Trockenheit
Landesforstdirektion und Bundesforste warnen vor Waldbränden

- Waldbrandübung im ÖBf-Forstrevier Weißenkirchen (Niederösterreich), 2024
- Foto: ÖBf/M. Skopal
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Die anhaltende Trockenheit sorgt für eine zunehmende Waldbrandgefahr. Landesforstdirektion und Bundesforste schlagen Alarm und appellieren an die Bevölkerung, umsichtig zu handeln. Schon kleine Funken können schwerwiegende Folgen haben.
SALZBURG. Die anhaltende Trockenheit der vergangenen Monate führt zu einer erheblichen Waldbrandgefahr. Die Österreichischen Bundesforste ("ÖBf") sowie die Landesforstdirektion Salzburg warnen vor erhöhten Risiken und appellieren an die Bevölkerung, besonders umsichtig zu sein.
Der Winter 2024/25 war laut GeoSphere Austria der trockenste seit 28 Jahren und einer der wärmsten der Messgeschichte. Seit Dezember gab es kaum nennenswerte Niederschläge, sodass die Waldböden zunehmend austrocknen. Mit steigenden Temperaturen und einer zunehmenden Nutzung der Natur für Freizeitaktivitäten steigt das Risiko weiter. „Gerade jetzt, wo der frische Austrieb noch fehlt und die Vegetation vielerorts trocken ist, kann schon ein kleiner Funke genügen, um Laub oder Gras zu entzünden“, warnt Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Österreichischen Bundesforste.

- Glutnester auf Waldbrandfläche
- Foto: ÖBf/ W. Riener
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Mensch als größter Risikofaktor
Etwa 80 Prozent der Waldbrände in Österreich werden durch menschliches Fehlverhalten verursacht. „Unser dringender Appell lautet daher, sich bedacht und umsichtig im Wald zu verhalten. Achtlos weggeworfene Zigaretten, offenes Feuer oder Grillen können verheerende Folgen haben und werden im wahrsten Sinne des Wortes im Wald schnell zu einem Spiel mit dem Feuer“, betont ÖBf-Vorstandssprecher Georg Schöppl. Sollte dennoch ein Brand ausbrechen, ist schnelles Handeln erforderlich: „Zögern Sie nicht, sofort die Feuerwehr zu alarmieren, wenn Sie Rauch oder Flammen bemerken. Die ersten Minuten sind entscheidend, um eine größere Ausbreitung zu verhindern“, so Schöppl.

- Messstellen messen die Bodenfeuchte und liefern Wetterdaten aus dem Wald
- Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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Auch die Landesforstdirektion Salzburg beobachtet die Lage genau. Seit 2022 werden die Trockenheitswerte der Waldböden mit einem Netz aus sieben Mess-Stellen im gesamten Bundesland Salzburg permanent überwacht. Diese befinden sich in Dorfbeuern, am Gaisberg in der Stadt Salzburg, zwei Mal in Abtenau, in St. Veit, in Thomatal und in Mittersill. „Es ist sehr trocken, wir warnen daher eindringlich vor dem Hantieren mit offenem Feuer oder Rauchen in unseren Wäldern. Das gilt zwar immer, derzeit aber besonders“, erklärt Landesforstdirektor Michael Mitter.

- Maximilian Rossmann von der Landesforstdirektion
- Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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Maßnahmen zur Waldbrandprävention
Um der steigenden Waldbrandgefahr entgegenzuwirken, setzen die Bundesforste verstärkt auf vorbeugende Maßnahmen. Dazu gehören Kooperationen mit Feuerwehren, spezielle Schulungen der Mitarbeiterinnen sowie Bewusstseinskampagnen für Waldbesucherinnen, wie die Initiative „#waldfairliebt“. Besondere Aufmerksamkeit gilt zudem einer angepassten Waldbewirtschaftung: „Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Durchmischung gefährdeter Waldgebiete mit Laubholz gelegt, das auch in trockeneren Zeiten mehr Feuchtigkeit aus den tieferen Bodenschichten fördern kann. Ebenso entscheidend ist der Aufbau und die Erhaltung einer stabilen Humusschicht, die Niederschläge bestmöglich speichert und bei Hitze zusätzliche Feuchtigkeit an die Luft abgibt“, so Gruber.
Die Meteorologen von GeoSphere Austria erwarten erst in der kommenden Woche nennenswerten Niederschlag. Ob dieser jedoch ausreicht, um die Waldbrandgefahr deutlich zu reduzieren, bleibt abzuwarten. „Wir bitten daher in den nächsten Tagen um besondere Vorsicht. In den vergangenen fünf Jahren hatten wir insgesamt 35 Waldbrände in Salzburg. Es waren kleinere Brandereignisse, aber jeder von uns kann etwas beitragen, um sie zu verhindern“, betont Mitter.
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