Die BB "Plastik-Fastenzeit"
40 Tage ohne Plastik – Umweltberaterin Karin Schönegger gibt wertvolle Tipps.
In der Faschingszeit gab's auch bei den Bezirksblättern zu viele Gelegenheiten zum Schlemmen – und kaum ein kulinarischer Genuss kommt noch ohne Plastik-Verpackung aus. Damit soll jetzt Schluss sein. Für das BB-Büro hat am Aschermittwoch die 40-tägige "Plastik-Fastenzeit" begonnen. Mit Karin Schönegger, Umweltberaterin der Stadtgemeinde St. Johann, hat das Team vorab gesprochen und sich wertvolle Tipps zum Thema Plastik-Vermeidung geholt.
Vorverpackten Einkauf meiden
"Wichtig ist, sich überhaupt einmal Gedanken zu machen, ob immer so viel Verpackungsmaterial für z.B. ein Mittagessen nötig ist. Das Sackerl im Supermarkt wegzulassen und stattdessen mit einem Korb einkaufen zu gehen, ist einfach. Schwieriger wird die Sache bei Fleisch- und Wurstwaren, Süßigkeiten aber auch beim Gemüse." Vor allem die Angebote in Supermärkten an Vorratspackungen und -mengen verleiten zum vorverpackten Einkauf.
Regionaler und frischer
"Ich rechne damit, dass ihr durch diese Fastenzeit viel regionaler, bewusster und frischer einkaufen werdet", sagt Karin Schönegger. "Milch und Joghurt in Flaschen und Gläser gibt es nämlich vor allem bei unseren Direktvermarktern und Bauernmärkten. Fertigprodukte, Mikrowellengerichte usw. scheiden sowieso aus. Gebäck und Brot kann beim Bäcker im eigenen Korb geholt werden und muss nicht – wie im Supermarkt – in Fünferpacks mit Folie umwickelt, gekauft werden."
Tipps zur Müllvermeidung
Weitere Tipps gibt es von der Umweltberaterin: "Wer im Auto immer einen Korb liegen hat und in der Handtasche eine Stoffsackerl mitträgt, kommt nie in die Situation ein Plastiksackerl kaufen zu müssen. Jeder Einkauf sollte hinterfragt werden – brauche ich das wirklich? Und, wenn z.B. Duschgel und Haarshampoo leer sind, sollten Großflaschen gekauft werden. Das bedeutet auch weniger Müll für mehr Inhalt."
Viel bezahlt für wenig Energie
Da eine Plastikflasche hundert Jahre braucht, um zu verrotten, sollte vor allem der Kauf von Wasser und Getränken in Flaschen überdacht werden. "Man kauft sich in solchen Fällen ja eigentlich nur die Verpackung. Trinkwasser fließt bei uns aus jedem Wasserhahn", gibt Schönegger zu bedenken. "In den Schulen haben die meisten Kinder bereits Trinkflaschen aus Glas. Sie haben zwar mehr Gewicht als Plastikflaschen sind aber ewig wiederverwendbar und können im Geschirrspüler gereinigt werden", so Schönegger. Vor allem ärgert sich die Umweltberaterin über Aludosen. "In ihnen werden Getränke abgefüllt, die wenig Energie für den Konsumenten bieten, die aber in der Produktion und beim Recycling jede Menge Energie verbrauchen."
Stofftaschen zum Wiederverwenden
Mit auf den Fastenweg gibt Karin Schönegger dem BB-Team Stofftaschen der Stadtgemeinde, die Fair Trade und aus biologisch erzeugten Naturfasern produziert wurden. In ihnen werden nun täglich Plastik-freie Mittagessen landen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.