Moderner als in Städten
Goldegg, Schwarzach und St. Veit setzen auf neue Bürgerkarten
Digitale Bürgerkarten sollen die Abfallentsorgung auf der Sonnenterrasse "moderner als in vielen Städten" machen. Die Karten könnten auch anderweitig eingesetzt werden und viele Vorteile bringen.
GOLDEGG, SCHWARZACH, ST. VEIT. Auf eine Neuregelung der Altstoffentsorgung einigten sich die Bürgermeister aus Goldegg, Schwarzach und St. Veit: Ab September können die Bewohner der Sonnenterrasse ganzjährig ihre Altstoffe täglich von Montag bis Freitag am Gelände der Firma Hettegger Entsorgung abgeben. Möglich macht dies eine neue Bürgerkarte, die gleichzeitig weitere Vorteile bringt.
An geballten Tagen überlaufen
"Auslöser war, dass unsere drei Gemeinden schon seit Jahren keinen eigenen Recyclinghof haben", berichtet Goldeggs Bgm. Hannes Rainer. Bisher wurde ein Gebäude bei der Firma Hettegger angemietet, wo jeder Gemeinde gewisse Tage für die Entsorgung zur Verfügung standen. "In Goldegg war das jeder dritte Freitag. An geballten Tagen war es total überlaufen und es kam zu Staus", weiß Rainer, der mit seinen Amtskollegen und mit Geschäftsführerin Anna Hettegger das neue Konzept entwickelte. Die Entsorgung erfolgt künftig direkt am Hauptgelände des Unternehmens.
Moderner als in vielen Städten
Zur Verwiegung und Abrechnung der Abfallarten dient ein neuartiges System mit Chipkarten. Alle Haushalte bekommen dazu eine personifizierte Sonnenterrassen-Karte kostenlos zugesandt. Damit können die rund 10.000 Einwohner der drei Gemeinden an jedem Betriebstag der Firma Hettegger ihre Entsorgungen tätigen. Die neue Bürgerkarte ermöglicht die Zuteilung der Kostenstellen in der jeweiligen Gemeinde. "Durch die personifizierten Karten kann man überprüfen, ob die haushaltsüblichen Abfallmengen, die kostenlos entsorgt werden dürfen, eingehalten werden. So können wir verhindern, dass jemand tonnenweise Müll unsachgemäß ablädt", sagt Schwarzachs Bgm. Andreas Haitzer.
"Das derzeitige System war nicht mehr zeitgemäß. Unser neues Konzept ist dafür moderner als in vielen Städten, der Service für die Bürger wird extrem erweitert", ist Rainer stolz: "Das geht natürlich nur, wenn man einen Entsorger wie die Firma Hettegger in der Nähe hat und eine gute Zusammenarbeit pflegt." Der Hintergedanke ist auch ein ökologischer: "Wenn man etwa nach St. Johann zum Einkaufen fährt, kann man bei derselben Fahrt auch Entsorgungen tätigen. Extrafahrten an bestimmten Entsorgungstagen fallen somit weg", sagt Rainer.
Chipkarte vielseitig einsetzbar
Wichtig war den Bürgermeistern, nicht nur eine zusätzliche Karte im Geldbörserl für einen einzelnen Zweck zu schaffen. Deshalb sind die Bürgerkarten modular erweiterbar. "Jede Gemeinde kann selbst entscheiden, inwiefern sie das nutzen möchte. Denkbar ist zum Beispiel, Saisonkarten für Schwimmbäder, Langlaufloipen oder Museen auf die Bürgerkarte zu buchen", erklärt Rainer. Sogar ein regionales Einkaufssystem mit eigenen Bonuspunkten wäre realisierbar. "Der technische Aufwand dafür ist noch zu hinterfragen, aber die Möglichkeit besteht", sagt Haitzer. Zudem sind die Karten QR-Code-fähig, damit sie aufs Smartphone geladen werden können. Weil es bisher noch wenige Erfahrungswerte gibt, startet im September ein sechsmonatiger Probebetrieb. Danach folgt eine Evaluierung, um mögliche Anpassungen vorzunehmen.
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