Fest der Region
Leader setzt auf eine Ideenschmiede für die Zukunft
"Fest der Region" stellte umgesetzte Projekte und zukünftige Herausforderungen im Pongau in den Mittelpunkt.
SCHWARZACH. Zum "Fest der Region" hat der Verein Leader nach Schwarzach ins Tauernbahnmuseum eingeladen. Ein passender Ort dafür, wie Ehrengast LAbg. Elisabeth Huber befand: "Schwarzach-St. Veit ist als Bahnknotenpunkt ein Symbol der Verbindung. So wie die Eisenbahn Verbindungen ermöglicht, so verbindet auch die Leader-Gemeinschaft einzelne Orte zu Regionen."
Verein hilft bei Förderungen
In der Leader-Region "Lebens.Wert.Pongau" sind 22 Pongauer und vier Tennengauer Gemeinden vereint. Leader ist ein europäisches Förderinstrument, das vor allem auf regionale Initiativen abzielt. Das Leader-Team unterstützt, berät und betreut Projekteinreicher und deren Ideen für die Region, um eine EU-Förderung zu erhalten. Mittlerweile wurden rund 65 Projekte genehmigt und über drei Millionen Euro Fördergelder in den Pongau geholt.
Ideen formen unsere Zukunft
Beim Fest der Region ging man unter dem Motto "Idee formt Zukunft" auf die Herausforderungen der kommenden Jahre ein. "Wir wollen bei uns auch in Zukunft 'dahoam' sein und unsere Heimat für die nächsten Generationen lebenswert erhalten", betont Huber. Leader-Managerin Birgit Kallunder und Projektkoordinatorin Michaela Frahndl sprachen über die neue lokale Entwicklungsstrategie, die derzeit in einem offenen Gemeinschaftsprozess erarbeitet wird. "Wir wollen selbst darauf schauen, was wir hier vor Ort brauchen, was uns fehlt und was wir uns wünschen. Neben unserer Online-Umfrage ist auch ein Bürgerrat geplant, wo per Zufallsgenerator Bürger zum Mitdiskutieren ausgewählt werden." Ab November geht es dann ans Schreiben dieser neuen Entwicklungsstrategie, mit der man sich für eine weitere Leader-Förderperiode bewerben will.
Ziel: Junge Menschen halten
Spannende Einblicke zum demographischen Wandel in der Region lieferte der Politikwissenschafter und Soziologe Dr. Armin Mühlböck mit seinem Impulsvortrag. Dieser Wandel sei zwar zuletzt aufgrund anderer Problemthemen etwas aus der öffentlichen Debatte verschwunden, nicht aber aus der Realität. "Die Zusammensetzung der Bevölkerung ändert sich laufend und permanent. Gibt es signifikante Unterschiede, so spricht man vom beobachtbaren Wandel", erklärt Mühlböck. Diese Unterschiede seien bei Prognosen sichtbar: Bis etwa 2040 soll Salzburg moderat weiterwachsen, nicht zuletzt aufgrund von Zuwanderung, später werde das Bundesland beim Bevölkerungswachstum stagnieren, weil die Geburtenrate rückläufig ist – insbesondere im Innergebirg, das zusätzlich mit Abwanderung zu kämpfen hat.
In der offenen Diskussionsrunde mit Gästen wurden (öffentliche) Mobilität und Arbeitsplätze als Hauptprobleme ausgemacht. Von Abwanderung betroffen sind meist junge Frauen. Altenmarkts Bürgermeister Rupert Winter erzählte, dass ihm bereits vor 15 Jahren bei einem Vortrag Mühlböcks die Augen geöffnet worden seien: "Wenn Frauen abwandern, nehmen sie auch die nächste Generation mit. Hier muss man mit allen Mitteln dranbleiben und gegensteuern. Es darf nicht sein, dass wir künftig nur noch Seniorenheime und keine Kindergärten mehr bauen."
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