Inspiriert vom Wald und vom Wild
Hermann Ellmauer: Vom Holzknecht zum Jäger und Gamsbart-Experten
RAURIS (vor). Der 83-jährige Hermann Ellmauer hat ein bewegtes Leben hinter sich. 19 Jahre war er Holzknecht im Blühnbachtal in der Nähe von Werfen. Einst wurde dort auch ein Jäger gebraucht und so beschloss der Pinzgauer, die Jägerprüfung abzulegen. Bei Pirschgängen mit seinem Oberjäger sah er, wie dieser Gams- und Hirschbärte sammelte. Am Abend wurden diese dann sortiert, gewaschen und zu Bärten gebunden. "Ich dachte mir noch nicht viel, war aber fasziniert. Als ich wieder einmal Wildzäune gemacht und repariert hatte, entdeckte ich Haarschöpfe von verschiedenen Waldtieren. Ich sammelte sie und mir kam der Gedanke, selber Hirsch-, Dachs- oder Gamsbärte zu fertigen."
Haare in 17 Längen
Das Produzieren eines Gamsbartes dauert sehr lange. Die Gams muss sofort nach dem Abschuss, wenn sie noch warm ist, gerupft werden. Die Haare werden gewaschen und so in Zeitungspapier eingepackt, damit sie gerade werden. Nach einer Woche Trockenzeit müssen die Unterwolle und die kürzesten Haare herausgekämmt werden. "Insgesamt brauche ich für einen Bart 17 verschiedene Längen - von 5 bis 19 Zentimetern." Mittlerweile hat der Rauriser schon tausende Bärte gefertigt. Viele Jäger aus dem Pinzgau kommen zu ihm und wollen nicht nur das Geweih als Trophäe, sondern auch den dazugehörigen Bart mit nach Hause nehmen.
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