Saalfeldner Stadtarchiv: Zeitzeugen wurden gefilmt
SAALFELDEN. "Hast du geprüft dein Herz, treibst du damit nicht Scherz? Heut' ist die letzte Nacht, junge Braut gib Acht." Dieses traditionelle und emotionale Brautlied singt die bekannte Wirtin Theresia Handl (Jahrgang 1912) für das audio-visuelle Archiv von Saalfelden. Der berührende Film der agilen 105-Järigen ist eins von vielen wichtigen Dokumenten, die seit Sonntag auf einer eigenen Homepage, www.zeitzeugen-saalfelden.at, abgerufen werden können. Es werden laufend neue Interviews produziert.
Das Ziel des Projektes der Stadtgemeinde in Kooperation mit dem Museum Schloss Ritzen ist die Sammlung des Erbes von Saalfelden in Interviews mit Zeitzeugen, die über das Leben der letzten 70 bis 80 Jahre berichten können. Insgesamt will man so 108 bekannte Persönlichkeiten interviewen. Gedreht wird bei den Personen zu Hause. Sie erzählen, singen, berichten. So fließen nicht nur ihre Gestik und Mimik, sondern auch ihre persönlichen Zugänge zu historischen Ereignissen in die Dokumentation der Zeitgeschichte ein. Diese wurde über Jahrhunderte meist in Form von Gegenständen, die gezeigt und bestmöglich beschrieben wurden, festgehalten. Auch Schriften, persönliche Dokumente und Bilder von Menschen wurden gesammelt. Aber dass Menschen selber zu Wort kommen und ihre Sicht auf Brauchtum, gesellschaftliches Leben, historische Ereignisse etc. schildern, ist für die Chronik einer Stadt noch ein neuer Zugang.
Betreut wird das Projekt von Andrea Dillinger, Kustodin des Museums Schloss Ritzen, die Kamera führt Dokumentarfilmer Thomas Junker. Gefördert wird das Projekt vom Leader Verein Saalachtal.
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