Pflegeberatung ausgebaut
Mehr Pflege erfordert auch mehr Unterstützung
Eine neue Außendienststelle hat die Pflegeberatung des Landes Salzburg in St. Johann eröffnet. Damit wird das Angebot dezentral erweitert und ausgebaut.
ST. JOHANN. Seit 2008 gibt es die Pflegeberatung im Bundesland Salzburg. Der Bedarf an diesem Angebot steigt, heuer gab es bereits rund 1.800 Beratungen, im vergangenen Jahr waren es mehr als 3.000. Um auch die Bevölkerung im Pongau besser zu bedienen, wurde nun eine Außenstelle in St. Johann eröffnet, wo Diplomkrankenschwester Marlene Pichler Betroffene berät.
Hier gibt es das Video des Landes Salzburg zur neuen Pflegeberatungsstelle im Pongau:
Gute Voraussetzungen nötig
"Die Pflegeberatung ist ein kostenloses Angebot, das unabhängig von Trägern ist. Sie ist ein präventives Angebot, denn Vorsorge muss früh genug getroffen werden", sagte LH-Stv. Heinrich Schellhorn bei der Eröffnung: "80 Prozent der Pflege erfolgen zuhause, dafür braucht es gute Voraussetzungen, und deshalb wird dieses Angebot mit einer dezentralen Außenstelle im Innergebirg ausgebaut."
Mitarbeiterzahl aufgestockt
Andreas Eichhorn, Leiter der Sozialabteilung, kennt den dringenden Bedarf: "Die Lebenserwartung der Salzburger Bevölkerung steigt ständig weiter an. Allein die Altersgruppe der über 85-Jährigen wird sich bis 2040 verdoppeln. Der Ausbau der Pflegeberatung ist notwendig, denn sie ist ein wesentlicher Teil der Unterstützung von pflegenden Angehörigen." Um dem Bedarf gerecht zu werden, wird landesweit die Zahl der Mitarbeiter von sechs auf elf aufgestockt.
Von Telefon bis Hausbesuch
Während der Pandemie wurde der Großteil der Beratungen telefonisch abgewickelt. "Daneben gibt es persönliche Beratungen in unseren Büros und auch Hausbesuche mit Beratungen in der Lebenswelt der Betroffenen direkt vor Ort", schildert Angela Meikl, Leiterin der Pflegeberatung. Heuer ist die Anzahl der Hausbesuche wieder gestiegen, bisher gab es 143 davon. Die Terminvergabe erfolge zeitnah und flexibel und sei in der Regel meist noch am selben oder am nächsten Tag möglich. "Die neue Stelle in St. Johann fügt sich gut in die Soziallandschaft hier ein, mit dem Klinikum Schwarzach als Akutversorger", sagt Meikl. Die wichtigsten Beratungsthemen sind die finanzielle Abwicklung mit Zuschüssen von Bund und Land, die mobile Versorgung, die stationäre Versorgung sowie die Angehörigenentlastung. "Wir können auch Trägerorganisationen kontaktieren, um eine Übergangspflege zu vermitteln", sagt Meikl.
Hilfe wird früh angeboten
Melden würden sich die meisten Menschen bei der Pflegeberatung übrigens erst, wenn der Pflegefall eintritt. Dabei sei Prävention hier aber ebenfalls besonders wichtig und müsse weiter vorangetrieben werden. "Beim Alter gibt es keine Einschränkungen. Wer Hilfe braucht, kann sich jederzeit an uns wenden", sagt Meikl. Außerdem betrifft die Pflege nicht nur betagte Menschen – es werden etwa auch Eltern von pflegebedürftigen Kindern beraten.
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