Kardinal Schwarzenberg Klinikum
Primar Valentin wurde gekündigt

Aufsichtsrat Hansjörg Brunner gab heute in einer Pressekonferenz die Gründe für Valentins Kündigung bekannt. | Foto: Marchgraber
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Der ärztliche Leiter des Kardinal Schwarzenberg Klinikums Andreas Valentin wurde am 5. August durch die Geschäftsführung gekündigt. Wie heute in einer Pressekonferenz klargestellt wurde, geschah das nicht grundlos.

SCHWARZACH. Anfang der Woche berichteten Salzburger Medien über die grundlose Kündigung von Andreas Valentin, dem ärztlichen Leiter des Kardinal Schwarzenberg Klinikums, durch die Geschäftsführung. Die Leitung des Schwarzacher Krankenhauses hielt sich bis heute, 27. August, Vormittag dazu bedeckt. In einer Pressekonferenz gaben der Aufsichtsratsvorsitzende Hansjörg Brunner und Geschäftsführerin Schwester Katharina Laner bekannt, dass es sehr wohl Gründe für die Kündigung gab man sich aber an eine Vereinbarung zur Vertraulichkeit gehalten hätte.

"Die Entscheidung ist uns weder leichtgefallen noch wurde sie leichtfertig getroffen. Wir haben mehr als eineinhalb Jahre überlegt, sind aber letztlich doch zu dem Schluss gekommen, dass grundsätzliche nicht auflösbare Differenzen über das Verständnis der Führung eines modernen Ordenskrankenhauses bestehen." – Schwester Katharina Laner

Vertraulichkeit vereinbart

"Wir haben mit Professor Valentin zu beginn der Gespräche über die Auflösung seines Dienstverhältnisses eine Vertraulichkeitsvereinbarung geschlossen, wie das durchaus üblich ist. An diese haben wir uns unsererseits selbstverständlich gehalten", sagt Hansjörg Brunner zu dem Zeitabstand zwischen Valentins Kündigung und der heutigen Pressekonferenz. "Wir haben bis zuletzt versucht mit Professor Valentin eine Einigung zu erzielen und das hat Monate, Wochen, Tage gedauert, bis zuletzt heute Vormittag, wo wir leider Gottes zu keiner einvernehmlichen Auflösung des Dienstverhältnisses gekommen sind und es bei der Aufrechten Kündigung Professor Valentins bleibt", sagt Brunner. Er beteuert, dass Valentin über die Gründe der Kündigung unterrichtet wurde und dass es mehrere Gespräche mit ihm gab.

"Wenn Sie wollen haben wir uns darauf geeinigt, dass wir uns nicht einig sind." – Hansjörg Brunner

Aufsichtsrat Hansjörg Brunner gab heute in einer Pressekonferenz die Gründe für Valentins Kündigung bekannt. | Foto: Marchgraber
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Gründe sind gegeben

Es habe zwischen dem Eigentümer des Kardinal Schwarzenberg Klinikums und dem ärztlichen Leiter Differenzen über die Führung eines modernen Ordenskrankenhauses gegeben, gibt die Leitung bekannt. Diese Differenzen haben sich zuletzt wohl als unüberwindbar herausgestellt. Valentin habe ein Akzeptanzproblem mit der Leitung eines Krankenhauses als GmbH, bei dem ab 300 Mitarbeitern ein Aufsichtsrat nötig ist, an dessen Weisungen man auch gebunden ist. Für Valentin anscheinend ein unbekannter Zugang, er war bis 2014 Leiter der Allgemeinen und Internistischen Intensivstation an der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien.

Auftrag nicht erfüllt

Valentin habe zu beginn seiner Arbeit als ärztlicher Leiter den Auftrag bekommen, dass er in seiner Funktion eine Medizinstrategie für das gesamte Haus und natürlich auch für seine eigene Abteilung entwickeln solle. Diese ist notwendig weil sich die Medizin, Kooperationen, Patientenverhalten bzw. -ströme ändern. Dinge die von einer solchen Strategie vorweggenommen werden sollten. Bis heute sei kein Lösungsvorschlag von Valentin gekommen. Vor allem Fragen über die Leistungen die das Klinikum anbieten sollte, die Leistungskraft der Mitarbeiter und den dementsprechenden Kostenrahmen, gab es wohl unterschiedliche Vorstellungen. Angeblich zeigte Valentin kein Interesse an der Entwicklung einer Zukunftsstrategie für das Kardinal Schwarzenberg Klinikum. Es wurde aufgrund des Master of Business Administration von Valentin davon ausgegangen, dass er mehr Interesse für den Managementbereich zeige. Ein Punkt der Wohl bei der Suche nach einem Nachfolger entscheidend sein wird. "Der neue ärztliche Leiter ist nicht zwingend Leiter der Inneren Medizin, es wird in Betracht gezogen diese beiden Posten zu trennen und die ärztliche Leitung hauptamtlich auszufüllen", kommt von Brunner.

Über lange Zeit aufgebaut

Bereits vor der Pandemie wurden Gespräche über die Entwicklung des Krankenhauses geführt, und darin auch auf eine mögliche Trennung hingewiesen wenn es nicht mehr Bereitschaft zur Kooperation gäbe. Anfang Juli gab es ein ausführliches Gespräch über die Auflösung des Dienstverhältnisses. Zwei Monate in denen Gespräche möglich waren. Es wurde eine Dienstfreistellung ausgesprochen, Professor Valentin wird mit 31. August das Haus verlassen. Valentin strengt zur Zeit wohl ein arbeitsrechtliches Verfahren an. Brunner sieht in der Kündigung keine Überraschung, da es über längere Zeit Gespräche gab.

Andreas Valentin verlässt mit dem 31. August das Kardinal Schwarzenberg Klinikum. | Foto: KSK/Schiel
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Vertretung ist da

Vorübergehend wird Manfred Mittermair, Leiter der Unfallchirurgie, die ärztliche Leitung übernehmen. Er hatte bisher schon die Position von Valentins Stellvertreter inne. Die Leitung der inneren Medizin wird interimistisch von Dr. Wimmer übernommen, der ebenso die Stellvertretung inne hatte.
Es wurde nicht damit begonnen einen Nachfolger zu suchen, solange es Gespräche mit Valentin gab. Jetzt wird mit der Suche begonnen und die Stelle öffentlich ausgeschrieben. Es gäbe Bewerber die gut zu dem Haus passen würden, bei denen aber auch die aktuellen Dienstverhältnisse geklärt werden müssten.

NEOS Salzburg äußern sich dazu

Mit großem Bedauern reagiert NEOS Salzburg Gesundheitssprecher Sebastian Huber auf die Kündigung Valentins: „Mit Primar Valentin verliert das Bundesland Salzburg einen hervorragenden Arzt, Forscher und Kollegen.“ Für ihn sei die Kommunikation des Klinikums absolut unverständlich. „Wenn die Kündigung eines beliebten und engagierten Ärztlichen Leiters unausweichlich ist, dann sollten die Gründe auch zeitgleich kommuniziert werden. Jetzt hat man die Mitarbeiter und Patienten des Krankenhauses Schwarzach eine Woche lang im Dunkeln gelassen und somit Legendenbildungen befeuert. Das ist keine professionelle Kommunikation," kritisiert Huber.

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