Im Gespräch mit Franz Fritzenwallner
In Eben steht bald ein Großprojekt an

Ebens Bürgermeister Franz Fritzenwallner | Foto: Johannes Brandner
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MeinBezirk bat den Bürgermeister von Eben, Franz Fritzenwallner (ÖVP), zum Interview. Finanzen, Verkehr und ein Großprojekt beschäftigen die Gemeinde derzeit besonders.

EBEN IM PONGAU.

MeinBezirk: Herr Bürgermeister, aus vielen Gemeinden österreichweit hört man, dass die finanzielle Lage immer schwieriger wird. Vor allem die steigenden Personalkosten werden hier oft als Grund genannt. Wie reiht sich die Gemeinde Eben im Pongau hier ein?

Franz Fritzenwallner: Ja, auch Eben reiht sich in die Gemeinden ein, in denen der finanzielle Spielraum immer kleiner wird. Derzeit passt es noch, aber auch wir werden in Zukunft mehr Probleme bekommen. Vor allem die steigenden Personalkosten und die stagnierenden Ertragsanteile werden auch für unsere Gemeinde immer schwerer zu stemmen sein. Da geht doch eine ziemlich große Schere auf. Die weiteren Entwicklungen hängen vor allem von den Ertragsanteilen ab, und vielleicht lässt sich der Bund auch noch etwas einfallen, um die Gemeinden nicht an die Wand zu fahren.

MeinBezirk: Das heißt, Eben ist 2025 noch keine Ausgleichsgemeinde?

Fritzenwallner: Nein, noch nicht.

MeinBezirk: In vielen Gemeinden ist derzeit die Einführung von sogenannten "Mikro-Öffis" (kleine Shuttlebusse, die bei Bedarf gerufen werden können) ein Thema.  Ist so etwas auch für Eben geplant?

Fritzenwallner: Ja, wir starten nächstes Jahr im Februar mit einem Mikro-ÖV. Gemeinsam mit den Gemeinden Flachau und Altenmarkt starten wir 2026 das "EFA-Shuttle". Die Planungen dafür laufen schon länger, damals ist es den Gemeinden finanziell aber noch viel besser gegangen. Wir wollen das Projekt aber auf alle Fälle durchziehen, da wir in Gemeinden sehen, wo diese Mikro-Öffis bereits existieren, dass sie sehr gut angenommen werden. Unser Vorbild in dieser Hinsicht ist das "Loigom-Soifen Shuttle" im Pinzgau. Der schwierigste Teil eines solchen Projekts ist die Finanzierung. Pro Gemeinde rechnen wir pro Jahr momentan mit einem finanziellen Aufwand von 50.000 bis 60.000 Euro. Voraussetzung ist natürlich, dass wir weiterhin mit Fördermitteln vom Land unterstützt werden.

MeinBezirk: Eines der größten Bauprojekte in Eben ist "Eben Mitte", wie laufen hier die Arbeiten?

Fritzenwallner: Die Bauarbeiten verlaufen meines Wissens nach alle nach Plan. Es entsteht hier ein Seniorentageszentrum für elf Personen und 20 Wohnungen für betreutes Wohnen. Dafür haben wir schon einige konkrete Bewerbungen von Menschen aus Eben bekommen. Wir werden uns bald auch ein Regelwerk zurechtlegen, wie wir diese Wohnungen vergeben. Dieses befindet sich aber noch in der Ausarbeitung. Viele Menschen sind auch zu uns in die Gemeinde gekommen, um sich die Pläne anzusehen. Man sieht dadurch, dass diese betreuten Wohnungen schon ein großes Thema in Eben sind.

Foto: Johannes Brandner

MeinBezirk: Wie stellt sich die Verkehrssituation in Eben momentan dar?

Fritzenwallner: Eben ist schon immer vom Verkehr geplagt, das hat auch nichts mit der Tunnelbaustelle auf der A10 zu tun. Das war auch schon vor 20 Jarhren so. Wenn im Sommer der Reiseverkehr richtig anrollt, war auch im Ortsgebiet immer viel Verkehr.

MeinBezirk: Hat man als Gemeinde irgendwelche Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun?

Fritzenwallner: Das ist rechtlich sehr schwer. Es gibt zwar die Abfahrtssperren, aber die kann man als Urlauber relativ leicht umgehen. Und ganz zusperren können wir die Abfahrten auch nicht. Ein bisschen Bammel haben wir bereits vor den 2027 anstehenden Sanierungen von Tauerntunnel und Katschbergtunnel. Inwiefern sich das auf uns auswirkt, wird sehr spannend. Bei der momentanen Tunnelbaustelle werden die langen Wochenenden im Juni sicher noch sehr belastend für uns. Besonders der Rückreiseverkehr ist gefährdet, über Eben auszuweichen, wenn die Blockabfertigung in Pfarrwerfen eine gewisse Länge erreicht. Dann fahren alle über das Fritztal, wo schließlich bei der Kreuzbergmauth alles zusammenkommt.

MeinBezirk: Bekommen Sie viele Beschwerden aus dem Ort bezüglich der Verkehrssituation?

Fritzenwallner: Ja, es kommen schon immer wieder Menschen zu uns, damit wir etwas ändern. Das ist aber schwierig. Man kann sich nicht einfach hinstellen und die Straße komplett sperren.

MeinBezirk: Welche Projekte beschäftigen die Gemeinde sonst noch?

Fritzenwallner: Was uns wahrscheinlich in den nächsten 10 bis 15 Jahren beschäftigen wird, ist der Umbau des Kanalsystems von einem Mischsystem auf ein Trennsystem. Derzeit haben wir ein Mischsystem, bei dem das Oberflächenwasser und die Schmutzwasserkanäle alle zu einem Kanal zusammen rinnen. Mit den Starkregenereignissen im vergangenen Jahr kommen hier Wassermengen zusammen, die der Reinhalteverband in Hüttau bei der Kläranlage nicht mehr verarbeiten kann. Deswegen müssen wir das Kanalsystem so umbauen, dass das Oberflächenwasser zu einem größeren Teil nicht mehr ins normale Schmutzwasser geleitet wird. Bei Neubauten und Sanierungen wird bereits darauf geachtet, dass das Oberflächenwasser versickert werden muss. Wir haben aber größere Siedlungsbereiche, wie die Edtsiedlung oder die Kreistsiedlung, wo schon noch sehr viel Wasser in den Kanal geleitet wird. Dies Projekt wird für uns sicher auch finanzierungstechnisch eine sehr große Herausforderung. Derzeit befinden wir uns aber noch in der Planung.

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