Künstlerin Martina Stock
Eine Hommage an die Festspiel-Frauenwelt
Bischofshofenerin stellt Portraits bedeutender Künstlerinnen aus 100 Jahren Salzburger Festspiele aus.
SALZBURG. Vom 22. August bis 12. September präsentiert die gebürtige Pongauerin Martina Stock die begehbare audiovisuelle Installation "100 FEMALE VOICES". Sie zeigt Portraits bedeutender Künstlerinnen aus 100 Jahren Salzburger Festspiele in der Kollegienkirche in Salzburg. Die Eigenkomposition für Harfe unterstreicht die Motive der 100 Kunstwerke in einer besonderen Klang- und Bildwelt.
Sie holen in Ihrer Ausstellung 100 Künstlerinnen der Festspiele vor den Vorhang. Welche Idee steckt hinter diesem Projekt?
MARTINA STOCK: Aufgewachsen im Pongau begleiten mich die Salzburger Festspiele schon mein ganzes Leben. Studentische Nebenjobs gaben mir die Gelegenheit, Künstlerinnen und Künstler aus nächster Nähe erleben zu dürfen. Als das 100-jährige Jubiläum anstand, inspirierte mich dies dazu, es thematisch aufzugreifen und als Musikerin und bildende Künstlerin in meinen Ausdrucksformen abzubilden. Dabei wollte ich auf die weiblichen Akteure ein besonderes Augenmerk legen, da Präsenz und Relevanz der Künstlerinnen im Rahmen der Salzburger Festspiele über die 100 Jahre eine ganz eigene Geschichte erzählen.
Welche Persönlichkeiten haben Sie dafür ausgesucht?
STOCK: Ein Kriterium war, dass die Ausstellung zum 100-Jahr-Jubiläum passt. Daher sind es Künstlerinnen, die zwischen 1920 und 2020 tätig gewesen sind, quer durch die Schaffensbereiche, von Etablierten bis zu Neulingen. Große Künstlerinnen und Persönlichkeiten haben die Festspiele immer geprägt. Bei Schauspielern und Opernsängern hat es von Anfang an immer Frauenrollen gegeben, bei Dirigenten war das anders, diese Sparte ist noch mehr von Männern dominiert. Mir war es wichtig, auch Künstlerinnen zu zeigen, die hinter der Bühne tätig sind, zum Beispiel Regisseurinnen oder Kostümbildnerinnen.
Wie lange hat die Produktion dieser "100 FEMALE VOICES" gedauert?
STOCK: Diese Eigenproduktion von mir ist ein Vollzeitjob. Sie begann damit, im Herbst 2019 die Idee auf Papier zu bringen, in Absprache mit den Festspielen an die Recherche zu gehen, Künstlerinnen auszuwählen und Zustimmungen einzuholen. Dann begann die Recherche von Foto-Material. Nach der Planung von PR, Finanzierung und Logistik kam schließlich dann die Kunst an sich. Großer Dank gilt hier allen Sponsoren.
Hatten Sie noch mit allen ausgestellten Künstlerinnen persönlich Kontakt?
STOCK: Mit dem Großteil bin ich persönlich in Kontakt, ansonsten läuft es über die Agenturen. Opernsängerin Christa Ludwig hat mir etwa noch mit beachtlichen 93 Jahren persönlich E-Mails geschrieben, ehe sie im April dieses Jahres verstorben ist. Der Zuspruch aller noch lebenden Künstlerinnen war aber enorm positiv.
Welche Rolle spielt Ihre Musik an der Harfe in der Ausstellung?
STOCK: Wenn es projektbezogen passt, kombiniere ich gerne meine beiden Kunstformen, die bildende Kunst und die Musik. Hier trägt die Musik die Betrachter durch die Ausstellung. In der denkmalgeschützten Kollegienkirche dürfen keine Bilder an die Wand gehängt werden, daher stehen diese auf eigens konstruierten Edelstahlträgern, gesponsert von Stockmetall, frei im Raum. Die Besucher gehen also durch einen Bilder-Wald, getragen durch die Musik, die die Wirkung der Motive unterstreicht und durch die Ausstellung führt.
Details zu Ausstellung und Künstlerin
Die Vernissage zur Ausstellung findet am 21. August 2021 um 11 Uhr in der Kollegienkirche in Salzburg statt. Die Ausstellung läuft anschließend bis 12. September 2021.
„Mein künstlerisches Schaffen umfasst die Ausdrucksformen der bildenden Kunst – die Serigrafie – und der Musik – die klassische Konzertharfe –, deren Klang ich durch Loops und elektronische Musikelemente komplettiere. Was mich dabei besonders fasziniert, ist die künstlerische Welt in verschiedensten Dimensionen zu erleben und die Besucherinnen und Besucher in diese Welt mitzunehmen. Mit meinen audiovisuellen Installationen möchte ich eine weitere Wahrnehmungsebene eröffnen. Mit der Harfe führe ich quasi Regie über meine Bildwelten, gleich einer musikalischen Geschichtenerzählerin, als Lotsin meiner Kunst,“ erklärt Martina Stock.
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