie ihre Batterien wieder aufladen."

Die Marias fühlen sich wohl

Besonders stolz ist der ehemalige Nikolaus darauf, dass er in seiner langjährigen Laufbahn als heiliger Josef nur vier Mal seine Maria auswechseln musste. Seine Zeit beim Chor und in der Anklöckler-Gruppe beschreibt Franz Eidenhammer als durchgehend positiv und erfüllend.

Lustige Erlebnisse

Auch viele lustige Erlebnisse kann der umtriebige und engagierte Rauriser als Erinnerungen verbuchen: "Einmal bin ich mit meiner damaligen Maria über den Marktplatz gerannt, ausgerutscht und unser Geldkorb ist nur so in die Luft geflogen. Während wir ein wenig Schimpf bekommen haben und das Geld auf dem gesamten Platz wieder eingesammelt haben, blieb uns die Luft weg vor Lachen." In der Rolle als herbergssuchender, nicht biologischer Vater des ungeborenen Kindes im Bauch seiner Frau müsse die Demut und die Anstrengung als Darsteller dem Publikum glaubwürdig übermittelt werden, ergänzt Eidenhammer zur Wahl seiner Rolle. Und wie sieht für ihn die Sänger-Zukunft aus? "Solange ich noch gut bei Stimme bin, mache ich weiter. Es ist ja für mich überhaupt keine Beschwerlichkeit dabei - im Gegenteil."

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