Gesunder Honig ohne Giftstoffe

Gegen den Bienenschädling Varroamilbe werden viele verschiedene Methoden angewandt | Foto: Brigitte Katzensteiner
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SAALFELDEN/MITTERSILL. Tierarzt Herbert Neumayr ist verärgert: "Mit Bedauern habe ich in der Zeitung 'Salzburger Bauer' gelesen, dass eine ideale Methode gegen die Varroamilbe gefunden wurde. Dabei handelt es sich jedoch wieder um eine chemische Substanz", so Neumayr. Als Alternativmediziner und Bio-Landwirt wünscht er sich nachhaltigere Vorgangsweisen.

Steigende Belastung

Mitte Jänner wurde bekannt, dass deutsche Forscher entdeckt haben, dass "Lithiumchlorid" die Varroamilbe abtötet. "Man verspricht sich davon den Durchbruch im Kampf gegen die gefährlichen Bienen-Parasiten", heißt es in der Pressemitteilung der Universität Hohenheim. Im Gegensatz zu bisherigen Behandlungsansätzen sei Lithiumchlorid (LiCl), das den Bienen verfüttert wird, leicht verfügbar, verträglich und unkompliziert anzuwenden. Das Mittel habe auch keine Nebenwirkungen für die Bienen, wie die Wissenschaftler berichten.
Für Neumayr ist das unglaubwürdig. Er verweist darauf, dass es sich um eine chemische Substanz, wie die bisher gebräuchliche Oxalsäure und Ameisensäure handelt, die noch gar nicht zugelassen ist, weil sie noch nicht ausreichend getestet wurde. Als leidenschaftlicher Honigkonsument empfiehlt er die Anwendung von mechanischen Methoden, die keine Rückstände im Honig hinterlassen. "Alles, was in den Bienenstock hineinkommt, ist auch im Honig enthalten und bleibt in den Waben", erklärt der Saalfeldner Tierarzt. "Auch wenn die Schadstoffkonzentration nicht bedenklich ist, steigt dadurch die Belastung im Körper", gibt er zu bedenken. Honig sei ein Lebensmittel mit einem gesundheitlichen Aspekt, er wolle daher zum Umdenken anregen und hoffe darauf, dass sich alternative Methoden durchsetzen.

Gutes Mittel

Josef Hochwimmer, der Obmann der Pinzgauer Imker ist anderer Ansicht. "Das ist mit Sicherheit ein gutes Mittel", urteilt der Mittersiller über das Lithiumchlorid. "Das muss jetzt getestet werden, daher dauert die Zulassung noch ein paar Jahre, aber dann ist das sicher eine gute Sache", freut sich Hochwimmer auf neue Unterstützung im Kampf gegen die tödliche Milbe. Er hat 100 Völker und behandelt diese mit Ameisensäure. Von mechanischen Methoden wie der Bienensauna hält er wenig, "das ist zu teuer und bringt nicht so viel." "Solche Geräte sind eigentlich Humbug, die müssen ja nicht geprüft werden, während jedes andere Mittel ausführlich getestet wird", kritisiert der Imker.

Alternative Möglichkeiten

Neumayr verweist auf Methoden, mit denen Imker gute Erfahrungen gemacht haben, z. B. Biosauna, Varroa-Controller und das neue Vatorex System, das gute Resultate verspricht. Der mit dem Vatorex-System um knapp 50 Prozent reduzierte Varroabefall erlaubt eine drastische Verminderung des Säureeinsatzes. Zudem wird die Gesundheit und Entwicklung der Bienenvölker verbessert. "Die Anschaffung ist zwar teurer, aber man muss sich über Alternativen Gedanken machen. Die Vereine könnten sich zusammen tun, es wäre auch möglich, Vertreter der Firmen einzuladen, um diese Geräte kennen zu lernen."

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