Nach drei Jahren Pause
"Die Vorfreude auf die Krampuszeit ist riesig"

Der letzte Krampuslauf im Pongau fand im Dezember 2019 statt. Wir haben uns mit Veranstaltern und einem Ausstatter über die kommende Saison unterhalten. | Foto: RegionalMedien Salzburg
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Am Wochenende findet im Pongau der erste Krampuslauf seit 2019 statt. Die Veranstalter der Läufe in Niedernfritz und Radstadt blicken hoffnungsvoll auf die diesjährige Saison. Von großer Vorfreude bei allen Beteiligten berichtet auch der Pongauer Krampus-Ausstatter Andreas Eder.

PONGAU. Im Dezember 2019 fanden das letzte mal Krampusläufe im Pongau statt. Heuer ist es endlich wieder so weit. Den Anfang machten bereits einzelne Kränzchen am vergangenen Wochenende, etwa im Gasteinertal oder in Großarl. Diese Woche gehen die ersten Krampusläufe über die Bühne.

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"Nach der Pause fehlt die Routine"

Eine der ersten, großen Veranstaltungen in der Pongauer Krampussaison ist traditionell die "Nacht der Krampusse", die diesen Samstag in Niedernfritz stattfindet. Veranstalter Philipp Breitfuß von "Victory Event" ist aktuell mit dem Aufbau beschäftigt. "Ich habe heuer sehr spät mit der Planung begonnen, weil ich selbst nicht daran geglaubt habe, dass der Lauf ohne jegliche Auflagen stattfinden kann." Nach zwei Jahren ohne größere Events spüre man nun auf allen Seiten die fehlende Routine: "Früher hat man die ersten Anmeldungen schon automatisch im Sommer bekommen, jetzt muss man die Verantwortlichen manchmal noch daran erinnern." Insgesamt 33 Krampusgruppen werden am Samstag in Niedernfritz mit dabei sein.

Philipp Breitfuß bereitet aktuell alles für seinen Krampuslauf am Samstag vor. | Foto: Breitfuß
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"Zurück zum Ursprung" in Altenmarkt

Etwas kleiner als bei der "Nacht der Krampusse" sind die Maßstäbe am Samstag beim Krampusrummel bei der Altenmarkter Arlhofhütte. Dieser wird von den Radstädter "Teifi's Buam" anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums veranstaltet. "Wir wollen mit dieser kleinen Veranstaltung zurück zum Ursprung: Ohne Absperrgitter und ohne jeglichen Kommerz", erklärt Sebi Öttl. Gemeinsam mit seiner Pass organisiert Öttl auch den großen Krampuslauf im Radstädter Ortszentrum, der am 1. Dezember stattfindet. "Da haben wir momentan fast täglich Anfragen von Gruppen, ob wir noch freie Startplätze haben. Es sind alle schon wieder total motiviert." 

Sebi Öttl von den "Teifi's Buam" betont, dass seine Gruppe beim Krampuslauf in Radstadt als Veranstalter vor allem traditionelle und lokale Krampusse auswählt. | Foto: Öttl
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Nachwuchs fehlt in Niedernfritz

In einzelnen Fällen habe die lange Krampus-Pause aber auch das Gegenteil bewirkt. "Einzelne Gruppen haben sich aufgelöst und andere sind einfach bequemer geworden und fahren nicht mehr zu jedem Lauf", erklärt Öttl. Auch die "Teifi's Buam" selbst begrenzen ihre Einsätze heuer auf ihre eigenen Veranstaltungen und konzentrieren sich auf ihre Hausbesuche. Philipp Breitfuß spürt bei seiner "Nacht der Krampusse" vor allem bei den Kinderkrampussen einen Rückgang bei den Anmeldungen. "Vor Corona hatten wir zehn Kindergruppen und mussten anderen wegen der begrenzten Plätze absagen. Heuer haben wir bisher nur einer Kinderpass." Breitfuß vermutet, dass Kinder durch fehlende Veranstaltungen weniger Bezug zum Krampus gehabt hätten. "Dann kaufen die Eltern natürlich auch keine Ausrüstung für ihre Kleinen."

Bei der "Nacht der Krampusse" gibt es heuer außergewöhnlich wenige Anmeldungen von Kindergruppen. | Foto: RegionalMedien Salzburg
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Größte Vorfreude bei Neueinsteigern

Dass aufgrund der Coronapause generell weniger Ausrüstung gekauft würde, kann Andreas Eder von der "Kreppn Gwantlstubn" nicht bestätigen. Der Niedernfritzer fertigt selbst Krampusfelle an und stattet Gruppen in ganz Österreich aus. "Ich mache das seit fünf Jahren und heuer war mein stärkstes Jahr bisher", zeigt sich Eder erfreut. Die trotz Corona und Inflation hohe Nachfrage habe ihn selbst überrascht. "Aber man spürt einfach die Motivation bei allen. Ich merke das ja auch in unserer eigenen Pass, die Vorfreude ist riesig." Viele der Krampusgruppen, die sich bei Eder ausrüsten, stünden vor ihrer allerersten Saison. "Eine Pass wollte zum Beispiel 2020 erstmals voll durchstarten, die können es natürlich kaum mehr erwarten."

Andreas Eder stattet Krampusgruppen in ganz Österreich mit Ausrüstungen aus. | Foto: AE leathergoods
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Wetter trübt die Krampus-Stimmung

Vollends scheint die bevorstehende Krampuszeit allerdings noch nicht in den Köpfen der Pongauerinnen und Pongauer angekommen zu sein. "Ganz ist die Euphorie bei den potentiellen Besuchern noch nicht angekommen", meint etwa Philipp Breitfuß. "Wir haben Temperaturen wie im September. Das hilft nicht wirklich", fügt der Hüttauer mit Blick auf das Wetter hinzu. Sebi Öttl vernimmt noch geteilte Reaktionen: "Die einen freuen sich schon seit dem Sommer, endlich wieder auf einen Lauf zu gehen. Für andere ist es noch gar kein Thema. Ich glaube es ja selbst erst, wenn es dann wirklich so weit ist", berichtet der Radstädter. In einer Sache sind sich die drei Kenner der Szene einig: Es sei höchste Zeit, dass es wieder losgeht.

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