Unser Bischofshofen
Boys' Day bei den Kindergärtnern

- Maxi (l.) und Robin (r.) probieren im Praxiskindergarten mit den Kindern ein neues Stecksystem aus.
- Foto: Anita Marchgraber
- hochgeladen von Anita Empl
Jährlich findet ein "Boys' Day" in Sozialeinrichtungen und Schulen statt. Die Bezirksblätter besuchten die Bildungsanstalt für Elementar Pädagogik in Bischofshofen an diesem Tag.
BISCHOFSHOFEN. Ziel des Boys' Day ist Heranwachsenden soziale, eher "weibliche" Berufe näher zu bringen. Am jährlichen Aktionstag lernen Burschen ab dem 12. Lebensjahr bzw. der 7. Schulstufe soziale Berufe kennen. Es geht darum:
- mehr Männer in frauentypische Berufe zu bringen,
- gesellschaftliche Rollenklischees aufzubrechen,
- das Image der sozialen Berufe in der Gesellschaft zu verbessern,
- Burschen auf dem Weg ihrer Entwicklung zu positiver männlicher Identität zu unterstützen.
Boys' Day in der BAfEP
Die Bezirksblätter Pongau besuchten im Rahmen des Boys' Day die Bildungsanstalt für Elementar Pädagogik in Bischofshofen (BAfEP). Zehn Burschen wäre die Möglichkeit gegeben worden sich an diesem Tag über die Schule zu informieren. Drei Schüler aus dem Pongau und Pinzgau nahmen die Gelegenheit wahr. "Wir sind schon froh über drei Teilnehmer," sagt Lehrer Reinhold Schmid. Wo genau die Gründe liegen, dass sich nicht viele Burschen für den Beruf Kindergärtner interessieren ist ihm nicht klar. Eventuell sei es noch das öffentliche Bild oder das es ein anstrengender Beruf ist.
Im Kindergarten
Im Praxis Kindergarten der an die Schule angeschlossen ist sind Maxi aus Saalfelden, Robin aus Bischofshofen und Christian aus St. Johann schon voll eingeteilt. Maxi und Robin beschäftigen sich gerade in einer der beiden Kindergartengruppen mit Tobias und Sebastian. Sie probieren gemeinsam ein neues Spiel mit Stecksystem aus.
Maxi war schon beim Tag der offenen Tür in der BAfEP Bischofshofen und wollte beim Boys Day mal hinein schnuppern. Während er mit mir spricht stellt er vor Tobias ein Bauwerk aus Steckelementen: "Schau ich hab dir einen Kasten mit Schubladen gemacht." "Nein das ist eine Wand," bestimmt Tobias sofort.
Robin kennt den Beruf Kindergärtner von zuhause. "Meine Mutter ist Kindergärtnerin und ich bin in den Schulferien schon gerne mit ihr zur Arbeit gegangen um zu helfen," erzählt Robin. Er sei sich schon in der dritten Klasse Volksschule sicher gewesen, dass er Kindergärtner werden möchte.
Bei den Kleinsten
Christian ist derweil in der Alterserweiterten Gruppe für Kinder von 2-4 Jahren. Der kleine Akeno hat ihn sofort in Beschlag genommen und baut mit Christian einen Turm der größer ist als er selbst. Der St. Johanner Schüler möchte später Lehrer an höheren Schulen werden und sieht die Ausbildung an der BAfEP als guten Ausgangspunkt für das Studium. Wenn man ihn jedoch mit Akeno werken sieht, könnte man vermuten, dass ihn der Beruf des Kindergärtner doch auch reizt.
Mehr zu den Ausbildungsmöglichkeiten an der BAfEP.
Der einzige Mann
313 Schüler sind derzeit an der BAfEP, dies inkludiert auch die Teilnehmer des berufsbegleitenden Kolleg. Erich Oberhofer besucht derzeit die vierte Klasse der BAfEP und ist momentan der einzige Schüler. Der Pinzgauer fährt jeden Tag von Saalfelden nach Bischofshofen um diese Schule zu absolvieren.
Sein Bruder Alexander war vor ihm in der BAfEP und hat im vergangenen Schuljahr maturiert, derzeit absolviert er seinen Zivildienst im Altenheim.
Erich Oberhofer war selbst beim Boys Day bevor er sich endgültig entschied.
Er habe schon immer gerne mit Kindern gearbeitet und hier gäbe es nicht so viele Fremdsprachen als Pflichtfach, lacht der Schüler. "Beruflich hat man einfach gute Chancen, als Kindergärtner hat man nach der Schule schnell eine Festanstellung. Auch ein Studium ist danach gut möglich," erklärt Erich.
Einer unter vielen
Im Schulalltag ist Erich einfach ein Schüler unter vielen. "Es ist nicht wirklich so wie die meisten Burschen sich es vorstellen, als Hahn im Korb," sagt Erich und weiter, "in meiner Klasse habe ich es gut erwischt, man wird hier als Bursche nicht anders behandelt." Durch seinen Bruder Alexander war ihm die Schule schon gut bekannt. Dieser habe ihm auch beim Lernen für die Aufnahmeprüfung geholfen und ist jetzt auch noch für Erich da, wenn es ums Lernen geht.
Ganz oder gar nicht
Was Erich anderen Burschen empfehlen würde, die sich für die BAfEP interessieren: "Wenn man selbst die Überzeugen hat und sich sicher ist, dass man mit Kindern arbeiten will, dann unbedingt machen. Wer sich unsicher ist der sollte es lieber bleiben lassen, denn der bleibt auch nicht lange. Wenn dann richtig oder gar nicht machen," sagt Erich.
Das ganze Gespräch mit Erich Oberhofer ist hier nachzulesen.
Schnuppern
Die nächsten Schnuppertage finden zwischen 14. und 24. Jänner 2019 statt.
Am Tag der offenen Tür am Freitag, dem 14.12.2018, von 12 Uhr bis 18 Uhr wird es unteranderem eine simulierte Eignungsprüfung geben, bei der Interessenten erfahren können, welche Aufnahmevoraussetzungen es gibt. Sie werden dabei auch Tipps erhalten, wie man sich optimal darauf vorbereiten kann.
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